BESSER BEIZEITEN AN DIE WEIHNACHTSGANS DENKEN.
Weihnachtsgans mit Marroni und Rosenkohl
ein Festessen für die ganze Familie
Die Kochbücher unserer Grossmütter pflegten über das Ausnehmen der Gänse meist länger zu schreiben als über die Zubereitung selber. Heute ist das anders, denn die wenigsten Hausfrauen werden ihre Weihnachtsgans anders kaufen als pfannenfertig vorbereitet. Meistens liegt dann noch ein Blatt mit genauer Gebrauchsanleitung bei. Es empfiehlt sich, diese Anweisungen zu lesen, denn die Gänse, die heute im Handel angeboten werden, haben ihre Eigenheiten, auf die man durch richtige Zubereitung Rücksicht nehmen muss.
Beim Gänsekauf sollte man nicht geizig sein. Eine Gans, die nicht auf ihre vier Kilo kommt, gibt meist keinen schönen Braten. Zudem isst man Gans ja in Gesellschaft, und wenn's Reste gibt, kann man die auch kalt oder nochmals gebraten geniessen, und das Gänsefett ergibt einen wohlschmeckenden Brotaufstrich.
Wichtig beim Braten einer Gans ist: sehr fleissig begiessen! Und gleichzeitig das Fett, das sich im Bräter ansammelt, abschöpfen und in einem hitzebeständigen Gefäss sammeln. Nur so bekommt die Gans ihre knusprige, braune Haut, die eine besondere Delikatesse ist.
Wesentlich für die Bekömmlichkeit des recht fetten, kräftigen Gänsefleisches sind die richtig gewählten Beilagen.
Am besten begleitet man Gänsebraten mit Gemüsen, die Fett aufsaugen, wie zum Beispiel mit Salzkartoffeln oder gedämpften Marroni. Teigwaren und Reis eignen sich weniger.
Klassische Beilagen sind Rotkraut und gedünstete Äpfel, Sauerkraut mit Wacholderbeeren und Kümmel, Zwiebelgemüse, Kabis oder Rübkohl und natürlich wenn man die Mühe nicht scheut Kartoffelknödel.
Salate eignen sich weniger; man reicht sie besser als Vorspeise.
Gut schmecken zur Gans auch Gemüseeintöpfe, wozu man möglichst verschiedenfarbige Gemüsesorten mischt, die das Auge erfreuen und dadurch den Appetit anregen; das hat man nämlich nötig, weil Gänsefleisch sehr sättigt. In Gegenden, wo viel Gänse gegessen werden, pflegt man zwischendurch etwas Schnaps zu trinken. Davon möchte ich abraten; der Schnaps hilft gar nicht verdauen, sondern er lähmt bloss die Magennerven und erweckt dadurch das Gefühl, das Essen liege gar nicht so stark auf. Also eine Art Selbstbetrug!
Und bitte: als Dessert am besten frisches Obst. Das passt besser als irgendein kaloriensüsses Gericht…
Beobachter-Küche, Hanns U. Christen