Abneigung gegen jüngere Schwester beeinflusst mein Leben - was tun?

Ich (22,w) habe zwei Schwestern: Eine 19, die andere 25.

Solange ich zurück denken kann, verachte ich die Jüngere. Das ist wahrscheinlich der typische Sandwichkind-Effekt, oder wie man sowas nennt. Sie kam und man war nicht mehr die "Kleine", sie war hübscher, süßer, jedes Familienmitglied schien sie lieber zu haben, sie erkannte und nutze ihr Potential, mich zu verletzen und auszugrenzen, mobbende Kids in der Schule bestätigen die Selbstzweifel, bla bla bla. Selbstmitleidiges Gequatsche, ich weiß.

Dennoch. Obwohl ich mittlerweile erwachsen bin und auf eigenen Beinen stehe, graut es mir jedes Mal vor Familienfesten. Ich habe einen Partner und will nicht, dass er in ihre Nähe kommt oder sie auch nur ansieht. Ich ertrage es selten, länger 30 Minuten in einem Raum mit ihr zu sein. Ich träume nach Jahren noch davon, wie es wohl wäre aufzuwachen und zu erfahren, dass die gestorben ist und es niemanden kümmert, und ich lächele und bin endlich glücklich.

Manche mögen sagen "Aber sie ist doch deine Schwester, irgendwo musst du sie doch auch gern haben, obwohl ihr Schwierigkeiten habt", aber nein. Von Anfang an war sie ein Eindringling, der das Verhältnis zwischen mir und dem Rest der Familie, insbesondere zu meiner großen Schwester negativ beeinflusst hat. An dem Ort, an dem wir aufwuchsen, wusst man nicht einmal, dass meine Eltern drei Kidner haben, weil die beiden immer zu zweit unterwegs waren.

Wie dem auch sei. Dieses Mädchen sucht mich wie ein Gespenst heim, sie beherrscht nicht nur meine Familie, sondern auch meine Gedanken. Wie befreie ich mich davon? Ich will sie nicht mehr sehen, sie nicht mehr kennen, doch der Rest meiner Familie haftet an ihr wie Sekundenkleber. So psychotisch das klingen mag: Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass sie aufhört zu existieren.

ABER: Ich weiß, das ist MEIN Problem. Und hat mittlerweile vermutlich weniger mit ihr selbst zu tun, als mit meinen Ängsten, die aus dem ganzen Käse gewachsen sind.

Was würdet ihr tun? Ich leide unter dieser starken Abneigung. Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich mich von dem befreien kann? Hat evtl. jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht mit einer Person in eurem Umfeld, die euer Leben so stark beeinflusst hat?

Bitte helft. Ich fühle mich wie eine Wahnsinnige.

Familie, Psychologie, Geschwister, Psyche, Schwester
Mein Freund hat die falschen Freunde - wie kann ich ihm helfen?

Mein Freund ist trockener Alkoholiker. Bevor wir uns trafen, war er mindestens zweimal die Woche völlig betrunken und hat sehr viele Frauenkontakt. Für viele seiner Freunde war anscheinend so etwas wie ein Idol.

Doch seit wir uns kennen, wurde sein Verhaltenimmer besser. Mittlerweile ist er seit etwa vier Monaten trocken und er sagt von sich selbst, dass es ihm nie so gut ging wie in der Beziehung mit mir und dass er den Alkohol nicht mehr braucht.

Doch seinen Freunden, die er schon seit dem Kindergarten kennt, gefällt das offenbar eher weniger. Er verbringt wenig Zeit mit ihnen, weil er weggezogen ist, und an Wochenenden bin meistens ich mit ihm zusammen. Ich will ihn natürlich nicht von seinen Freunden trennen, das habe ich ihm schon oft gesagt, aber der Anreiz, uns so oft wie möglich zu sehen, kommt von ihm genauso stark wie von mir. Trotzdem - ab und zu gibt es mal Abende, an denen er diese alten Freunde besucht und jedes Mal versuchen sie ihn wieder abzufüllen. Am Anfang haben sie das noch regelmäßig geschafft, doch seit der Kontakt rarer wird, schafft mein Freund es auch, sich nicht mehr so beeinflussen zu lassen.

Dennoch versuchen sie es wohl immer wieder und das finde ich furchtbar. Ihm geht es doch gut, er braucht keinen Alkohol, um lustig zu sein, das kann er auch so. Wieso muss er sich betrinken, wenn er mit ihnen Zeit verbringen will? Wozu soll das gut sein?

Andererseits ist mein Freund erwachsen und ich will (und kann) ihm nicht vorschreiben, mit wem er seine Zeit zu verbringen hat und mit wem nicht. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Soll ich überhaupt irgendetwas tun?

Liebe, Verhalten, Freundschaft, Alkohol, Beziehung
Ich hatte gegen meinen Willen Sex - wie sich richtig wehren?

Ich treffe mich im Moment mit einem Weltreisenden, der nicht meine Sprache spricht, deshalb unterhalten wir uns auf Englisch. Gestern hat er bei mir geschlafen.

Alles war am Anfang eigentlich ganz gut. Er war ganz versessen von mir, konnte seine Hände nicht von mir lassen und ließ mich stundenlang nicht schlafen. Das fand ich auch ziemlich schön, wir witzelten sogar noch darüber, wie animalisch er war, aber irgendwann wurde ich auch müde und ließ ihn wissen, dass ich so langsam schlafen wollte. Er fuhr dann auch langsam runter. Nach fünf Minuten ruhigem Daliegen merkte ich, dass ich noch Durst hatte, und wollte aufstehen. Doch kaum war ich auf den Beinen, schlang sich sein Arm um mein Bein und er zog mich mit einem Ruck zurück ins Bett. Irritiert und überrascht wollte ich ihn küssen und von mir weisen, doch kaum hatte ich mich versehen, da fiel er schon über mich her und war nach wenigen Augenblicken in mir. Ich bat ihn wiederholt auch Englisch, aufzuhören und versuchte ihn wegzudrücken, aber da war nichts zu machen.

Als er fertig mit mir war, wurde er wieder ruhiger, entschuldigte sich und lachte. Danach schliefen wir beide ein. Heute morgen dann wurde ich ganz ähnlich geweckt, nur dass es nicht ganz so weit ging.

Jedenfalls weiß ich nicht recht, was ich davon halten soll. Auf der einen Seite fand ich das ehrlich gesagt ziemlich erotisch, wie dominant er war, er hat mir auch nicht wirklich weh getan, aber auf der anderen Seite habe ich ein kleines bisschen Bedenken darüber, wie es das nächste Mal sein wird. Dieses Mal war er sehr müde und wurde noch durch etwas anderes gehemmt, was ich nun nicht weiter erläutern möchte, nächstes Mal wird er vermutlich wilder sein und ich hab ein bisschen die Sorge, dass er sich dann gar nicht mehr im Zaun halten kann.

Was meint ihr, was soll ich machen? Gibt es irgendwelche Tricks, die man anwenden kann, ohne dass ich ihn gleich aus meinem Schlafzimmer verbannen muss? Irgendeine Technik, die ihm nicht nur mit Worten zu verstehen gibt, wann er zu weit gibt?

Beziehung, Sex
Ich(19,w) kann meinen Vater nicht umarmen

Ich weiß nicht, wieso, es ist einfach seltsam. Wir hatten nie die engste Beziehung, er ist früh weggegangen, um zu arbeiten, und war am Wochenende, wenn er zuhause war, sehr müde und in sich gekehrt. Trotzdem war er immer mein großes Vorbild, ich lerne auch heute einen ähnlichen Beruf wie seinen und bin ein Ass, weil mir die Fähigkeiten von ihm in die Wiege gelegt wurden und ich immer daran gearbeitet habe, so gut wie er zu sein.

Irgendwann kam die Trennung meiner Eltern und er zog aus, ich hab ihn nur noch selten gesehen, hatte zu der Zeit allerdings auch nicht das Bedürfnis nach seiner Gesellschaft, wieso auch immer. Auf die Art und Weise haben wir uns im Jahr, wenn es hoch kommt, 6-7 mal getroffen.

Vor knapp zwei Jahren hat mich meine Mutter rausgeschmissen und mein Vater hat mich mit meinen Kartons und meinen Koffern von der Straße aufgesammelt. Er brachte mich zu seinen Eltern, wo ich ein paar Wochen lebte, bis ich was Eigenes gefunden hatte. Dadurch hatten wir wieder mehr miteinander zu tun und heute sehen wir uns mindestens einmal die Woche. Wir haben Spaß, sind aber auch mal ernst, zB. wenn wir über sein Leben, mein Leben oder die Schwierigkeiten mit meiner Mutter, meinen Schwestern oder dem Rest der Familie sprechen.

Allerdings hat er mir nie gesagt, dass er mich lieb hat, oder mich umarmt. Das ist nicht seine Stärke, meine aber auch nicht. Das ist so aufgesetzt und unnatürlich für mich, ich weiß auch nicht. Ich kann diese Distanz zwischen uns einfach psychisch nicht überbrücken. Neulich hat meine ältere Schwester mal zu uns gesagt, wir sollen uns mal umarmen, und das haben wir dann auch getan, aber das war absolut seltsam und unangenehm, für ihn auch, schätze ich.

Mein Problem ist, dass ich das blöd finde. Ich möchte nicht so verschlossen und ernst sein, sondern auch mal Gefühle ausdrücken, immerhin hab ich ihn ja wirklich gern. Nur leider weiß ich nicht, wie ich mich mitteilen soll, ohne dass es komisch wird.

Könnt ihr mir weiterhelfen?

Liebe, Kinder, Familie, Freundschaft, Beziehung, Vater, Psychologie, Psyche
Tochter(13) läuft ständig weg :(

Mein Mann(39) und ich(39) haben drei Töchter(16, 13, 10).

Die Älteste war immer sehr lieb, fleißig und hat am besten auf uns gehört. Jetzt in der Pubertät hat sich das ins Gegenteil umgekehrt, sie hat Bulemie, Drogenabhängigkeit, vermutlich Vergewaltigung, Mobbing und Selbstverstümmelung hinter sich, obwohl wir immer aufgepasst haben, saß Monate lang in einer psychatrischen Klinik und jetzt ist sie im 5. Monat schwanger. Die schlimmste Phase scheint vorbei zu sein.

Die Jüngste ist unser kleiner Flippie. Sie ist sehr lebhaft und sammelt gern Freunde um sich. Zwar grenzt ihr Selbstvertrauen manchmal an Zickigkeit und sie muss wegen Konzentrationsschwächen zur Ergotherapie, aber ihr Witz und ihre große Klappe machen uns immer wieder glücklich. Unsere Älteste ist ihre beste Freundin und Vorbild.

Nun zur Mittleren, die mir im Moment am meisten Sorgen bereitet. Sie war von Kinderbeinen an der intelligente, verschmuste Ruhepool der Familie. Die Bücherei war ihr Lebensraum, in ihrem Zimmer lagen früher stapelweise Romane und Sachbücher. Und während die anderen beiden eher Papakinder sind, hing sie stets an mir wie ein kleines Klammeräffchen. Mit ihren Geschwistern verstand sie sich nie perfekt, sondern wurde eher ausgegrenzt, von der Großen ignoriert, von der Kleinen nicht als "cool" anerkannt. Auch Freunde hatte sie nicht viele und hielt sich auch in der Schule erst nur allein, dann eher bei den sozial Verstoßenen auf, später erfuhr ich vom Mobbing ihrer Mitschüler, die sie teilweise mit Steinen werfend vom Schulhof jagten. In der zweiten Klasse schnitt sie ihre langen, schönen Haare bis auf 3 cm abgeschnitten, den Grund verschwieg sie mir. Außerdem erfand sie immer ausgeschmückte Geschichten, so war ihr Grundschullehrer lange fest davon überzeugt, wir hätten mit der ganzen Familie eine Weltumsegelung gemacht und mein Mann würde im Gefängnis sitzen. Irgendwie hab ich sie nie richtig verstanden und ich glaube, das hat keiner wirklich. Naja, sie hat ja auch mit keinem großartig gesprochen, sie schmuste immer nur. Abgesehen vom Schmusen ist es heute nicht anders.

Jedenfalls geht es mir bei dieser Frage um ihre Abenteuer. Seit sie laufen kann, läuft sie weg und macht die Dinge allein. Am Anfang hat sie sich nur kurz versteckt, später war sie dann plötzlich stundenlang verschwunden und es wurde immer schwieriger, sie wiederzufinden. Im Dezember kam dann der Höhepunkt. Sie fuhr am ersten Advent in aller Frühe mit dem Rad 50 km zum nächsten Bahnhof und nahm dann den Zug, mit dem sie zusätzliche 190 km fuhr. Trotz Polizei konnten wir sie nicht finden, bis sie am nächsten Morgen völlig übermüdet aus einer Telefonzelle anrief. Sie hatte sich im Harz mit dem Rad verirrt und konnte nicht mehr.

Ich halte das nicht mehr aus, ich fühl mich machtlos und sie versteht es einfach nicht. Wann wird sie als Nächstes verschwinden? Wird sie dann auch wiederkommen? Was kann ich tun? Bin ich denn so eine miese Mutter?

Kinder, Psychologie
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