Am Beispiel von E.T.A. Hoffmann sieht man zunächst, dass Romantik nicht partout etwas Positives ist. Man rechnet E.T.A. Hoffmann in der Literatur, im Ggs. zu Novalis, Hölderlin, Tieck, Eichendorff, Brentano... daher auch der "schwarzen Romantik" zu.
"Sehnsucht, Natur, Liebe..." können zwar Eigenschaften der Romantik sein, würden aber, sofern nicht einiges hinzukommt, die Sicht auf diese literarische Epoche verkürzen.
Romantik ist zunächst eine Geisteshaltung. Im Ggs. zur Aufklärung wendet sie sich gegen jeden Modernismus. Das "Geheimnisvolle", wie es uns in den gefühlvoll schildernden Formulierungen der Novelle entgegentritt, ist z.B. ein typisches Merkmal der Romantik. Auch das "Setting" der Novelle: 140 Jahre vor ihrer Entstehung am Hof Louis XIV. ist romantisierend: die Zeit des Sonnenkönigs in Frankreich lange vor der Revolution.....man könnte romantisch übertreiben, dass "die Welt da noch in Ordnung war", aber gerade in dieser Welt die noch in Ordnung war, geschehen Morde...