Hallo. Du hast ja beschrieben, dass der Katzenwelpe deine Mutter angefaucht hat, weil es sich erschreckt hat (Rascheln des gelben Sackes). Das Fauchen (ein Abwehrlaut) wurde von der Mutter gehört und diese in Alarmbereitschaft versetzt. In der neuen Situation (Kitten in Küche) hat die Mutterkatze lediglich auf das Fauchen reagiert, da sie wahrscheinlich dadurch selber Angst bekommen hat und ihre eigene Angst mit dem Kitten in Verbindung gebracht hat. Wenn Katzen beunruhigt sind und sich in einer erhöhten Erregungslage befinden, ist es mit dem normalen ruhigen Verhalten nicht zu vergleichen und auch das normale Erkennen oder Fürsorgeverhalten des eigenen Kitten nicht unbedingt gegeben. In der Fachsprache nennt man das umgerichtete Aggression. Hat also nichts mit normaler Katzenerziehung zu tun. Das kommt manchmal auch unter erwachsenen befreundeten Katzen vor. Z.B. tritt Halter aus Versehen Katze A auf den Schwanz - diese schreit vor Schreck und Schmerz. Kommt nun gerade in diesem Moment Katze B ins Sichtfeld von Katze A, kann sie ihren Schmerz mit dem Anblick von Katze B verknüpfen und nicht mit dem eigentlichen Auslöser, nämlich dem Tritt durch den Menschen. Katze B wiederum ist durch die Schmerzensschreie von Katze A so irritiert, dass sie nun selber vor ihr Angst bekommt. Alles = Klassische Konditionierung. Also ich hoffe es hat sich wieder normalisiert. Sollte nochmal eine ähnliche Situation stattfinden, greife bitte ein und nehme das Kitten aus der Situation. Wenn die Mutterkatze aus Angst angreift, hat so ein kleines Kitten keine Chance (abhängig von Erregungsgrad der Mutter). Schimpfe dann aber auch nicht mit der Mutter, sondern lass alle zur Ruhe kommen und versuche dann die beiden wieder einander näher zu bringen. Sollte die Mutterkatze nach Stunden immer noch das Kitten abwehren und fauchen, müssen beide eventuell dauerhaft getrennt werden. Dann bitte schnell an einen Tierarzt und Tierpsychologen wenden. Ich wünsche euch alles Gute.

Liebe Grüße, Katja

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