Heyho, ich bin zur Zeit selbst in einer Umschulung und versuche dir das so gut es geht mal nahe zu bringen.
Das wichtigste vorweg: Eine Umschulung KANN bewilligt werden, MUSS sie aber nicht. Leider entscheidest das auch nicht du, sondern die, die zahlen müssen.
In meinem Fall ist die Agentur für Arbeit zuständig. Ich habe einen Bildungsgutschein von denen bekommen, was bedeutet, mir wird die Umschulung komplett finanziert. Während einer Umschulung bist du quasi Auszubildende in einem Betrieb, offiziell bist du aber eigentlich Praktikantin da du KEIN Entgeld vom Betrieb bekommst. Leben tu ich von meinem Arbeitslosengeld (70 % meines letzten Verdienstes wenn ich mich nun nicht täusche) allerdings wurde ich auch gekündigt. Wenn man selbst kündigt weiß ich nicht ob man Anspruch darauf hat. Zusätzlich habe ich durch das Jobcenter aufgestockt, da mein Arbeitslosengeld zu niedrig ist zum Leben.
Es gibt auch die Möglichkeit die Umschulung über die Rentenversicherung zu machen, allerdings weiß ich nicht wie sich das finanziell verhält und wie du da vorgehen musst.
Ich kenne aber auch Fälle wo die Umschulung abgelehnt wurde. Beispielsweise bei einer Frau, die verheiratet ist und Kinder hat. Da meinten die, die sehen keinen Anlass ihr das zu bewilligen, sie macht die Ausbildung nun auf dem normalen Wege und ihr Mann kommt für den ganzen Lebensunterhalt auf.
Oft lehnen die Verantwortlichen aber auch von vorne rein ab, um Kosten zu sparen. In dem Fall solltest du auf jeden Fall Widerspruch einlegen. Oft hilft das schon damit sie sehen, du wirst nervig wenn sie dem nicht nachkommen. ;-)
Möglicherweise hast du auch einen Arzt der attestieren kann, dass du auf Grund von Unterforderung nicht mehr länger in dem Bereich arbeiten kannst. Bei mir war das auch der Grund wieso ich nicht länger in meinem alten Beruf arbeiten konnte. Die Langeweile und Eintönigkeit hat mich krank gemacht.
Allerdings muss man mit solchen Aussagen auch vorsichtig sein, mich hat die Arbeitsagentur erstmal für 2 Jahre in eine Rehamaßnahme gesteckt, da sie mich nicht mehr für fähig hielten, eine Ausbildung in dem Zustand zu absolvieren. Aber heute denke ich mir auch dass sie Recht gehabt haben und es gut ist, dass ich die Zeit hatte mich wieder aufzurappeln bevor ich mich dem Arbeitsalltag und dem Druck von Klausuren widme.
An deiner Stelle würde ich einfach mal zu deinem zuständigen Amt für Agentur für Arbeit (wichtig: das Jobcenter ist was anderes) hingehen, den die Situation schildern, deine Wünsche äußern und fragen was möglich ist. Und mach von Anfang an nen höflichen Eindruck und zieh dich entsprechend an. Erster Eindruck ist alles und wenn der Sachverständige möglicherweise schon paar schwierige Gespräche und Telefonate hatte zuvor, dann sind sie gerne auch mal genervt. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen und zeig Verständnis. Du willst ja was von denen und oft wirkt das Wunder.
Ansonsten kann ich dir noch mit auf dem Weg geben, solltest du das alles nach deinen Wünschen durchkriegen, besuch auf jeden Fall ne richtige Schule! Inzwischen sprießen sogenannte virtuelle Schulen für Umschulungen wie Pilze aus dem Boden. Ich halte es allerdings für schwierig so am Ball zu bleiben und bei Unklarheiten richtig lernen zu können. Und niemals vergessen: Eine Umschulung ist ein Privileg was man wenn man es durchkriegt, nur einmal bekommt.
Achso und ich meine es stehen noch Tests aus, in denen gecheckt wird, ob du in der Lage bist für eine Umschulung. Das entsprecht typischen Mathe Aufgaben, bisschen Rechtschreibung und logisches sowie visuelles Denken. Halte ich aber in deinem Fall alles für kein Problem, wenn du schon aus dem Büro kommst.
Kannst ja mal berichten wie es ausgeht. :-)
Liebe Grüße und viel Glück!