Lohnt sich ein Streit gegen korrupte Bedienstete des Ordnungsamtes?

Kürzlich übersah ich ein mobiles Parkverbotsschild vor meiner Wohnung und entfernte mein Fahrzeug erst, als es gerade von einem Möbelwagen beansprucht wurde. Da hatten Angestellte des Ordnungsamtes bereits einen Abschleppwagen gerufen, ohne mich zu benachrichtigen. Ich saß wenige Meter entfernt in meiner Wohnung, meine funktionstüchtige Wohnungsklingel ist direkt neben dem seinerzeitigen Parkplatz. Als ich der Situation gewahr wurde, entfernte ich mein Fahrzeug umgehend vor den Augen der Ordnungsamt-Bediensteten. Diese meine (hier stark verkürzte) Darstellung wird von mehreren (nicht verwandten) Augenzeugen in allen Details bezeugt, die Zeugen habe ich dem Amt gegenüber benannt.

Nach mehrmaligem Schriftwechsel und zweier „eingehender amtsinterner Prüfungen“, „Befragungen der absolut glaubwürdigen Mitarbeiter“ samt „schriftlicher Stellungnahmen“ besteht die Behörde darauf, dass ich bei dem Ereignis „nicht in Erscheinung getreten" sei und trotz aller Bemühungen „nicht erreichbar gewesen“ sei. Mein Fahrzeug sei durch mein Verschulden alternativlos abgeschleppt worden. Meiner Bitte um Nachweis entsprechender Belege (z.B. Auftrag an Abschleppdienst, Abstellort u. dergl.) kam die Behörde nicht nach. Nachdem ich bereits eine Betrugsanzeige in Aussicht gestellt habe, verwahrt sich die Behörde nun schriftlich gegen meine Beschuldigung der uneidlichen Falschaussage gegenüber ihren Bediensteten sowie meines impliziten Verdachts der Urkundenfälschung („…..ggfs. gefälschte Belege wären für Sie nicht zielführend.“).

Frage: Habe ich als Bürger (z. Zt. ohne Rechtsschutzversicherung) mit zuverlässigen Zeugen eine Chance gegenüber korrupten öffentlichen Bediensteten, oder werden deren Aussagen vor Gericht besonders (Multiplikationsfaktor x?) gewertet? Kann das Gericht Belege anfordern?

Recht, Bürokratie, Korruption
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.