Als ich eine der letzten Reden von Alice Weidel vor dem Bundestag hörte, und sie Merz als "Betrüger" darstellte, fand ich in der Wortwahl damals rhetorisch-übertrieben. Doch selbst in ARD und ZDF (!) wird Merz mittlerweile von den Moderatoren unverblümt untergeschoben, dass er die Wähler in zig Punkten getäuscht habe (zuletzt am Sonntag Abend). Und das, angesichts der Hofberichterstattung, die diese öffentlich-rechtlichen Sender üblicherweise betreiben! Das muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen...
Mittlerweile ist es noch schlimmer, als Weidel sich das damals wohl ausgemalt hatte. Man bekommt schon den Eindruck, Merz geht es nicht mehr um das Land, sondern vor allem um sich selbst.
Passend dazu kommt mir gerade eine ältere Bundestagsrede von Dr. Alice Weidel in den Sinn, die sie so eröffnet hatte:
"Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Olaf Scholz und Friedrich Merz exakt gleich klingen? Ja wie peinlich ist das eigentlich! Man merkt, Merz möchte unbedingt Bundeskanzler werden, der redet schon wie Olaf Scholz".
Offensichtlich lag Weidel mit ihrer Einschätzung richtig. Merz will nicht nur um jeden Preis (!) Kanzler werden, sondern er redet und handelt faktisch wie Scholz, indem er rot-grün die kühnsten Träume erfüllt.
Es sind bei weitem nicht nur AfD-Wähler, die über dieses Vorgehen irritiert sind. Vielleicht überlegt sich der eine oder andere CDU-Wähler, beim nächsten Mal blau zu wählen, vor allem angesichts dessen, dass dies erst der Anfang von vermutlich vier desaströsen Jahren sein wird. Ganz nach dem Motto: Wenn der Anfang schon eine Katastrophe ist, wird das, was danach kommt, sicher nicht besser sein.