Die Grenze ist grundsätzlich nicht trennscharf. Unter Schwellenländern versteht man Länder, die noch nicht ganz so hoch entwickelt sind, wie die klassischen Industrienationen (bspw Deutschland, Japan, USA), aber dennoch auch schon über dem Entwicklungsstand eines „klassischen“ Entwicklungslandes (Niger, Myanmar, Malawi etc) hinaus sind.

Jedoch reicht die Spanne im Bezug auf den Entwicklungsstand eines Schwellenlandes weit: Als Schwellenland versteht man sowohl Länder, wie Malaysia (HDI von 0,804), deren Standard nur eine Ellenbogenlänge von dem eines hochentwickelten Industriestaates entfernt ist, aber auch Staaten wie bspw Indien (HDI von 0,647), deren Standards sich schon noch deutlich von denen der Industriestaaten unterscheiden. Würdest du also plump danach gehen, läge der Irak noch im Spektrum eines Schwellenlandes (HDI von 0,689). Aber so einfach ist das nicht, da die Definition nicht streng ausformuliert ist. Außerdem sind noch andere Faktoren wichtig: wie verhält es sich mit dem Wachstums- und Entwicklungspotenzial? Das ist in Indien natürlich ganz anders, als im Irak, der sich nach Jahren des Krieges ganz „von vorne“ reorganisieren und entwickeln muss. Demnach kann ich mir auch größere HDI-Sprünge bei Indien viel eher vorstellen, als beim Irak, was Indien eher auf „der Schwelle“ zum Industrieland sein lässt. Würde man mich fragen, dann wäre der Irak kein Schwellenland. Aber an die Definition geht, wie gesagt, jeder anders ran.

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Nicht pauschal ja aber auch nicht pauschal nein würde ich sagen.

Ganz selten gibt es doch die Fälle, wo es tatsächlich zur Auslebung kommt (Lehrer-Schüler-Affären, bis hin zu Lehrer-Schüler-Ehen etc.) Das ist etwas sehr Fragwürdiges... auf jeden Fall ist es unprofessionell!

Die reine Vorstellung ist an sich nicht verwerflich, so sind LehrerInnen doch auch nur Menschen, wie auch SchülerInnen ganz normale Menschen sind, die (ab einem gewissen Alter, versteht sich!) auch sexuelle Impulse senden. Es hört auf nicht verwerflich zu werden, wenn der/die LehrerIn anfängt den/die SchülerIn "der Begierde" anders zu behandeln als andere oder versucht über diese Vorstellungen hinaus aktiv zu werden.

Generell denke ich aber, dass die meisten LehrerInnen das ganz strickt trennen können. Ich meine Männlein und Weiblein treffen so oft in nichtsexuellen Zusammenhängen aufeinander (Arzt-Patient / Arbeitgeber-Arbeitnehmer / Vermieter-Mieter) und in diesen Kontexten denkt man (eigentlich) nicht an Sex, da man dort eigentlich in seiner Rolle ist, die man von sexuellen Gedanken trennen können sollte.

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Eigentlich basiert diese Einteilung in „wohlhabende Namen“ und „arme Namen“ nur auf Vorurteilen. Dass Kevin und Jacqueline die Kinder von einer ungelernten alleinerziehenden Mutter ohne Schulabschluss sind und Johannes und Charlotte die Kinder eines gutsituierten Ärztepaares ist ein hartnäckiges Klischee. Es gibt doch keinen Richtwert, dass man einen Namen nur ab einem Gehalt von über X vergeben darf. So kann auch ein Geringverdienerpaar seinen Sprösslingen sogenannte „bildungsbürgerliche“ Vornamen, wie Alexander oder Sophia geben. Ebenso andersrum: die Kinder von einem promovierten Multimillionärspaar können „Klischeenamen“, wie Sharon und Jack, tragen. Deswegen sehe ich diesen „Kevinismus“, der ja ein gesellschaftliches Konstrukt ist, das nur in den Köpfen der Menschen vorkommt, als äußerst problematisch, da es oft darin mündet, dass bspw ein Lehrer einer Chantalle anders gegenübertritt als einem Michael (und das meist unbewusst). Das ist aber unfair, eine Chantalle sollte die gleichen Chancen haben wie Kinder anderen Namens auch, egal ob ihre Eltern Arbeitslos, Handwerker, Ärzte, Professoren oder Großunternehmer sind! Das ist aber wohl nicht das, was du hören wolltest, ich wollte es aber mal sagen. Die Kinder aus reichen Haushalten die ich kenne haben oft klassische, zeitlose Namen wie Maximilian oder Sarah. Ich kenne aber auch eine andere Schiene, nämlich ganz alte Namen, wie Theodor, Friedrich, Elisabeth oder Greta, die in reicheren Haushalten, die ich kenne, vorkommen. Ja, die von mir genannten Namen entsprechen auch dem Klischee. Aber denkt dran, Klischees sind da, um gebrochen zu werden ;)

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Kann mir einer bei meiner Gedichtinterpretation helfen (Expressionismus)?

Ja ich bin grade dabei eine analyse über dieses Gedicht zu schreiben:   

Nacht im Stadtpark

Ein schmales Mädchen ist sehr liebevoll

zu einem Leutnant, der verloren stöhnt.

Ein Korpsstudent mokiert sich, frech, verwöhnt,

und eine schiefe Schne pfe kreischt wie toll.

Ein Refrendar bemüht sich ohne Glück

um eine Kellnerin, die Geld begehrt.

Ein Abgeblitzter macht im Dunkel kehrt,

und eine Nut te schwebt zerzaust zurück.

Zwei Unbestimmte prügeln einen Herrn.

Mit Uniformen zankt ein Zivilist.

Ein Jüngling merkt, dass er betrogen ist

und zwei Verschmolzne haben schnell sich gern.

Ein starker Bolzen und ein Musketier

sind ganz in eine graue Bank verwebt.

Ein Gent an einem Ladenfräulein klebt,

ein greiser Onkel schnuppert geil und stier.

Ein Weib mit bloßem Kopf wird sehr gemein,

ein Louis lauert steif und rührt sich nicht.

Ein Frechdachs leuchtet jeder ins Gesicht,

und ein Kommis umfasst ein weiches Bein.

Es raschelt in den Sträuchern ungewiss

und etwas tappt auf einen steifen Hut.

Die Bäche liegen still wie schwarzes Blut,

und die Bäume fallen aus der Finsternis.

Ein Johlen rollt die Straße hin und stirbt,

ein Wurf ins Wasser, irgendwo, ganz dumpf,

ein Mauerwerk wächst wie ein Riesenrumpf,

ein unbekanntes Tier erwacht und zirpt.

Zwei Männer flüstern einen finstern Plan,

ein welkes Wesen wehrt sich hoffnungslos,

ein Schüler hat ein Bahnerweib im Schoß,

im Teich zieht schwer ein ruheloser Schwan.

Und Sterne stolpern in die tiefe Nacht,

und Obdachlose liegen wie erstarrt,

und bleiern hängt der Mond, und hohl und hart

glotzt breit ein Turm, verstockt und ungeschlacht.

Max Hermann-Neisse

Eigentlich fallen mir solche Analysen nicht schwer, aber ich hake bereits bei dem Punkt, der Deutungshypothese... Meine Vermutung war das Hermann-Neisse mit diesem Gedicht Gesellschaftskritik and der Großstadt äußern möchte und wie durch dieses Stadt Leben und die annonymität, die Menschen anfangen unmoralisch und Lustorientiert zu handeln.

Macht diese Hypothese Sinn? oder passt will er was ganz anderes Aussagen. Ich würde mich sehr über ein paar Denkanstöße freuen.

LG

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Wie gutifragerno schon richtig geschildert hat, ist in der modernen Literaturwissenschaft nicht wichtig, was der Verfasser gedacht haben könnte. In (seriösen) Literaturanalysen daher am besten nie mit „der Verfasser versucht hier XY auszudrücken“ antworten, sondern den Text für sich, unabhängig von seinem Verfasser sprechen lassen! Deine Deutungshypothese kannst du daher verwenden, wenn du sie im Text nachvollziehbar belegst. Den Ausdruck einer Unmoral kann ich hier zugegebenermaßen primär nicht erkennen, aber wenn du belegen kannst wieso du das so siehst? Eher haftet dem Gedicht eine gewisse Trostlosigkeit bei: „Die Bäche liegen still wie schwarzes Blut“, schwarz kreiert oft ein tristes Bild, wie auch grau, daher schafft der Vergleich von Bächen mit etwas Schwarzem ein tristeres Bild, als es ein Vergleich mit etwas „himmelblauen“ täte. Neben der Trostlosigkeit erkenne ich ebenso Kritik an einer Stagnation: Der Bach bspw liegt still und fließt nicht, wie es ein Bach normalerweise täte. Fortschritt fließt, Stagnation steht still. Diese Stagnation oder das triste „vor sich hindümpeln“ als Kritik am Städteleben lässt sich auch an anderen Stellen erkennen: Die Kellnerin trachtet nach Geld, die Tiere machen Geräusche aus der Ferne, die Obdachlosen legen reglos da...alles hat seinen Lauf, nichts bricht mit den Konventionen des Alltags... „ein Mauerwerk wächst wie ein Riesenrumpf“ das Mauerwerk schafft vielleicht eine Veränderung, aber Veränderung schließt die Stagnationsstimmung nicht aus, da Veränderung nicht Fortschritt heißen muss! Das Mauerwerk kann in diesem Fall auch dafür stehen, dass dieser triste Ort von äußeren Eindrücken und Impulsen abgeschirmt wird und das Ergebnis dessen ist, dass alles weiter in seinen tristen, stagnierenden Mustern versinkt. Das wäre mal ein Denkanstoß aus meiner Richtung. Natürlich kannst du das Gedicht auch anders deuten :)

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Horror mag ich sehr, ob in der Literatur, im Film, in der Kunst etc. Zugegebenermaßen ist jedoch Splatter nicht so meins, aber auch der ein oder andere Splatterfilm ist sicher gut. Vielleicht interessiert dich meine Antwort trotzdem, da du ja nach Horror im allgemeinen gefragt hast. Wenn du das Genre Splatter magst ist das definitiv nicht krank und trotzdem kannst du eine zartbesaitete Person sein! Wie gesagt extreme Splatter, die ihren Fokus auf Brutalität und Ekel legen sprechen mich überhaupt nicht an, ich verurteile aber niemanden der solche Filme mag. Das liegt wahrscheinlich an der Effekthascherei in diesen Filmen, warum sie sich an so großer Beliebtheit erfreut. Die Abgründe der Menschheit wecken bei manchen eben Interesse und sich filmisch damit zu befassen heißt nicht, dass man selber gerne zum Schlachtermesser greifen würde, um die Szenen aus den Filmen nachzuspielen. Auf mich haben eher die düsteren, schaurigen Filme einen Reiz, meist mit übernatürlichen oder paranormalen Elementen. Wenn dann auch noch die Handlung gut durchdacht ist und sich in das dunkle, schaurige Setting fügt ist es perfekt. Da bin ich aber auch anspruchsvoll: viele Horrorfilme, besonders aus dem Indie-Bereich (da will ich aber nicht alle über einen Kamm scheren: auch im Indie-Bereich gibt es sehr viele gute Filme! Genauso gibt es echt verbesserungswürdige Horrorfilme von etablierten Filmstudios) arbeiten mit einer unkreativen 0815-Story und versuchen das mit Jumpscares oder Effekthascherei zu kompensieren. Ein richtig guter Horrorfilm ist reich an überraschenden Twists, schafft eine subtil-schaurige Atmosphäre, hat ausgearbeitete Charaktere (ich mag es nicht so, wenn die Charaktere nur wie oberflächliche Puppen wirken, deren einziger Sinn es ist bei Szene X abgeschlachtet zu werden. Der Tod eines Charakters wirkt viel Stärker, wenn der Charakter auch sonst in das Geschehen des Films passt) und vieles mehr. Allerdings habe ich kein Problem, wenn mit alten Motiven gearbeitet wird: Spukhausfilme, Filme mit Besessenen oder der klassische Waldgrusel können bspw immer fantastisch umgesetzt werden, wenn das Filmteam weiß wie. Warum mag ich dieses Genre? Nun hatte ich immer schon eine Vorliebe für das Schaurige und Übernatürliche (wie Splatterfans wohl ihre Vorliebe für Effekthascherei, was ich nicht negativ meine, haben). Das merkt man bei mir aber auch generell: ich liebe Nachtwanderungen durch den Wald, besuche gerne verlassene Schlösser, verkleide mich an Halloween jedes Jahr und bin sogar stolzer Besitzer eines Ouija-Brettes;) ich könnte seitenlang über dieses Genre schwärmen. Es ist einfach toll und andere mögen vielleicht auch Filme oder haben Hobbies, wo ich möglicherweise verständnislos die Brauen heben würde. Wir Menschen sind vielfältig in unseren Präferenzen und das ist verdammt gut so;)

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