Hallo Micky 28639
Ich würde die Pflanze jetzt in der dunklen Jahreszeit auch nicht düngen. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn sie im Winter Blätter verliert. Die Substanz auf dem Tongranulat und um die Wurzeln herum scheint wirklich Salz zu sein, das aus dem (harten?) Leitungswasser beim Verdunsten auskristallisiert ist.
Jetzt die entscheidende Frage: Wie hast du die Pflanze gedüngt, bevor du ihr Zimmerpflanzendünger auf Anraten des Pflanzengeschäftes gegeben hast?
Überhaupt nicht? 5 Jahre lang?
Dann ist es kein Wunder, wenn sie auch im Sommer ihre Blätter verliert!
Bei der Hydrokultur sind die Tonkügelchen und das Wasser nur die eine Seite der Medaille! Die andere Seite sind genügend Nährstoffe, nicht zu wenig aber auch nicht zu viele! Dafür mußt du dem Wasser auf dem Grund des Gefäßes Ionenaustausch-Dünger zufügen (Lewatit HD 50 googeln). Dieser Ionenaustauscher gehört zur Hydrokultur, weil nur er genau die Menge an Nährstoffen liefert, die deine Pflanze braucht, indem er diese Nährstoffe gegen die Ionen im Trinkwasser austauscht, bevor diese Nährstoffe in der Lösung zu selten werden und deine Pflanze hungert bzw. ihre Blätter abwirft.
Wenn du dann das neue Wasser nicht über die oberen Kügelchen gießt, sondern am Granulat vorbei (außen zwischen Übertopf und Kulturgefäß, u.U. mit einem kleinen Trichter, wenn deine Gießkanne keine schmale Tülle hat), gibt es auch keine Salzkristalle oben an den Wurzeln, weil das Salz im Wasser ja direkt in den Ionenaustauscher wandert und die Wertvollen Stoffe für deine Pflanze freisetzt.
Nochmal: Ohne Ionenaustauschdünger ist das "System Hydrokultur" nicht vollständig! Es ist auch für Laien nicht empfehlenswert, normalen Topfpflanzendünger zu nehmen, weil wir dann höchstwahrscheinlich über- oder unterdosieren. Bei der Topfpflanzenkultur übernimmt die Erde den Ionenaustausch, sie ist aber bei der Hydrokultur nicht da und der Ionenaustauschdünger funktioniert mit normalem Leitungswasser.
Dieser spezielle Hydro-Dünger ist zwar nicht billig, aber man braucht ihn bloß zweimal im Jahr (am Anfang der Wachstumsperiode und kurz nach dem Höhepunkt des Wachstums (z.B. Mitte April und Anfang August, hängt auch von der Pflanze ab) in einer Menge, die auf der Packung angegeben ist (je nach Art und Größe der Pflanze). Überdüngen kann man mit dem Ionenaustauscher nicht, weil er wie oben beschrieben nur Dünger liefert, den die Pflanze vorher verbraucht hat. Es ist aber "ökonomisch sinnvoll", nicht zu viel von dem teuren Zeug zu nehmen, damit es viele Jahre hält.