Guten Tag,
ich stand auch einmal vor dieser Situation und ich habe mir dazu auch sehr viele Gedanken gemacht gehabt. Mir geht es genauso: Ich interessiere mich sehr für Mathematik, Physik und Chemie. Aber für mich war auch klar, dass ich später durchaus in die Forschung gehen wollen würde.
Das ist ein wichtiger Aspekt, der zu wissen ist. Denn wenn man in die Forschung gehen will, jedenfalls bin ich der Meinung, kann man sich natürlich die Chancen erhöhen erfolgreich zu sein indem man Revue passieren lässt inwiefern man denn dort überhaupt Fuß fassen kann.
Rein vom Arbeitsmarktaspekt wurde mir oftmals gesagt, auch von Professoren, dass es für Physiker schlechter aussieht als für Chemiker. Und für Chemiker schlechter aussieht als für Angewandte Chemiker. Je mehr man in Industrierichtung geht, umso mehr Jobchancen soll man haben.
Ich persönlich habe mir während des Abiturs Gedanken gemacht, ob ich reif für ein Physikstudium wäre. Ich kam zu den Entschluss, dass die Chancen höher für mich waren ein Chemiestudium zu beginnen. Ein großer Aspekt war auch, dass ich mich nicht großartig für Mechanik interessiere, der aber sehr wichtig ist. Auch hatte ich gewisse Nachteile auf Grund nicht so starker Mathekenntnisse und ich tue mich heute noch etwas schwer mit Wellenfunktionen und diesen ganzen Kram mit Sinus, Cosinus, imaginäre Zahlen, zumal mein Kenntnisstand in Chemie höher war als in Physik. Hätte ich früher gewusst/mir klar gemacht wie wichtig Schule ist, hätte ich mich für Physik vorbereitet und Physik studiert. Aber das ist alles meine Meinung/mein Erlebnis.
Wie das alles bei dir aussieht, musst du abwägen! Physik ist eindeutig mathelastiger als Chemie. Man muss aber sagen, dass ich aus den Aspekt der Angewandten Chemie spreche (Chemie ist noch theoretischer). Angewandte Chemie hat eher einen praktischen Aspekt, u.a. auch Verfahrenstechnik, d.h. wie kann man chemische Reaktionen von der Darstellung im Labor übertragen zu großtechnischen Anlagen. Es geht hier immer um die Umsetzung.
Was mich dazu gezogen hat war der Aspekt des anfassens. Ich war es leid immer Dinge zu lernen, die ich nicht nachprüfen kann. Und so entschied ich mich vom Bauchgefühl dafür, da ich annahm, dass mich Angewandte Chemie besser in Richtung Praxis lehren wird.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Wahl deines Studienfachs und wichtig ist: Bleib dahinter, akzeptiere deine Wahl und stehe dazu. Selbst wenn es nicht klappen sollte, du weißt, dass noch andere Studiengänge offenstehen und mit höheren Alter zu studieren (falls dir dein Studiengang doch nicht gefällt) ist auch kein Weltuntergang.