Die Opferung von Graham Masterto
David Williams hat das nicht ganz unbegründete Gefühl, vom Pech verfolgt zu sein: Seine Frau hat ihn wegen eines anderen Mannes verlassen, sein Geschäft ist pleite und er muss sich allein um seinen 7-jährigen Sohn kümmern. Aus blanker Not hat er den Auftrag angenommen, im kleinen Dorf Bonchurch auf der Isle of Wight das Fortyfoot-Haus zu renovieren, eine Villa aus dem 19. Jahrhundert. Doch bereits in der ersten Nacht werden er und sein Sohn Danny von merkwürdigen Geräuschen geweckt. Auf dem Dachboden scheint sich irgendjemand -- oder irgendetwas -- zu bewegen.
Bald sieht David sich in eine Kette unheimlicher Ereignisse verwickelt. Wer ist die betörende Frau, deren Bild in der verfallenen Kapelle des benachbarten Friedhofs an die Wand gemalt wurde? Wer ist der altmodisch gekleidete Mann, den David durch das Fenster der Kapelle im Garten des Fortyfoot-Hauses beobachtet? Und was verbirgt sich hinter der zugemauerten Dachschräge zwischen seinem Schlafzimmer und dem Dachboden? David ist vom Eigenleben des Gebäudes gleichermaßen abgestoßen und fasziniert. Denn noch ahnt er nicht, dass diese Mauern ein Geheimnis hüten, das älter ist als die Menschheit und dessen Schrecken seine Vorstellungskraft um ein Vielfaches übersteigt.
Die Opferung ist in Anlehnung an die Novelle The Dreams in the Witch-House von H.P. Lovecraft entstanden und kann ohne Übertreibung als eigenständiger und substanzieller Beitrag zum Cthulhu-Mythos bezeichnet werden. Natürlich gehört Masterton einer moderneren Autorengeneration an als Lovecraft und seine Figuren sind eher mit denjenigen Stephen Kings vergleichbar. Er versteht es allerdings meisterhaft, jenes schwer greifbare "kosmische Grauen" heraufzubeschwören, das eine gute Cthulhu-Geschichte auszeichnet.
Mein lieblings Roman :)