Heyhey,

ich schreibe gerade ein Paper über eine Buch-Zensorin in der DDR. Nun ist mir aufgefallen, dass in ihren Gutachten (Mitte 50er bis Ende 60er) viele englische Begriffe auftauchen (z.B. 'Girl', 'Story', 'Gag', 'Auspowerung').

Zum einen war die Dame sehr anti-kapitalistisch eingestellt, zum anderen ist sie definitiv nicht in der DDR zur Schule gegangen (1897 ist sie geboren). In Anbetracht des kalten Krieges und dem damit einhergehenden Verhältnis der DDR zu den Alliierten, hätte ich solche Worte bei einer regimetreuen Zensorin also nicht erwartet.

Meine eigentliche Frage an alle, die in der DDR groß geworden sind: Wurden solche Anglizismen (wie man sie auch heute benutzt) in der Alltagssprache der DDR gebraucht oder waren sie verpönt? Und gab es eventuell doch Menschen, die Anglizismen benutzten - welchen Hintergrund hatten die (Politiker??)?