Hallo liebe gutefrage-Community,

auch wenn diese Frage bereits vor längerer Zeit gestellt wurde, würde ich gerne meine Antwort dazu beitragen. Das Thema Freiwilligenarbeit in Afrika ist nicht immer ein leichtes Thema. Warum Geld für ehrenamtliches Arbeiten bezahlen? Welche Organisation soll ich wählen? Kann ich in Afrika wirklich helfen?

Ich vertrete die Freiwilligenorganisation STEP Africa, die ausschließlich von Tansania aus Projekte koordiniert und anbietet.

Ich habe selber als Freiwillige in Tansania angefangen, ein Jahr lang, direkt nach meinem Abitur. Dieses Jahr hat für mich persönlich alles verändert! Ich habe unter anderem in einem Kinderheim gearbeitet und eine gelähmten junge Frau begleitet und sie unterrichtet, da keine reguläre Schule sie aufnehmen wollte. Ich bin der festen Überzeugung, dass man als Freiwilliger in Afrika etwas bewirken kann, aber vielleicht manchmal nur im Kleinen. Man sollte sich niemals als Ersatz, sondern vielmehr als Ergänzung für Einheimische Arbeitskräfte ansehen. Genau aus diesem Grund kann Freiiwilligenarbeit in Afrika nicht kostenlos sein! Denn man möchte ganz sicher niemandem auf der Tasche liegen. Ich habe in meiner Zeit als Freiwillige so viel über mich selber gelernt, meine eigenen Ziele und Perspektiven im Leben und unendlich viele neue Freundschaften geschlossen.

Die Welt kann man als Freiwilliger nicht verändern, aber man kann einen wertvollen Beitrag leisten, der weit über das "Helfen" im eigentlichen Sinne hinaus geht.

Ich bin so sehr vom Wert der Freiwilligenarbeit überzeugt, dass ich, gemeinsam mit meinem tansanischen Mann, eine kleine Austausch- und Freiwilligenorganisation in Tansania gegründet habe. Wir helfen unseren Freiwilligen dabei, ihr Wunschprojekt zu finden. Anstatt aber irgendwo in Deutschland in einem Büro zu sitzen, sind wir direkt vor Ort und können bei Problemen auch wirklich eingreifen. Da wir ausschließlich mit Projekten in Arusha, Nord-Tansania zusammenarbeiten, sind unsere Gebühren sehr niedrig (preiswerter als manch eine Hostel-Unterkunft), sodass man eben nicht direkt pleite geht, nur weil man gerne als Freiwilliger nach Afrika möchte. Eine Teilnahme an unseren Programmen ist bereits ab 2 Wochen möglich.

Wir bemühen uns darum, die Nachhaltigkeit unserer Partner Projekte zu fördern. Derzeit unterstützen wir ein großes Kinderheim in Arusha. Dort werden wir ab September 2014 einen großen Obst- und Gemüsegarten anlegen und mit Hilfe unserer Freiwilligen viele weitere Projekte realisieren. Wir helfen aber auch gerne dabei, ganz individuelle Praktikumsplätze und Projekte zu finden.

Bei Interesse findet ihr viele weitere Info's zu STEP Africa auf unserer Homepage

www.step-africa.de

Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen eine bezahlbare (und individuellere) Alternative?!

Herzliche Grüße aus Tansania,

Kira

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Hallo Julchen, Freiwilligenarbeit in Afrika ist eine großartige Entscheidung, wenn du mit der richtigen Einstellung an die Sache herangehst. Du solltest nicht denken, dass du alleine die ganze Welt verändern kannst, sondern es vor allem auch als eine Bereicherung für dich selber sehen. Ich selber lebe mittlerweile mit meiner Familie in Tansania und betreibe dort eine Organisation, die sich auf sinnvolle und und nachhaltige Freiwilligenarbeit und interkulturellen Austausch spezialisiert. Auch ich selber war nach meinem Schulabschluss Freiwillige in Tansania. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass besonders Eltern sich immer große Sorgen machen. Afrika ist einfach so weit weg und man hört von Armut, Kriminalität und Bürgerkriegen in den Medien. Sicherlich gibt es solche Gebiete in Afrika, Tansania zählt aber zum Beispiel nicht dazu. Das Land ist politisch stabil und man kann sich weitestgehend frei bewegen. Zwar gibt es einige Verhaltensregeln und leichtsinnig sollte man auch nicht sein, aber Regeln gibt es wohl überall auf der Welt! Wir bieten unter anderem auch die Arbeit in einem Tierschutzprojekt an, allerdings bezieht sich dieses auf die Arbeit mit Straßenhunden und Nutztieren sowie die Aufklärung über den richtigen Umgang mit Tieren in Schulen etc. Wenn du Interesse hast, kannst du dich gerne einmal per PN bei mir melden oder schau einmal auf unserer Homepage vorbei www.step-africa.de

Die Reise nach Afrika ist so schon teuer genug, weshalb wir der Meinung sind, dass man nicht noch hohe Gebühren für die Vermittlung in ein Projekt zahlen sollte. Viel wichtiger ist es, dass du als Freiwillige in deinem Projekt auch tatsächlich gebraucht wirst...aber eben nicht als kostenloser Ersatz für Einheimische Arbeitskräfte, sondern als wertvolle Ergänzung!

Viele Grüße, Kira

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