Da ich noch den guten alten Dipl.theol. gemacht habe, kann ich nicht viel über die Modularisierung, oder die Ansprüche des Lehramtsstudiums sagen.

Grundsätzlich beschäftigt man sich im Theologiestudium mit einem breiten Kanon von Fachrichtungen, die verschiedene andere Disziplinen als Hilfsmittel gebrauchen. Es beginnt mit den Sprachen (Latein, Alt-Griechisch, Hebräisch). Die Voraussetzungen variieren hier von Uni zu Uni. Für Lehramtsstudenten werden aber meist nur ganz rudimentäre Kenntnisse verlangt. In der Kirchengeschichte nutzt man Methoden der Historiker, in der Exegese (Bibelwissenschaft) spielen Literaturwissenschaft, Archäologie und Hermeneutik eine Rolle. In Fundamentaltheologie, Dogmatik und Moraltheologie kommt man um philosophisches Wissen, Arbeiten und Denken nicht herum. In der Christlichen Gesellschaftslehre und der Pastoraltheologie greift man auf Erkenntnisse der Sozialwissenschaften zurück, während das Kirchenrecht juristisches Denken benötigt. Die Religionspädagogik bedient sich natürlich auch der allgemeinen Pädagogik. Die Liturgiewissenschaft bietet nahezu von allem etwas.

Wie man sieht ist das Theologiestudium sehr vielfältig und abwechslungsreich. Ob man es als anspruchsvoll empfindet, hängt natürlich von den eigenen Fähigkeiten und Interessen ab. Die Professoren und Dozenten haben jedenfalls nicht unbedingt das Ziel, schwächere Studenten "auszusieben". Es wird jedoch sehr viel mehr selbstständiges Denken erwartet, als z.B. in Jura oder Medizin, wo es vermehrt um Wissensansammlung geht. Allerdings ist leider auch die Theologie durch die Modularisierung "verschulter" geworden, wie mir derzeitige Studenten berichten. Das liegt aber nun mal am Gesamtsystem.  

Wenn Du Dich für die katholische Theologie entscheidest, kann ich Dich jedenfalls nur beglückwünschen. Mir hat es sehr viel Freude gemacht.

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Es ist nicht sinnvoll im Zusammenhang mit den Evangelien von "wahr" zu sprechen. D i e Wahrheit ist nach christlichem Glauben nämlich eine Person: Jesus Christus. Von ihm berichten die Evangelien mehr oder weniger "authentisch". Das Kriterium für Aufnahme der bekannten vier Evangelien in das Neue Testament und die Ablehnung der apokryphen Evangelien war im 4. Jahrhundert die Authentizität. Also die Frage: "Entspricht der Glaube, wie er uns in dem betreffenden Evangelium vermittelt wird, unserem überlieferten Glauben oder nicht". Im Falle der apokryphen Evangelien wurde dies verneint. Die Gründe dafür sind zu komplex, um sie hier aufzuführen.
Entscheidend ist, dass zuerst der Glaube an Christus da war und danach erst die Evangelien entstanden. Deshalb sind im Katholizismus Schrift u n d Tradition (Überlieferung) wichtig.

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Da der Satan nach christlichem Glauben das personifizierte Böse ist, würde man sich in seinem persönlichen Beten daraufhin ausrichten. Wenn man das mit Ernsthaftigkeit tut, geht das sicher nicht spurlos an einem vorüber. Man würde in seinem Denken und Handeln dem Bösen immer mehr Raum geben, sein Gewissen dadurch schädigen und nach und nach Gefallen am Bösen finden.

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