Hi erstmal,
meinem besten Freund ging es genauso. Ihm hat es absolut gar keinen Spaß mehr gemacht, da er auch mitbekommen hatte, wie sein Chef über ihn oft gelästert hatte und so... Und ich weiß dass er gut ist und hat auch immer gut gelernt! Für seinen Chef war er nie gut genug und selbst war er fehlerfrei. Hat man sich seiner Meinung entgegen gesetzt, wurde er dort so noch mehr fertig gemacht. Ich muss aber dazu sagen, dass er mit seinen Kollegen keine Probleme hatte, dass es nur am Chef lag. Letzlich hat er gekündigt und bemüht sich um einen Schulplatz, um die 10. Klasse doch noch zu machen.
Ich war lange vorher im gleichen Betrieb, aber in einer anderen Berufung, weswegen ich aber zwangsläufig auch mal in die Küche musste. Damals war der Chef noch voll in Ordnung. Er war geduldig und hat mir alle Fragen beantwortet. Vielleicht weil er mich sozusagen nur ein paar Monate ertragen musste. Einige andere Chefs dort (gab pro Bereich mindestens einen) waren auf ihre Weise immer schräg. Einer roch immer nach Bier, zu dem musste ich auch mal. Er mochte mich vom ersten Tag an nicht und ich kam mir bei ihm vor wie einer, der nur gut genug ist, um das Gemüse vorzubereiten und seinem Arbeitsplatz zu reinigen, während er eine Raucherpause macht. Widerum in einer anderen Küche habe ich mich mit dem Chef richtig gut verstanden. Obwohl er Koch ist, hat er mit mir auch mal für das Personal einem Kuchen gebacken und seine Tipps dazugegeben, obwohl ich das Rezept in der Schule bekommen hatte. Allgemein hat er viele Ausnahmen gemacht.
Ich war in verschiedenen Bereichen tätig, in gehobener Küche, deftige Hausmannskost, Frühstücksküche (vom Café) und Cook and Chill. Überall waren die Chefs anders. Den Chef, der mit mir Kuchen buk, war im Cook and Chill für ein kleines Restaurant.
Es gibt mehrere Wege, die du gehen kannst: Du entscheidest dich für die harte Weise und meldest das dem Betriebsrat, wenn dein Chef nicht auf ein Gespräch reagiert. Dann kannst du dich auch krank schreiben lassen und in dieser Zeit ein Praktikum woanders machen. Dann brauchst du nicht mal Urlaub zu nehmen und kannst dir andere Betriebe anschauen. Versuche es in verschiedenen Bereichen, du wirst den Unterschied merken! Und lass dir auf alle Fälle für die Unterlagen Praktikumsbestätigungen geben. Ich denke spätestens nach dem dritten Praktikum wirst du wissen, ob dir die Arbeit als Koch noch Spaß macht, oder ob du dir was Neues suchen solltest.
Kündigst du ohne etwas zu haben, solltest du es immer erst mit der Ausbildungsagentur und dem Jobcenter absprechen, um eine Sperre zu umgehen. Diese können dir auch helfen, weitere Schritte zu gehen, Jobangebote zuschicken, dich beraten wenn du nicht weißt was du willst und um deinen Lebenslauf lückenlos zu gestalten, schicken sie dich vielleicht auch ins Bewerbungstraining oder in vorbereitende Maßnahmen, die keineswegs schlecht sind. Nimm alle Hilfen an, die du bekommen kannst, dann solltest du auch keine Probleme bekommen.
Wenn du noch Fragen hast, kannst du gern fragen. Ich hoffe, dir geholfen zu haben. Viel Glück, und lieben Gruß!