Muss man mit 1,0 Abi etwas krasses machen?

Ich habe letztes Jahr mein Abitur mit 1,0 abgeschlossen und seitdem ein Medizinstudium angestrebt und es dieses Jahr im April auch auf meine Wunschuni geschafft und dort begonnen. Mittlerweile habe ich mein Studium bereits wieder abgebrochen. Da ich gemerkt habe dass ich es aus den falschen Gründen begonnen habe. Ich habe weder sonderliches Interesse ab Bio und Physik, noch kann ich mich mit der langen Dauer anfreunden bis man tatsächlich fertiger Arzt ist oder finde das Berufsbild unendlich toll. Meine Hauptgründe waren dass ich dachte ich möchte das schulische Potential und mein gutes Abitur voll ausschöpfen, bedeutet aus meinen Voraussetzungen eine Karriere machen, die möglichst viel Ansehen und Gehalt vereinbart. Das hat natürlich zur Folge gehabt dass ich mich im Studium von Anfang an unwohl gefühlt habe. Nun möchte ich etwas machen das meinen Interessen und Stärken entspricht und mir Spaß macht und tendiere stark dazu Grundschullehramt zu studieren. Ich war mit der Vorstellung eigentlich echt happy aber die Menschen in meinem Umfeld haben mich wieder zum nachdenken gebracht. Viele zeigen Unverständnis, warum ich einen Beruf machen will in dem mein „Talent so verschwendet ist“ und dass Leute mit so einem Abi nicht etwas anspruchsvolleres machen wollen. Jetzt meine Frage, findet ihr es ist falsch von mir nicht mehr zu wollen ? Eigentlich finde ich ein gutes Abitur sollte einem die Türen öffnen und nicht die Auswahl verringern weil man für die anderen Optionen „zu gut“ ist. Mittlerweile wünsche ich mir echt ein schlechtes Abitur geschrieben zu haben, um ohne schlechtes Gewissen das machen zu können was ich möchte und ohne das Leute mich dafür verurteilen. Nur weil mein Abi gut war heißt dass doch auch nicht das ich für dieses speziellen Berufe geeignet bin. Das Abitur sagt ja weder über meine Interessen noch über Stärken und Fähigkeiten aus. Ich wusste einfach nur wie man lernt, was meine Lehrer von mir erwarten und wie ich das zu Papier bringe. Höchstens sagt es was darüber aus, dass ich gut Zusammenhänge verstehen kann. Natürlich könnte ich mich in viele Themenbereiche reinfuchsen, wenn ich das wollen würde. Aber bringt es wirklich etwas einen Beruf zu machen den man nicht liebt mit der Aussicht 40-50 Jahre im Berufsleben zu verbringen ? Habe das Gefühl das allen Menschen Gehalt und Ansehen viel wichtiger ist als der Spaß und das Interesse am Beruf. Liege ich falsch das anders zu sehen und ist das von mir zu naiv gedacht ?
Danke für eure Hilfe, freue mich sehr eure Meinung zu dieser Thematik zu hören :)

Studium, Berufswahl, Abitur, Druck
Was soll ich mit meiner Zukunft machen?

Ich habe letztes Jahr im März beim Abi mit 1,0 abgeschlossen und auch schon während dem Abi auf ein Medizinstudium abgezielt, weil ich auch immer dachte dass das mein Traum ist. Habe extra Praktika absolviert und den TMS geschrieben um den Studienplatz an der Uni zu erhalten die am nächsten an meinem zu Hause liegt, da ich gerne in der Nähe von meinem Freund und meiner Familie bleiben würde. Aber als ich den Platz erhalten habe habe ich mich schon garnicht richtig gefreut klar ich war stolz aber dieses vor Freude weinen oder in die Luft springen was andere bei sowas haben hatte ich nicht, obwohl ich normalerweise der Typ für sowas bin. Mittlerweile im Studium angekommen habe ich schnell gemerkt, dass das eigentlich garnicht das ist was ich will und mittlerweile glaube ich dass ich mir diesen Traum irgendwo eingeredet habe, weil ich wusste dass ich das mit meinen Noten erreichen kann und dass das ist was Leute mit so einem Abi eben machen und die Karrierechancen natürlich toll sein können. Ein gewisses Grundinteresse habe ich natürlich sonst wäre es so weit ja nicht gekommen aber dass das reicht um 11,5 Jahre auf den Facharzt hinzuarbeiten bezweifle ich. Nun bin ich ein wenig verzweifelt. Dass ich mit dem Studium nicht weitermachen will weiß ich sicher. Am liebsten würde ich dual studieren um schon Geld zu verdienen und gleichzeitig einen akademischen Grad zu erwerben auf den ich später aufbauen kann. Wichtig ist mir dabei dass das Studium nicht so über alle Maße viel Zeit in Anspruch nimmt dass ich schon wieder kein Leben nebenher haben könnte so wie jetzt, Seidenn es wir wirklich das wofür ich brenne, weil dann gehen 3 Jahre im Vergleich zu 11,5 natürlich schneller rum. Außerdem wäre es mir wichtig hier in der Nähe bleiben zu können ( komme aus der Umgebung Kaiserslautern, länger als 45 min würd ich ungern fahren). Aber am aller wichtigsten wäre mir natürlich dass es etwas ist womit ich glücklich werde und wenn dann noch dazu kommen würde dass man damit ein wenig erfolgreich wird wäre es perfekt. In der Oberstufe habe ich Mathe immer geliebt, den Umgang mit Menschen liebe ich aber noch mehr. Ich habe daran gedacht eine duales Studium beim Finanzamt zu machen da das in der Nähe wäre, und man nach 3 Jahren fertig ist wobei die Uni nie länger als 13:00 geht. Ich würde schon Geld verdienen und könnte auch später noch darauf aufbauen und Steuerberaterin werden, wo die Verdienstaussichten auch nicht schlecht wären. Mein einziges Problem ist woher weiß ich ob ich dafür brenne ? Was wenn mich das auch nicht glücklich macht, möchte ungern noch etwas abbrechen aber will mich auch nicht wieder so unglücklich fühlen wie jetzt. Habe mir einfach nie genau Gedanken gemacht was ich eigentlich will und jetzt hab ich den Salat weil ich mich auch irgendwo beeilen muss dieses Jahr noch was zu finden um nicht noch ein Jahr Lücke zu haben.
vielleicht kann mir ja jemand helfen :(

Medizin, Studium, Schule, Weiterbildung, Zukunftsangst
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