Wow wow wow, so viele Kommentare, und so viele interessante noch dazu! Zu einem Thema, das mich immer noch enorm interessiert. Seit kurzem habe ich Internet und kann sowohl Martin Rütter als auch Cesar Millan gucken. Well, und ich denke, beide haben ihre Berechtigung! Ihre "Fälle" sind erstens nicht zu vergleichen und haben zweitens eine unterschiedliche Medienbearbeitung. Bei CM fällt auf, dass es hollywoodmäßig bearbeitet ist - mich gruselts immer noch, wie er angeblich die bulldogge beim ersten spaziergang hingekriegt haben soll. Bei Martin Rütter soll halt alles sehr sympathisch wirken - was solls, thats tv business, und das weiß doch auch jeder, der das schaut - oder etwa nicht? Aber der Rütter ist für mich ein sehr guter Diagnostiker - entgegen allem, was Herrchen/Frauchen über ihre Lieblinge gedacht haben, findet er heraus, um was es wirklich geht. Und das hat meist damit zu tun, dass sie ihren Hund total unterschätzt und unterfordert haben - also Arbeit ist angesagt - au weia! Bei Cesar Millan schätze ich, dass er genau um die Dominanz im Rudelverhalten weiß und danach agiert. Um nichts anderes geht es in einem Hundeleben - und das tut nicht weh, meine lieben "Schnuckelhund-Besitzer" - im Gegenteil, ihr macht den winzigsten Chihuahua (schreibt man das so? Sorry) unglücklich, wenn ihr ihn nicht als Hund - und damit als Nachfahren des Wolfes - behandelt. Mein erster Hund war ein Collie - den ich sträflich behandelt habe, weil ich keine Ahnung hatte. Auf meinen zweiten Hund habe ich nicht nur Jahrzehnte gewartet - ich habe mich aus lauter Sehnsucht selbstständig gemacht, um ihn immer bei mir haben zu können. Ich bin dadurch zwar finanziell pleite gegangen, aber die Erfahrungen in 13,5 Jahren mit Sir Galahad, einem AC Weißen Schäferhund, waren die schönsten in meinem Leben. Er hat wirklich alles in meinem schwierigen Leben mitgemacht - mit Liebe, Geduld und einer unvergleichlichen Souveränität. Wir hatten genau einen Moment, in dem entschieden werden musste, wer der Boss im Haus ist. Da war er ungefähr 1 Jahr alt und hatte so ein Glitzern in den Augen, bei allem. was es so zu jagen gab. Katzen, Eichhörnchen, Hasen, Rehe - die ganze Palette. Kommandos, Hundeschule - alles vergessen! Well, er ist abgehauen und ich habe 1 Std auf ihn gewartet. Das nächste Mal hat mir das Glitzern in seinen Augen und sein Ungehorsam schon gereicht. Ich habe ihn den ganzen Spaziergang total streng in Unterordnung und Gehorsam rangenommen - und das wars! Ab da waren wir ein Team - ich der Boss, dem er zutiefst vertraut hat und mit ihm durch dick und dünn gegangen ist. Bis zu dem Tag, als es nicht mehr weiter ging - er war so krank - und ich ihm sagen musste "Gally, ich kann nicht mehr, komm lass uns zum Doktor fahren". Das glaubt mir keiner, aber er war schon am Auto, bevor ich ausgesprochen hatte, ist eingestiegen und vollkommen ruhig und entspannt beim Tierarzt von mir gegangen. Ich werde dieses wunderschöne, wundersame Wesen immer lieben! Na ja, danach habe ich es genau einen Monat ohne Hund ausgehalten. Aber etwas hatte sich verändert. Galahad war so ein edles, schönes Wesen, äußerlich wie innerlich. Damit war ich reich beschenkt für ein ganzes Leben. Ich wollte jetzt einem Hund eine Chance geben, der sonst halt keine mehr bekommen würde. Also kam ich über "adoptiere.eu" zu Sky. Ein 7-jähriger Mix aus Weißem Schäferhund, Podenco und - wie ich meine - Italienischem Windspiel, weil er so gern stöbert und zu klein für die beiden vorgenannten Rassen ist. Oh Gott, war das eine Katastrophe am Anfang. Dieses mickrige aprikosefarbige Hündchen hatte ja vor allem Angst. Dem Regenschirm, dem Strommast, dem Haus, dem Licht - Oh Gott - Hilfe! Wir haben wirklich ein Jahr gebraucht, und es war für beide ein schweres Jahr! Well, heute sind wir seit 4,5 Jahren zusammen, und ich habe noch nie einen lieberen und folgsameren Hund erlebt. Wir brauchen keine Leine - wir hassen beide Leine! Sky kommt sofort auf Zuruf. Allerdings unter einer Bedingung: Ich weiß, er liebt es, Kot zu fressen - UND ICH HASSE DAS! Also habe ich gelernt, seine Körpersprache zu interpretieren und kann heute sehen, wann er was in der Nase hat und ihn rechtzeitig abrufen. Und wie kann ich ihn abrufen? Indem ich ihm energisch zeige - mit mir nicht, ich will das nicht, dass du das frisst, komm her, wenn ich dich rufe". Well, ich bin hier der Rudelführer. Darum geht's, Leute, und wenn ihr das kapiert habt und umsetzt - auch mal mit einem Stoß in die Rippen a la Cesar Millan - dann ihr habt glückliche Hunde und glückliche Frauchen, Herrchen, Wooooouuuuhh ;-)

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