Mondnacht
(J. F. v. Eichendorff)

Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt'.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

...zur Antwort

Willkommen und Abschied

Johann Wolfgang von Goethe

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Ein aufgetürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,

Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!
Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

-> Reiterszene durch die Natur / Hinweise zu diesem Gedicht
Goethe fand - auch wenn er später Christiane Vulpius heiratete - in Straßburg im 18. Jahrhundert seine große (erste und einzige) Liebe (Brilon), doch ließ Goethe diese Liebe dennoch ohne Grund im Stich (vl. wollte er auch eine sehr gute Stelle (die sich ihm bot, und die ihm hohe Tore öffnete) annehmen, die Referendariatszeit in Wetzlar, wo er auch "Die Leiden des jungen Werther" schrieb: "Werther, der sich am Ende aus Liebeskrankheit in den Kopf schießt." Der reale Goethe liebte keine mehr als Brilon. Goethe ließ sie im Stich, und er hat das nie überwunden. Sein Gewissen plagte ihn auf Lebzeiten. So schrieb er das Gedicht aus Schuldgefühlen ? "Willkommen und Abschied" war damals wohl, zu Goethes Zeiten, ein preußisches Militärausbildungs- / Bestrafungs- oder Aufnahmeritual. Sowas wie: "Zuckerbrot und Peitsche" (geistig). Komm her, zack, und wieder weg, und wieder her" Wohl auf seine geistige Ebene bezogen, was er zu tun hätte: In Zeile 2 heißt es in der Goethe-Überarbeitung: "Es war getan, fast eh gedacht!" (V2). Das heißt: Die Entscheidung ging voraus, bevor er nachgedacht hatte, oder ohne erst nachzudenken. Um vielleicht danach doch nachzudenken, oder er wollte keine Gedanken an sich heranlassen, und musste die drohende Plage des Verlassens in seinen Gedanken immer wieder annehmen (Willkommen) und nach geistigen Prügeln wieder sofort dann loswerden (Abschied). Eine militärische Tortur und Strafe. Zwar tat er erst: "Einfach so von Brilon abrupt wegstürmen/gehen." (Ob Brilon und Goethe sich verabschiedet haben, oder Goethe heimlich verschwand, weiß man nicht.) Und wenn er heimlich ging, hat er sich wohl ein schönes Bild geschaffen, Sinnbild der vielen lyrischen Lügen, die die Realität nie darstellt. Absicht? Hier kann man interpretationsmäßig was daraus machen.
Eigentlich ist die erste Version de Zeile 2 anders: "Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht". "Ein metrischer Stolperer mit Absicht, Pferdegestolper, "bloß hastig weg von hier!" Typischer Sturm-und-Drang Jüngling. Also: - "Und fort (Galopp-Aussetzer, dann weiter) wie ein Held zur Schlacht! Das zeigt die ungestüme Hastigkeit der Flucht.

...zur Antwort

Interpretation 1:

Mit dem Feuer der Hölle meint das lyrische WIR das Übriggebliebene ("Wertvolle": Leder; Stoff) der Konzentrationslager-Öfen. Der "Dreck wurde verbrannt."
Also die Öfen, wo die Leichen der getöteten Insassen/Juden nackt verbrannt wurden. Hier hilft nur der geschichtliche Umstand, nicht die textinterne Interpretation (Verstehen am Text allein). Einordnung in die Geschichte und die Biographie des Autors.

Man muss verstehen, dass die Nazis alles zu Geld machen wollten, um ihren Krieg zu finanzieren. So nahm man den Gefangenen vorher akribisch erst einmal alle Kleidung ab (seltener selbst, sie mussten sich meist selbst ausziehen). Danach, nachdem sie in den Gaskammern vergast wurden (Gastötung war günstig), brach man den Leichen etwaige Goldzähne heraus, rasierte ihnen (eventuell schon vorher) die Haare ab (Frauen), um sie als Füllmaterial zu verwenden.
Meist mussten die, welche "Duschen" (Pseudonym für Vergasen in einem leeren umgebauten Duschraum ohne Armaturen) mussten (Gruppen von Kindern, Frauen - da schwach, auch alte Männer) sich vorher in einer Umkleide ganz nackt ausziehen. Sie mussten sauber ihre Schuhe aneinanderlegen, ihre Ketten und Uhren ablegen, und ihre Kleidung. Man sagte: Nach dem Duschen bekämen sie sie wieder. Sie lägen bereit. Um Panik zu vermeiden sagte man im KZ eben, dass das vorgetäuschte Duschen zur Hygiene/Entlausung diene.
Sie gingen dann in eine Kammer. Die verschloss man. Und von oben ließ man dann durch eine Luke das Gas ein. Es stieg langsam auf. Sie ersticken jämmerlich und ihre Gesichter verzerrten.
Alles, was sie abgelegt hatten, nahmen die Nazis aus der Umkleide an sich. Den Leichen schnitt man, je nach Bedarf, alles ab, was wertvoll war. Für die deutsche Forschung wurden auch Experimente gemacht (die KZ-Ärzte / "Engel des Todes" genannt), an Kindern oder jungen Frauen wurde auch experimentiert. Man schnitt Kinderzwillinge zusammen. Sterilisierte Frauen durch Röntgenstrahlen auf ihren Unterleib, oder füllte ihre ... mit Zement.

Sie sammelten alle Juden aus allen Städten Europas, und brachten sie in den bekannten Viehwaggons zu zentralen/nächstgelegenen KZ-Lagern. Wer zu schwach war, wurde gleich kostengünstig vergast. Meist Kinder. Und Alte. Der Rest arbeitete.

Patronen für Erschießungen waren zu teuer.

Interpretation 2:

In den KZ's gab es Handlanger, die ausgewählt wurden, oder sich meldeten. Wer ausgewählt nicht mitmachte, der wurde (denke ich) getötet. Man wählte einige Juden aus, an den Öfen zu arbeiten. Dort warfen sie die Leichen ihrer Volksgenossen in die Verbrennungsanlage. Oder sie warfen sie draußen auf einem Berg/Haufen und zündeten diesen an (zogen die Leichen vorher nach draußen). Sie taten das, durften dafür aber leben. Sie waren der Untersatz, die Schuhe des KZ, die dieses "am Laufen" hielten.

Interpretation 3:
Das jüdische Volk in Europa wurde ausgelöscht. Mit ihnen alles jüdische Leben und Kultur. Die Zähen, die die Arbeit im KZ durchhielten, liefen nun und erzählten, gebrochen ohne Glauben und Volk, als Schuhe, von ihren Leben. Sie sind jetzt das Wertvolle, was noch berichten kann. Anlehnung an Hitlers Kampfzitat: "Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, flink wie Windhunde?"

Anmerkung: Das Kürzel SS für Schutzstaffel der Nazis ist scheinbar nicht zufällig gewählt.

In frühesten jüdischen Mythologien verehrte man eine Gruppe Götter. Sie nannten sich "Die schönen Götter". Sie betitelte man im Altertum mit dem Kürzel "SS".
Dazu gehörte auch die kanaanitische Gottheit der Abenddämmerung. Ihr wurde die Stadt Jerusalem gewidmet, von der die Stadt den Namen trägt. Auszug aus Wikipedia:

Jerusalem:

Die Bedeutung des Namens ist wahrscheinlich „Gründung (yru) des (Gottes) Schalim“ oder eventuell „Palast/Stadt (ūru) des Schalim“. Schalim war die kanaanitische Gottheit der Abenddämmerung, möglicherweise der Patron der Stadt. Šalim (Šlm, Aussprache verm. Schalem, fälschlich Salem oder Salim) ist ein ugaritischerGestirns-Gott.

Der in Alphabetschrift auf einer Tontafel aus Ugarit überlieferte "Mythos der freundlichen und schönen Götter" (SS) berichtet, wie ʿEl die Zwillinge Šaḥar und Šalim mit der Göttin Athirat zeugte, als er von ihr und der Göttin Šapšu an der Meeresküste beim Kochen (?) überrascht und verführt wurde. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um einen Gebetstext, wie seine ungewöhnliche Aufteilung andeutet[1]. Die Geschwister wuchsen in der Wüste auf, vielleicht von ʿAṯrt, der Gattin des ʿEl gesäugt[2]. Der Text ist am Ende zerstört und auch sonst teilweise lückenhaft und damit schwer verständlich.

...zur Antwort