Hallo, ich muss das Gedicht „An den Mond“ von Grillparzer interpretieren, allerdings verstehe ich nicht wirklich worum es geht. Könnte mir vielleicht jemand helfen? Vielen Dank!

Franz Grillparzer An den Mond

Wandle, wandle, holder Schimmer! 

Wandle über Flur und Au, 

Gleitend, wie ein kühner Schwimmer, 

In des stillen Meeres Blau.

Sanft im Silberglanze schwebest 

Du so still durchs Wolkenmeer, 

Und durch deinen Blick belebest 

Du die Gegend rings umher.

Manchen drücket schwerer Kummer, 

Manchen lastet Qual und Pein; 

Doch du wiegst in sanften Schlummer 

Tröstend ihn, voll Mitleid, ein.

Sanfter, als die heiße Sonne, 

Winkt dein Schimmer Ruh und Freud, 

Und erfüllt mit süßer Wonne, 

Tröstung und Vergessenheit.

Hüllst in dichtbewachsnen Lauben 

Mit der sanften Fantasie 

Ganz den Dichter; machst ihn glauben, 

Seine Muse weiche nie.

Und auch mich hast du begeistert, 

Der ich dir dies Liedchen sang, 

Meiner Seele dich bemeistert, 

Da mein Lied sich aufwärts schwang!

(1804)