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Ich denke, der Mensch oder auch die Natur, hat ein Bestreben danach, Dinge auszugleichen. Die puritanische Seite ist in jedem Falle diese, dass man sagt, wir machen die Dinge radikal, abgeleitet vom Wortstamm "radix" aus dem Latein, was soviel bedeuten mag wie, die Dinge von der Wurzel her angehen, im Volksmund vielleicht zu übersetzen mit "Richtig, oder garnicht". Puritanisch bedeutet im Wesentlichen eine Art Verzicht auf Luxuriöses weitestgehend. Man ist dort sparsam und übt eine grundlegende Demut an den Tag. Die verstaatlichte Anglikanische ist nun quasi das Gegenteil davon, was ihre Haltung betrifft und mündet letztlich auch in einer Art von dem, was wir mit England auch verbinden, unter Anderem wäre hier auch eine Art von Ironie zu erkennen. Man ist hier wesentlich liberal-entspannter als beim, um den Schwenk jetzt zu machen, von Dir genannten ebenfalls staatlich orientierten Katholizismus, der ja von unten, von Rom ("römisch-katholisch" heißt es ja auch) kam. Statt Ironie und heiterem religiösen Humor findet man hier eben mehr Ernsthaftigkeit und Pathos. Das zeigt sich in z.B. der Unfehlbarkeit des Papstes und der Alternativlosigkeit des Dogmas. Wo bei Letzterem vielleicht mehr Überzeugtheit ist, ist bei den Angelsachsen eher Akzeptanz und Annahme, gesellschaftlich übergreifend dann Toleranz, aber auch Offenheit für das Neue.