Mein Vater ist vor einem halben Jahr verstorben. Meine Mutter lebt noch. Die Erbmasse besteht aus einem Haus, einigen gefüllten Bankkonten, einem Aktienpaket und einer nicht unerheblichen Briefmarken- und Münzsammlung sowie einem PKW der oberen Mittelklasse. Schulden sind nicht vorhanden. Außer mir existiert noch eine Schwester.

Meine Eltern haben vier notarielle Testamente aufgesetzt. Im letzten wurden meine Schwester und ich wegen "Unwürdigkeit" enterbt. Nun bestehen wir auf Herausgabe des Pflichtteils. Meine Mutter weigert sich, Angaben zur Erbmasse zu machen. Auch gegenüber den Anwälten (ihrem und meinem) ist sie nicht bereit, die Erbmasse aufzuschlüsseln oder Unterlagen (z. B. Kontoauszüge) beizubringen. Ich weiß aber, dass sie vor einem halben Jahr die Münz- und Briefmarkensammlung verschenkt hat, weil sie es mir selber mitgeteilt hat. Ich weiß nur nicht, an wen.

Meine Mutter steht auf dem Standpunkt, es sei alles ihres und wir hätten keinen Anspruch auf den Pflichtteil, da wir ja unwürdig seien. Nun spielt sie ganz klar auf Zeit (Sie ist 84). Mein Anwalt gewährt Nachfrist auf Nachfrist, mittlerweile sind wir bei Nachfrist Nr. 4.

Ist das normal? Hat jemand auf diesem Gebiet Erfahrungen gemacht ? Kann ich nach einem halben Jahr Wartezeit behaupten, dass meine Mutter Erbmasse unterschlägt?