Dies ist ein häufiges Problem in Partnerschaften. Es entsteht, wie Manja schon erläutert hat, wenn man Sex "über sich ergehen lässt" ohne wirklich Lust darauf zu haben. Dies kann sich dann bis zur Abneigung entwickeln, wenn man das häufiger macht. Guter Sex braucht Lust, ein aktives Zugehen aufeinander, wenn ich es erzwinge (ich selbst oder mein Partner) versiegt die Lust schnell und kann bis hin zu Abneigung umschlagen. Deswegen ist es wichtig, den Druck rauszunehmen. Erzähl deinem Freund von deinen Schwierigkeiten. Ihr solltet gemeinsam an einem Strang ziehen. Es ist nicht "dein Problem" sondern eine Schwierigkeit, die in "eurer Beziehung" auftritt, und die ihr nur gemeinsam lösen könnt. Ihr solltet die Dynamik unterbrechen und dich aus der Defensive herausholen. In meiner Praxis verordne ich den Menschen mit diesen Schwierigkeiten erst einmal ein Sexverbot um die Dynamik zu unterbrechen. Durch Masturbation kannst du wieder ein eigenes positives Verhältnis zu Sexualität finden. Finde heraus, was dir Lust macht. Und dann geh auf dein Partner zu. Das "sensate focusing" ist ein Programm mit dem du schrittweise wieder eine lustvolle Sexualität mit deinem Partner aufbauen kannst. Dabei bricht man das Sexverbot nach und nach in ganz kleinen Schritten und baut nach und nach eine neue gemeinsame Sexualität mit seinem Partner auf. Dies kann sehr lustvoll sein. Wichtig ist dabei, dass dein Partner dich nicht weiter unter Druck setzt sondern nur du den aktiven Part übernehmen darfst, damit du aus der Defensive, die zur Abneigung führt, herauskommst. Schau was dir Lust macht und was nicht. Und wo deine Grenzen sind und wie du sie deinem Partner mitteilen kannst.