Zu Beginn: Ich bin selbst Atheist und habe die Bibel komplett gelesen.
Die wenigsten Menschen lesen heute die Bibel. Wenn Leute zum Beispiel auf die hohe Auflage der Bibel verweisen, um ihr große Bedeutung heraus zu stellen, sollte man immer bedenken, dass die Bibel früher in fast jedem Hotelzimmer zu finden war. Es kommt aber nicht darauf an, wie oft es sie gibt, sondern wie oft sie gelesen wird. Und das ist kaum noch der Fall.
Selbst bei gläubigen Christen hat man oft den Eindruck, dass sie nur Teile des neuen Testaments kennen, von alten Testament (es einen viel größeren Teil der Bibel ausmacht) ganz zu schweigen.
Wie gesagt habe ich die Bibel selbst gelesen und für mich als Atheist beschränkt sich ihr Nutzen auf kulturhistorische Betrachtungen: sehr viele historische Kunstwerke, Schriften und Bauten enthalten Geschichten aus bzw Anspielungen an die Bibel und auch wenn man nicht daran glaubt ist es doch nützlich, deren Bedeutung für die damaligen Menschen zu kennen.
Ich denke aber nicht, dass man dafür die gesamte Bibel kennen muss.
Für mich persönlich war es darüber hinaus auch ein Test an die Überzeugungskraft der Bibel. Viele Gläubige raten einem ja dazu, in der Bibel zu lesen, um die "Wahrheit" zu erkennen. In meinem Fall ist aber eher das Gegenteil eingetreten. Vorher konnte ich das Christentum nicht aus voller Überzeugung ablehnen: ich kannte ja nicht die ganze Bibel und eventuell hatte ich etwas wichtiges übersehen. Jetzt kann ich aber wirklich überzeugt sagen: "ich kann nicht allgemein beweisen, dass es keinen Gott gibt, aber den Gott des Christentums so wie er in der Bibel steht, den gibt es nicht."
Aus diesem Grund die gesamte Bibel zu lesen kann ich aber auch niemandem empfehlen: es dauert ewig und ist teilweise sehr langweilig.