Wobei Atheismus natürlich keine Religion ist.
Die Frage ist vielmehr: Warum sollte jemand einfach so einen Arbeitstag mehr frei bekommen als andere, nur um seinem Privatvergnügen (in die Kirche gehen und beten) nachzukommen? Schließlich müssten alle anderen für deren Arbeitsausfall aufkommen. Was wäre daran denn gerecht?
Wirklich gerecht wäre es meiner Meinung nach, wenn alle religiösen Feiertage abgeschafft würden und stattdessen jeder einzelne mehr frei verfügbare Urlaubstage in gleicher Anzahl bekommen würde.
Meinetwegen könnte man auch die Firmen gesetzlich dazu verpflichten, dass sie Urlaubsanträge aufgrund religiöser Feiertag immer annehmen müssen.
Im Alltag würde sich dann für die meisten wahrscheinlich nichts ändern: Viele große Firmen würden die religiösen Feiertage zu Betriebsurlaub erklären (so wie es heute oft bei Weihnachten und Silvester der Fall ist), wo man also als Angestellter Urlaub nehmen MUSS. Aber vielleicht würden kleiner Firmen etwas mehr damit experimentieren und könnten ihren Angestellten mehr Flexibilität bieten.
Da ich in Bayern lebe, sage ich sogar "Grüß Gott" als Begrüßung! Das liegt daran, dass es eine allgemeine Grußformel ist, die in der Regel von niemandem als religiöses Bekenntnis verstanden wird.
Ein paar sonderliche Menschen gibt es schon, die meinen daraus eine Religiosität ableiten zu können. Aber die müssen schon sehr verzweifelt sein.
Ohne klare Struktur und Regeln? In Deutschland zum Beispiel gibt es das Grundgesetz, BGB, StVO, ...
Das alleine sind deutlich mehr und detailliertere Regeln, als die Bibel (ich nehme hier an, dass du mit "Gott" also den des Christentums meinst) hergibt. So heisst es in der Bibel, dass man nicht stehlen soll. Schön, aber erstens waren die Autoren der Bibel nicht die ersten, die Diebstahl schlecht fanden und zweitens: Welche Strafe soll es geben, falls es doch jemand macht? Gibt es vielleicht sogar straffreie Varianten, zB bei Whistleblowern? Keine Antwort aus der Bibel...
Zumal
Außerdem kann man die Bibel ja anscheinend oft auslegen wie man will: Aus "du sollst nicht töten" wird dann ganz schnell ein "du sollst nicht morden", um die Todesstrafe zu rechtfertigen. Und beim Umgang mit Homosexuellen scheint von "voll in Ordnung" bis "Todesstrafe" ja auch alles aus der Bibel herauslesbar zu sein.
Mein Fazit: Ich kann nicht erkennen, dass irgendeine "heilige Schrift" der bei uns herrschenden Gesetzgebung auch nur nahe kommen kann.
Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist, dass das Universum aus dem sogenannten "Urknall" hervorgegangen ist. Was davor war, oder ob es ein davor gab, ist unbekannt.
Wenn die korrekte Antwort auf eine Frage unbekannt ist, macht das aber nicht automatisch Gott zur korrekten Antwort. Vor hunderten von Jahren hätte deine Frage vielleicht gelautet "Wie entstehen Erdbeben/Blitze/Wind?" und keiner hätte die Frage wissenschaftlich beantworten können. Trotzdem wäre die Antwort "Gott" falsch gewesen. Die richtige Antwort wäre (damals) gewesen: "Das ist nicht bekannt."
Seit das Konzept der "Endzeit" erdacht wurde, gab es immer Menschen die sich gerade in dieser Endzeit wähnen. Gründe dafür sind entweder echte Katastrophen wie 30jähriger Krieg, Pest, Spanische Grippe, 1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Kalter Krieg, 9/11 oder "Katastrophen" wie Familienplanung, Homoehe, Gleichstellung von Mann und Frau oder die zunehmende Areligiosität der Gesellschaft.
Als Atheist glaube ich sowieso nicht daran, aber ich würde auch jedem anderen empfehlen, eher nicht davon auszugehen: Es hat sich einfach zu oft als unnütze Panikmache herausgestellt.
Solange es neue Themen in der Gesellschaft gibt, wird es auch unterschiedliche Meinung dazu geben, wie Gott angeblich dazu steht. Nehmen wir mal das Beispiel Homoehe: Vor wenigen Jahrzehnten noch war praktisch klar, dass Gott dagegen ist. Heute gibt es viele, die denken, dass die Befürwortung der Homoehe mit ihrem Glauben an Gott vereinbar ist. Es wurde also ein neuer Gott "erschaffen", auch wenn daraus jetzt nicht gleich eine neue Religion oder eine neue Konfession entstanden ist.
Ich denke es gibt keinen Unterschied. In beiden Fällen geht es darum, dass man nicht an einen Gott glaubt aber gleichzeitig nicht behauptet zu wissen, dass es keinen Gott gibt. Eine weitere synonyme Bezeichnung wäre "negativer Atheismus".
Ein gnostischer Atheist behauptet zu wissen, dass es keinen Gott gibt. Ein agnostischer Atheist behauptet das nicht.
Mittlerweile habe ich zum Glück zumindest einen Laden gefunden, der in München (wieder) Bubble Tea anbietet:
China-Express, Sonnenstr. 4, 80331 München
Ich habe Bubble Tea in München auch sehr lange vermisst. Zum Glück habe ich letzte Woche (Oktober 2018) wieder welchen gefunden! Und zwar im China-Express, Sonnenstraße 4, 80331 München
Ich denke nicht, dass es eine Seele gibt. Viele, wenn nicht sogar die meisten, die den Begriff "Seele" verwenden, meinen dabei eigentlich das "Bewusstsein".
Hallo Kookie04,
Zur Einordnung: Ich bin selbst Atheist. Deine Frage hängt davon ab, wie man "Weihnachten feiern" denn definiert.
Was ich an Weihnachten mache:
- Einen Weihnachtsbaum aufstellen und schmücken
- Meine Familie treffen
- sich gegenseitig beschenken.
Was ich an Weihnachten NICHT mache:
- Beten/in die Kirche gehen
- Eine Krippe aufstellen/an Jesus denken
Ich feiere also Weihnachten, ja. Aber garantiert nicht so, wie es sich die christlichen Kirchen wünschen würden. Jesus oder das Christentum kommen bei mir nicht vor. Aber ehrlich gesagt gilt das mittlerweile auch für die meisten Christen (Quelle: https://www.morgenpost.de/politik/article212926639/Warum-Weihnachten-so-viele-Christen-den-Kirchgang-schwaenzen.html)
Für die meisten Leute ist Weihnachten heutzutage ein Fest der Freude und Lichter, des Weihnachtsmanns und der Geschenke. An Jesus denkt praktisch niemand mehr.
PS: Sehr wahrscheinlich wurde an Weihnachten früher ein heidnischer Brauch (die Wintersonnenwende) gefeiert. Das aufstrebende Christentum hat den Feiertag einfach "gekapert", um die alten Bräuche auszulöschen und auf sich selbst umzuwidmen.
Religionen allgemein sind immer mehr auf dem absteigenden Ast. Darf ich also die Gegenfrage stellen, warum du der Ansicht bist, dass man heute vom Christentum noch mehr überzeugt sein sollte als früher?
Zu Beginn: Ich bin selbst Atheist und habe die Bibel komplett gelesen.
Die wenigsten Menschen lesen heute die Bibel. Wenn Leute zum Beispiel auf die hohe Auflage der Bibel verweisen, um ihr große Bedeutung heraus zu stellen, sollte man immer bedenken, dass die Bibel früher in fast jedem Hotelzimmer zu finden war. Es kommt aber nicht darauf an, wie oft es sie gibt, sondern wie oft sie gelesen wird. Und das ist kaum noch der Fall.
Selbst bei gläubigen Christen hat man oft den Eindruck, dass sie nur Teile des neuen Testaments kennen, von alten Testament (es einen viel größeren Teil der Bibel ausmacht) ganz zu schweigen.
Wie gesagt habe ich die Bibel selbst gelesen und für mich als Atheist beschränkt sich ihr Nutzen auf kulturhistorische Betrachtungen: sehr viele historische Kunstwerke, Schriften und Bauten enthalten Geschichten aus bzw Anspielungen an die Bibel und auch wenn man nicht daran glaubt ist es doch nützlich, deren Bedeutung für die damaligen Menschen zu kennen.
Ich denke aber nicht, dass man dafür die gesamte Bibel kennen muss.
Für mich persönlich war es darüber hinaus auch ein Test an die Überzeugungskraft der Bibel. Viele Gläubige raten einem ja dazu, in der Bibel zu lesen, um die "Wahrheit" zu erkennen. In meinem Fall ist aber eher das Gegenteil eingetreten. Vorher konnte ich das Christentum nicht aus voller Überzeugung ablehnen: ich kannte ja nicht die ganze Bibel und eventuell hatte ich etwas wichtiges übersehen. Jetzt kann ich aber wirklich überzeugt sagen: "ich kann nicht allgemein beweisen, dass es keinen Gott gibt, aber den Gott des Christentums so wie er in der Bibel steht, den gibt es nicht."
Aus diesem Grund die gesamte Bibel zu lesen kann ich aber auch niemandem empfehlen: es dauert ewig und ist teilweise sehr langweilig.
Hallo Fanta421,
Der Mensch handelt nach einem Kosten-Nutzen-Prinzip: Falls er auf ein Problem stößt, versucht er dieses Problem mit einer Methode zu lösen, die das seiner Meinung nach beste Verhältnis aus Aufwand (Zeit, Geld, ...) und Erfolgswahrscheinlichkeit bietet.
Und die Erfolgsaussichten beim Beten werden nun mal allgemein als sehr, sehr gering angesehen. Und man kann es ja auch niemandem wirklich verdenken: Selbst die bloße Existenz eines Gottes ist bis heute nicht bewiesen.
D.h. die meisten Menschen (zumindest in Deutschland) werden, falls überhaupt, erst dann einen Gott anrufen, wenn sie alle anderen Möglichkeiten erschöpft haben.
Ob man dann aber von "an Gott Glauben" sprechen kann, halte ich für gewagt. Für die meisten ist es eher ein: "Es kann nicht schaden und alles andere habe ich ja bereits versucht, also warum nicht?"
Denn selbst wenn man nicht daran glaubt, wird ein Mensch in einer ausweglosen Situation alles versuchen, schon allein um sich hinterher nicht verwerfen zu müssen, er hätte nicht alles erdenkliche getan.
Hallo Dude5,
Ich gehe davon aus, dass du recht hast. Die Frage ist aber etwas schwierig zu beantworten, da "Seele" für jeden etwas anderes bedeutet. Für mich bedeutet es das gleiche wie "Psyche" und ist somit vollständig im Gehirn angesiedelt.
Viele andere verstehen unter Seele etwas explizit übernatürliches. Es wird dann behauptet, dass Charakter und Emotionen eines Menschen nicht im Gehirn, sondern in dieser Seele sitzen, die nach dem Tod je nach Religion "weiterverarbeitet" wird.
Das Problem, das ich bei letzterer Ansicht sehe ist, dass es Personen mit Gehirnverletzungen gibt, die zu einem Charakter- und/oder Interessenswandel geführt haben. Das spricht meiner Meinung nach dagegen, dass Charakter und Emotionen von unserem Gehirn getrennt sein sollen.
Ehrlich gesagt verstehe ich deine Frage nicht:
Ist mir die "Wahrheit" bekannt, so muss sie ja gar nicht mehr glauben. Dann muss ich sie höchstens leugnen, wenn ich zB in einer Diktatur mein Leben bedroht ist, wenn ich zugebe, dass ich die "Wahrheit" kenne.
Aber falls ich nicht gezwungen bin, sie zu leugnen, würde ich die "Wahrheit" unterstützen, auch wenn die Mehrheit anderer Meinung ist.
Falls deine Frage eher im Sinne von "Würdet ihr die Wahrheit ERKENNEN, auch wenn die Mehrheit anderer Meinung ist?" gemeint ist, lautet meine Antwort:
Das hängt von vielen Faktoren ab:
- Kenne ich mich in dem Fachgebiet aus, um das sich die "Wahrheit" dreht?
- Kenne ich die Meinung von Experten aus dem Gebiet der "Wahrheit"?
- Habe ich eine durch Vorurteile vorbestimmte Meinung auf dem Gebiet der "Wahrheit" (auch wenn ich natürlich immer versuche, keine Vorurteile zu haben)?
- Wie absurd ist die Mehrheitsmeinung im Vergleich zur "Wahrheit"?
Du sagst, du möchtest keiner Religion folgen. Bedeutet das, dass du nicht an einen Gott glaubst? Oder nur, dass keine Religion deiner persönlichen Vorstellung eines Gottes entspricht?
Das ist für eine ordentliche Empfehlung wichtig, da der Wechsel zu einer anderen Religion meist als weniger kritisch angesehen wird als eine Ablehnung Gottes (persönliche Anmerkung: ich selber bin Atheist, glaube also nicht an einen Gott)
Allgemein gebe ich dir erstmal einen generellen Tipp: Du musst deinen Eltern klar machen, dass du keinen persönlichen Angriff auf sie beabsichtigst, sondern dass sich einfach nur deine Einstellung zum Glauben geändert hat.
Der Atheist holt sich einen geeigneten (also gemäßigten) islamischen Geistlichen zur Hilfe.
Und wenn das nicht geht, argumentiert er mit dem Koran. Da sich die meisten Atheisten mit dem Islam besser auskennen als Christen, hat er da definitiv bessere Chancen.