Hallo meine liebe gutefrage Communtiy,
ich wende mich heute mit einem Anliegen an euch das mir schon lange auf dem Herzen liegt. Es ist nicht leicht zu beschreiben, aber ich fang einfach mal an:
Immer wenn ich mich mit jemandem unterhalte, ein Hörbuch höre, arbeite oder egal was ich tue, ständig bin ich mit dem Kopf wo anders. Das Hörbuch ist hierfür ein gutes Musterbeispiel: Ich höre der Geschichte aufmerksam zu und kann am Ende auch extrem detailgetreu wiedergeben was ich gehört habe, aber anstatt zu visualisieren was ich höre bin ich, wie gesagt, mit meinen Gedanken komplett wo anders. Beispielsweise geht es im Buch gerade um einen Mann der einen anderen tötet, und während ich dem aufmerksam folge springen meine Gedanken hin und her zwischen "Könnte ich das auch?" bis hin zu "Wie hoch ist der Delfinanteil auf meiner Thunfischpizza?", und diese Gedanken jagen und verknüpfen sich im 0,01 Sekundenbereich. Die meisten haben auch !NICHTS! mit dem gehörten zu tun. Aber wie gesagt: Ich nehme jedes einzelne Wort das gesagt wird trotzdem zu 100% bewusst auf. Dazu "sehe" ich aber nicht was passiert, generell muss ich durchatmen und mich konzentrieren um überhaupt etwas in meinem Kopf visualisieren zu können. Kommt nun eine Beschreibung wie "Er stand auf einer weitläufigen grünen Ebene, sein langes Haar wehte im Wind während er sein Schwert zog und seinen Getreuen aufmunternte Worte zurief." muss ich das auch nicht vor meinem inneren Auge sehen, ich höre das und weiß! einfach was abgeht - also warum noch die Zeit verschwenden ein Bild zu generieren?
Versteht ihr was ich meine? Eine Art Gedankliches Multitaskting würde es denke ich am besten beschreiben. Ich weiß das es schwammig erklärt ist, aber nachdem ich mich darüber intensiv mit meiner Freundin unterhalten habe hat sich herauskristallisiert das mein Denkverhalten alles andere als normal ist. Nun geht mir das aber schon seit ich zurückdenken kann so und langsam mache ich mir echt Sorgen. Ich habe nämlich eine Bipolare Störung und war deswegen auch schon in Therapie, mir wurde auch immer wieder gesagt das sich daraus Shizophrenie entwickeln kann. Sind das bereits anzeichen davon? Oder ist das eine schwächere Form von Autismus? Ich bin ein sehr zurückgezogener Mensch der soziale Interaktion hasst und besitze weder Empathie noch Gewissen, die IQ Tests die mich meine Therapeutin hat machen lassen waren aber immer bei ca. 136. Die Menschen mit denen ich mich unterhalte haben auch ständig das Gefühl das ich Ihnen nicht zuhöre, ich kann dann aber alles gesagte wörtlich rezitieren.
Ich versuche hier niemanden zu trollen oder zu belügen, ich wollte mich nur endlich mal "jemandem" anvertrauen abseits meiner Freundin bevor ich das meiner Therapeutin erzähle, weil ich echt ein bisschen Angst vor der Antwort habe...
Naja, ich denke das war jetzt für heute erstmal genug Text, schonmal danke an diejenigen die überhaupt bis hier gelesen haben und verzeiht die Rechtschreibfehler. =)