Eine Kadenz ist eine Folge von Akkorden, die dem Hörer das Gefühl eines tonalen Zentrums (Tonart) vermittelt. Ähnlich wie die Perspektiven in der Malerei geben sie dem Hörer eine Art Standpunkt vor. Wenn man Akkorde auf den einzelnen Tönen einer Tonleiter bildet und die Tonleitertöne durchnummeriert, so sind die häufigsten Kadenzen die Akkordfolgen auf den Positionen (Stufen) 1 4 5 1, 1 5 1, 1 2 5 1, 1 5 4 1, aber auch 5 1 ist bereits eine minimal Kadenz. Beispiel d-moll mit den Stufen 1,2,5,1 ergibt auf 1 Dm (d,f,a), auf 2 Everm (e,g,b), auf 5 A7 (a,cis,e) und 1 wieder Dm.
Also Dm Eo A7 Dm
Bei einer Modulation, also einem Tonartwechsel, deutet man eine Funktion eines Akkordes in eine andere Tonart um und teilt danach dem Hörer den Perspektivwechsel mit einer Kadenz mit. Im Jazz werden Kadenzen oft nur noch angedeutet, so folgt auf eine 2 5 Verbindung oft nicht mehr die 1 sondern bereits eine neue Verbindung in einer neuen Tonart.