Die Frage klingt komisch, ich weiß. Ich wollte mal einen Perspektivwechsel vornehmen. Ich bin ein gut integrierter Iraner und wohne seit 2010 in Deutschland, ich habe Deutschland mein Leben lang als ein sehr willkommendes und dankbares Land empfunden, und mich nie wirklich besonders anders oder als "Gast" gefühlt.

Das ändert sich aber aktuell. Es wirkt wirklich so, als wäre das weltoffene Deutschland übernacht extrem xenophob und ausländerskeptisch geworden. Wenn man heute bei soziemlich allem online in die Kommentare schaut, ist es voll mit Kommentaren à la "Save Europa!!!" usw.

Was ich auch schon gesehen habe sind bspw. Instaposts mit einer weißen Frau und einem südländischen Mann in einem Paar, und in den Kommentaren steht dann sowas wie "Taudende Jahre Evolution verschwendet" "Weiße Gene verschwendet" etc. Es wirkt so als würden wir uns in eine mehr und mehr getrenne und segregate Gesellschaft bewegen. (Ich weiß dass einige Ängste und Vorturteile sicher auch irgendwie begründet sind, und dass viele Ausländer nunmal nicht gut integriert sind. Die Ursachen sind mir egal, ich möchte keine politische Diskussion anstacheln).

Da ich ja alles nur aus meiner eigenen Position beobachte, wollte ich mal andere Meinungen hören. Wie sieht ihr das? Entwickelt sich die europäische Gesellschaft in eine ausgrenzende Richtung? Daten viele (europäische) Frauen kategorisch keine Südländer?

Bitte keine Antworten wie "Jede Person ist anders" oder "Es kommt nur darauf an, ob man sich versteht und liebt, dann ist es egal mit wem". Das stimmt zwar, trotzdem heißt das nicht dass man merkbare Biases, Trends, gesellschaftliche Meinungen etc. einfach ignorieren kann.

Ich bedanke mich für jede Antwort ! :)