Vor etwa zwei Jahren bin ich (25) von zuhause ausgezogen. Seit ich klein war, hat sie meinen Bruder (20) viel mehr bemuttert und verwöhnt als mich, weil er öfters krank war und Legasthenie hatte. Bis er in der Schule war, fand ich's ja noch ok, aber seit er 17 ist, übertreibt sie es, und es kommt immer wieder zu Streitigkeiten zwischen uns.

Er arbeitet seit drei Jahren, aber sie macht immer noch alles für ihn. Kochen, putzen, Wäsche waschen (obwohl sie Vollzeit arbeitet und Stress hat). Immer wenn sie über die Mittagspause arbeiten muss, fragt sie mich, meine Schwester oder unsere Oma, ob wir für ihn kochen, weil er was warmes braucht. Wenn ich dann sage, dass er sich selber was kochen kann, wird sie wütend mit mir. Sie macht alle seine Termine, begleitet ihn zum Arzt und fährt ihn überall hin, wo er will. Sie steht sogar morgens ganz früh auf (6), um ihn einen Kaffe zu machen oder ihm ein Brot zu schmieren, obwohl sie Nachtschichten macht.

Im Gegenzug dazu behandelt sie ihn auch noch wie ein Kind, sagt ihm, er soll sich wärmer anziehen, dass er nicht alleine Reisen sollte oder das er nicht alleine zurecht kommt. Deshalb streiten sie sehr oft, weil er sich wie ein Baby behandelt fühlt. Dennoch verlangt er aber von ihr, dass sie all diese Dinge für ihn macht. Sie streiten sehr oft vor mir oder ziehen mich in Probleme mit rein, wenn ich aber sage, dass sie ihn nicht so behandeln soll, krieg ich den ganzen Ärger ab. Ich halt das einfach nicht mehr aus, vor allem, weil meine Schwester (22) auch nicht mehr zuhause leben will, weil sie so oft streiten oder dass, was meine Mutter für ihn macht, absurd ist.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? (Ich hab meiner Mutter schon gesagt, dass sie ihm mit ihrem Verhalten schadet, aber sie meinte, sie müsste das für ihn tun, weil sie Schuldgefühle hat).