ADHS bei Erwachsenen - wo kann man sich informieren?

Guten Tag liebe Community.

Bei mir stand schon als Kind öfter mal die Frage im Raum, ob ich ADHS habe. Sicher, einiges davon waren Lehrer die einfach genervt waren, tatsächlich langweiligen Unterricht gemacht haben und das einfach über alle Kinder gesagt haben, die ihnen nicht gepasst haben, aber ich hab es damals wirklich von vielen Stellen gehört.

Meine Eltern haben es nciht so ernst genommen da ich weder undglücklich noch schlecht in der Schule war, und sie mir ohnehin keine Psychopharmaka gegeben hätten in so jungem Alter.

Jetzt bin ich 22 und studiere und frage mich so langsam ob ich nicht was verpasst habe in der Hinsicht... Fürs Protokoll, ich habe eine Therapie gemacht, aber wegen Angststörung und Depressionen, da kam dieses Thema irgendwie einfach nicht auf.
Kurze Liste meiner Probleme:

Starke Konzentrationsschwierigkeiten

Lernschwierigkeiten insofern das es mir sehr schwer fällt mir Sachen zu merken, die mich nicht sonderlich interessieren

Motivation fällt sehr schwer

Notorisches Prokrastinieren von wichtigen Sachen wie lernen, nur um in der Zeit ähnlich "unangenehme Sachen" wie aufräumen oder sortieren oder so machen

Hang zum "multi tasken" z.B. Film gucken und dabei texten, Musik hören und schreiben, Zocken und nebenbei irgendwas laufen lassen auf YouTube oder Netflix etc.

Tendenz dazu von Bildschirmen stark abgelenkt zu werden.

Ich hab folgende Schritte bereits unternommen weil ich dachte das Problem liegt in meinem Verhalten:

30 Tage auf Youtube, Netflix, soziale Medien verzichtet, das auch komplett durchgezogen.

meine "Handyzeit" auf 2 Stunden pro Tag reduziert, bleibe oft darunter! Inklusive whatsapp, emails lesen, was für die Uni darauf lesen/erledigen

Bewege mich an 5 Tagen die Woche, entweder Yoga, Kraftübungen oder ähnliches

Ich gucke in Vorlesungen nie aufs Handy.

Ich lege mein Handy 1 Stunde doer mehr bevor ich schlafen gehe weg und habe einen Blaulicht filter.

Kein Multitasken.

Meine Hausärztin hat mir leider nicht geholfen, sie meinte nur ich soll mich zusammenreißen. Hat jemand ähnlcihe Erfahrung? An wen kann man sich wenden?

Ich weiß das es kein Problem von meinem Intellekt an sich ist, wenn ich irgendetwas wirklich dringend will, geht es besser und ich hab beispielsweise mein Abi ohne wirklich dafür zu lernen mit 1,6 gemacht. Aber ich hab echt Schwierigkeiten in der Uni und kriege kaum produktives Arbeiten hin... Meine Noten sind ok, aber nicht gut und ich merke das ich hinter meinem Potenzial zurück bleibe... Nur wo gibt es bessere Hilfe als "Reiß dich halt zusammen" ?

Medizin, Lernen, Schule, Psychologie, ADHS, Gesundheit und Medizin, Psyche, Psychologische Hilfe, Universität
Ich weiß nicht, was ich beruflich machen soll und das treibt alle um mich und mich in den Wahnsinn. Wie arbeite ich konstruktiv daran?

Guten Tag Liebe Fragebeantworter.

Ich fürchte auf euch kommt ein längerer Text zu, es würde mich aber freuen wenn ihr ihn ganz lest und mir weiter helfen könnt.

Ich bin 20 Jahre alt und hab letztes Jahr ein recht gutes Abitur gemacht, mit 1.7 und lebe in Berlin. Momentan mache ich Gelegenheits- und Minijobs, damit komme ich zwar gut klar, aber es ist keine dauerhafte Lösung.

Ich hab absolut kein Plan was ich machen will, beruflich gesehen. Ich hab schon Tests gemacht, die einem das sagen sollen, auch ausführlichere, mit über 70 Fragen, schriftlichen Erklärungen, Selbsteinschätzungen a la "Wie sehr sind sie [Eigenschaft xy] auf einer Skala von 1 bis 5?" und das dutzende Male. Aber die Ergebnisse sind völlig unsinnig. Beispielsweise hab ich angegeben, das ich nicht im sozialen Bereich, wie mit Kindern, Senioren oder Behinderten Arbeiten will und das Ergebnis was Heimleitung.

Das ist für alle meine Beziehungen belastend, meine Eltern wollen das ich studiere, und nicht falsch verstehen, ich will das auch, aber ich hab einfach kein richtiges Interesse, bzw hab dieses noch nicht gefunden. Meine Freunde fragen mich ständig, mein Freund, alle bekannten, die Familie... Und ich verstehe ja auch warum sie das tun, und weiß sie machen es aus Sorge, aber ich kann ihnen keine Neue Antwort geben.

Ich kann ein bisschen lesen und bin nicht völlig unbegabt was das schreiben angeht, sowohl im Bereich wie Reden oder Essays schreiben, als auch im kreativen Bereich, ich arbeite gerne mit Menschen auf Augenhöhe zusammen, soll heißen mit Kollegen oder potenziellen Kunden, aber nicht so gerne im Dienstleistungssektor. Als Kassierin und ähnliches hab ich mich sehr unwohl gefühlt, weil man immer so falsch freundlich sein muss. Recherche Arbeit finde ich spannend und ich bin sicher im Computer bedienen, aber nicht auf dem Niveau eines Programmierers oder ähnliches. Früher wollte ich unbedingt Medizin studieren, aber das ist auch vergangen. Ich hab kein Enthusiasmus mehr dafür.

Meine Frage, falls ich euch bis hierher nicht verloren habe ist, wie arbeite ich produktiv an mir, was die Jobfindung angeht? Ich kann udn werde nicht "auf gut glück" etwas studieren, ich will vorher wissen, das es zumindest grob in meine Vorstellungen passt und ich mir wirklich vorstellen kann, etwas in dem Bereich zu machen.

Ich weiß ich muss an mir arbeiten udn weiter kommen, aber ich weiß nicht wie? Ich saß sicher schon zahllose Stunden vor einem Blatt papier und hab alles aufgeschrieben, was mir zu STärken, Schwächen, Zielen und ähnlichem einfällt. Aber ich hab nicht das Gefühl voran zu kommen... Hat irgendjemand Tipps? Vielleicht ähnliche Erfahrungen? Wer hat euch geholfen, eine Arbeitsagentur oder Studienberatung?

Teure und leicht dubiose Organisationen wie "Plan Z" wären etwas auf das ich eher ungern zurück greifen würde...

Ich danke euch fürs durchlesen von diesem Roman und hoffe das mir irgendjemand helfen kann.

Liebe Grüße.

Beratung, Studium, Zukunft, Job, Bildung, Lebensaufgabe
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