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- Industrialisierung und die soziale Frage Deutschland: Es gab früh hoch organisierte Industriekonglomerate , trotzdem arbeitete die Mehrheit der deutschen Bevölkerung jeher im Handwerk und der Landwirtschaft, jedoch bestimmen Industriekonzerne seitdem das Gesamtbild der Wirtschaft. Im 19. Jahrhundert entsteht auch der Dienstleitungssektor. Verschiedene Elemente des Feudalismus und der Zünfte bleiben wesentlich länger in Deutschland erhalten als im restlichen, westlichen, Europa. Dort werden sie entweder revolutionär beseitigt, wie in Frankreich, oder durch steigende Kommerzialisierung, wie in Großbritannien. Im 19. Jahrhundert werden die Zuftordnungen dann auch abgeschafft, entweder rasch (Preußen) oder langsam (Süddeutschland) 2. Bevölkerungsexplosion und Bevölkerungswanderung Das Bevölkerungswachstum in Deutschland ist höher als im restlichen Europa, aber auch die Auswanderung ist zu Beginn des Jahrhunderts wesentlich höher als in den übrigen europäischen Staaten. So ist zu erklären das die USA der einzige Staat bleiben die 1848 die Paulskirche als legitime Vertretung des deutschen Volkes anerkennen. Europa wandelt sich von einer Agrargesellschaft zu einer urbanen, bürgerlichen Gesellschaft, der Übergang ist nicht langsam, sondern erfolgt Sprunghaft
1800: 21 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern 1900: 150 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern
Durch die schlechteren Lebensbedingungen immer mehr Menschen, wird auch die sozialkritische Literatur mehr, auf dem Land sind aber auch mehr als ¾ der Menschen ohne Besitz und Arbeit
Reaktionen der Machteliten: Ratlosigkeit in ganz Europa Aufstände werden rigoros unterdrückt, bis dies nicht mehr geht Es wird keine Sozialpolitik betrieben, Kirchen engagieren sich zwar, werden aber kaum unterstützt
Abmildernde Faktoren: Sprunghafter Produktionsanstieg durch technischen Fortschritt Fortschrittsglaube an Maschinen Erfolge in der Wissenschaft, die nicht mehr auf Try and Error beruht, sondern auf präziser, mathematischer Laborarbeit Intensivierte Arbeitsteilung, die Fabrik tritt anstelle des Handwerksbetrieb zur Herstellung von Massenware, Großbetriebe ersetzen den Kleinbauern, Lohnarbeiter ersetzen den Handwerker und Bauern → Die Abhängigkeit vom Arbeitgeber steigt Veraltete Maschinen können nach Süd und Osteuropa exportiert werden, während von dort Rohstoffe und billige Arbeitskraft eingeführt werden Verfassungsfragen entstehen: Der Staat kann sich nicht mehr durch Gottesgnadentum legitimieren, da Gott aus dem politischem Alltag verschwindet, wird der Fürst zu einer Person wie jede andere auch → Das Lehenswesen ist als Großfamilie konzipiert, die entstehende Nation braucht einen Sinn „Wie verspreche ich den Menschen eine bessere Zukunft?“
Liberalismus: Erster Versuch eine Antwort darauf zu geben, versucht staatliche Willkür und Einfluss zu begrenzen und den Einfluss des Bürgers zu verstärken
Sozialismus: Tritt später hervor, stellt eine Form des verschärftem Liberalismus mit einem vermindertem Kompromisswillen dar.
Konservativismus: Ist die Antwort der alten Eliten auf gegen das politische Potential des Liberalismus und Sozialismus und versucht die Idee, Legitimität durch Gott und durch eine Dynastie wieder einzuführen
polit. Katholizismus: Gegenposition zu Sozialismus, ist nicht deckungsgleich mit Konservativismus, da er zwar das Gottesgnadetum nicht in Frage stellt, aber die Legitimität der Dynastie in Frage stellt, da sie soziale Fragen nicht beantworten kann