Hi! Ich bin kein Muslim und kann deswegen aus religiöser Hinsicht wenig beitragen.

Allerdings wurde ich sehr streng christlich erzogen und habe erst mit der Zeit gelernt, dass man religiöse Regeln nicht aus Angst befolgen sollte, sondern weil man weiß, welchem Zweck sie dienen, und weil man sie selbst für richtig hält.

Du darfst selber entscheiden, vor wem du dein Kopftuch tragen möchtest und vor wem nicht. Du darfst auch selber entscheiden, ob du deinen Adoptivvater als deinen Vater siehst oder nicht.

Ich vermute nur, es bringt nicht arg viel, wenn dir so ein (aus deiner Sicht) ungläubiger Idiot aus dem Internet das erzählt. Du wirst deinen eigenen Weg finden.

Ach so und kleiner Tipp: Wenn dir an einem wirklich tiefgründigen Ratschlag bezüglich deiner Religion gelegen ist, dann geh nicht auf gutefrage.net, sondern frag besser deinen Imam oder andere Muslime, die du persönlich kennst und denen du vertraust.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht die religiösen Gefühle von jemandem verletzt. Falls doch, tut es mir sehr leid!

Liebe Grüße und viel Erfolg auf deinem Lebensweg!

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Hey! Das ist bestimmt keine einfache Situation für dich.

Coming-out wird mit jedem Mal einfacher. Wenn es also jemanden gibt, dem du mehr vertraust als deinen Eltern (was okay ist), dann sag es erst mal dem.

Ich habe mich auch mit 17 geoutet; und nicht deswegen, weil ich mich bereit gefühlt habe, sondern nur, weil ich es aus irgendeinem unsinnigen Grund wichtig fand, das zu tun, bevor ich 18 bin, weil "alle coolen Kids outen sich mega früh". Dumme Idee. Ganz, ganz dumme Idee.

Meine Eltern sind relativ konservativ. Das heißt, es war hinterher wirklich ziemlich komisch und das hat sich auch in den letzten Jahren nicht geändert. Aber auch wenn es komisch ist: Es ist trotzdem viel besser als davor und ich würde es wieder tun.

Und falls du nach dem rein technischen Ablauf gefragt hast: Ich habe mich zwei mal geoutet (erst bei meiner Mutter, dann bei meinem Vater) und mir einen genauen Text überlegt. Ich habe gesagt: "Mama, ich muss dir was Wichtiges sagen." Dann hab ich erfolgreich vergessen, was ich mir überlegt hatte, ein paar Minuten peinlich rumgestottert, meine Mutter gekonnt verwirrt und dann gesagt: "Ich glaube, ich bin schwul."

Ich hab's überlebt.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, gell!

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