Tatsächlich gibt es bei diesem Thema etwas Unklarheiten. Zum einen werden hier Schulabschlüsse deutlich überbewertet und zum anderen befinden wir uns gerade im Jahr 2017 und das hat gerade im deutschen Bildungsbereich eine besondere Wertstellung.
Momentan ist es in den meisten Bundesländern so geregelt das wer einen Berufsabschluss nach dem BBIG oder der HWO abgeschlossen hat und vorher keinen mittleren Schulabschluss hatte (Realschule, Wirtschaftsschule und vglb.) dem wird durch den Nachweis einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung und von 5 Jahren Englischunterricht Mittelschule, Hauptschule ect.) sowie einen Notenschnitt im Abschlusszeugnis der Berufsschule von nicht schlechter als 3 die mittlere Reife verliehen und dies wird im oben genannten Abschlusszeugnis auch so ausgestellt.
Desweiteren kann man alternativ , wenn der Notenschnitt oben nicht erreicht wurde, anstelle dem Abschlusszeugnis der Berufsschule das Prüfungszeugnis der zuständigen Stelle verwenden sofern die Abschlussprüfung mit einem Schnitt von nicht schlechter als 3 abgeschlossen wurde und man im Besitz eines Qualifizierenden Mittelschulabschluss oder über einen Qualifizierenden Hauptschulabschluss ist. Es wird einem dann auf Antrag ein Zeugnis über den Qualifizierenden Bildungsabschluss ausgestellt. Dies stellt i.d.R. die Schule aus, bei der man die qualifizierende Abschlussprüfung abgelegt hat.
Wer übrigens erfolgreich die 10 Klasse eines Gymnasiums geschafft hat, erhält ebenso die mittlere Reife (das war auch nicht immer so).
Nun existiert schon seit vielen Jahren der Europäische Qualifikationsrahmen EQR der in der EU die unterschiedlichen Schul- und Bildungsabschlüsse vergleichbar machen soll. Jedes Land muss zunächst seine eigenen Schul- und Bildungsabschlüsse in einem eigenen Qualifikstionsrahmen darstellen, bei uns ist das der DQR . Im ersten Schritt einigte man sich über die Einstufung von Ausbildung, Weiterbildung- und Fortbildungsabschlüssen sowie auch die akademischen Abschlüsse. Das war eine sehr komplexe Aufgabe bei der sogar eigene Studien durchgeführt wurden um Nachweise zu erbringen. Im zweiten wollte man die Schulabschlüsse einstufen. Es gab aber ein grosses Problem: das deutsche Abitur und das deutsche Fachabitur (diese gibt es nicht in jedem Land). Wie soll man das einstufen und welches Niveau hat die deutsche duale Berufsausbildung. Das führte zu grossen Problemen und daher wurde zuerst der DQR ohne Einstufung der Schulabschlüsse eingeführt, jedoch mit der Bedingung das dies im Jahr 2017 spätesten erfolgen muss.
Wir werden es dieses Jahr sehen was da auf uns zukommt, aber vermutlich werden wir eine 2 jährige Berufsausbildung bereits als mittleren Bildungsabschluss bekommen und unter Umständen eine 3 - 3 1/2 Jährige möglicherweise sogar dem Fachabitur gleichgestellte. Ein Fachstudium mit Berufsabschluss und Berufserfahrung ohne die früher notwendige schulische Voraussetzung ist ja mittlerweile möglich und die Erfolge geben hier eindeutig recht.
Das starre deutsche Bildungssystem wird nun europäisch und lernt dazu. Nicht mehr ausschließen sondern offen sein und andere Bildungswege mit einbeziehen werden hier zum Erfolgsrezept. Lebenslanges lernen wird gefordert und gefördert.