Ein Verbot wäre aus folgendem Grund nicht sinnvoll:
Es liegt nicht an den E-Scootern, sondern am Fahrer. Man könnte dann auch sagen, dass Fahrräder, Skateboards, und Autos verboten werden müssten, um die Unfallgefahr zu minimieren. Das Fahrzeug selbst hat mit der ganzen Situation überhaupt nichts zu tun. Die Menschen halten sich einfach nicht an die Regeln, bzw. kennen die Verkehrsregeln teilweise nicht mal. Letzteres ist oft der Fall, wenn jemand überhaupt keinen Führerschein besitzt und dementsprechend nie die Verkehrsregeln in der Fahrschule gelernt hat. Das sind auch die selben Leute, die sich als Fußgänger nicht an die Regeln halten.
Es ist also vollkommen egal, wie man sich im Straßenverkehr fortbewegt, ob zu Fuß, mit dem Rad, dem E-Scooter, oder dem Auto, sobald man die Verkehrsregel missachtet, stellt man immer eine Gefahr für alle anderen dar.
- "Würdet Ihr ein allgemeines (Leih- und Privatscooter) Verbot von E-Scootern in Großstädten befürworten?"
Nein, da es dafür keine Begründung gibt, die nicht auch auf alle anderen Fahrzeuge übertragen werden kann.
- "Sollte ein Verbot ausschließlich für Leihscooter gelten? Welche Gründe sprechen dafür?"
Ja. Der wichtigste Grund der dafür spricht, ist die Tatsache, dass man dafür keinen Führerschein braucht. Das heißt, jeder Hans und Franz kann sich einen leihen, selbst wenn keinerlei Kenntnisse vorhanden sind.
- "Welche Maßnahmen wären Eurer Meinung nach zur Reduzierung von Unfällen mit E-Scootern nötig?"
Ein Führerschein. Dafür reicht ein Theoriekurs von mindestens 2 Stunden. Danach gibt es eine Bescheinigung, die man wie den Führerschein bei sich tragen muss. Bei dem Theoriekurs geht es lediglich um die Verkehrsregeln und wie man sich zu verhalten hat. Einen praktischen Teil braucht es natürlich nicht. Das wäre schon wieder albern. Und natürlich mehr Kontrollen, die sich auf Radfahrer und E-Scooter-Fahrer beziehen.
- "Sollte es auch für Leihscooter eine Art "Führerschein"-Pflicht geben?"
Ja, definitiv. Das sollte für jeden gelten, der einen E-Scooter fahren möchte, egal ob man einen besitzt oder nicht. Ansonsten würde das ja auch keinen Sinn machen.
- "Fahrt Ihr selbst E-Scooter oder seid darauf angewiesen?"
Nein, ich habe ein Auto und ein Fahrrad. Ein E-Scooter wäre da völlig überflüssig.
- "Welcher rechtliche / praktische Kompromiss zwischen Klimaschutz & Mobilität auf der einen und Unfallminimierung im Straßenverkehr auf der anderen Seite wäre sinnvoll?"
Da gibt es keinen Kompromiss. Solange der Mensch lebt, wird es unmöglich sein, die Mobilität und den Klimaschutz unter einen Hut zu bringen. Schon gar nicht weltweit. Deutschland ist nur die Spitze vom Eisberg. Der Mensch zerstört die Welt schon seit Jahrhunderten. Die Autos sind nicht das einzige und auch nicht das größte Problem. Sie tragen ihren Teil dazu bei, aber die Zerstörung des Ökosystems, hat noch viel gravierendere Auswirkungen, auf uns alle. Und da beides aufeinander trifft, ist es nahezu unmöglich, noch irgendwas zu retten. Dafür müsste die Menschheit ihre komplette Art und Weise zu leben, vollständig überdenken und einen gewaltigen Rückschritt im Fortschritt in Kauf nehmen.
Genauso wird es kaum machbar sein, Unfälle im Straßenverkehr zu minimieren. Man kann lediglich die Strafen höher setzen, aber auch das ist keine Garantie dafür, die Zahl der Unfälle zu verringern. Es reichen schon kleine Fehler und Unachtsamkeiten aus, zack, ist es passiert. Unfälle passieren zu 98% durch menschliches Momentversagen. Vor allem auch, weil es immer mehr Verkehrsteilnehmer werden. Solange sich nicht ausnahmslos jeder einzelne exakt an die Verkehrsregeln hält und sich vorausschauend fortbewegt, wird es immer wieder Unfälle geben. Das gilt nicht nur für die, die aktiv im Straßenverkehr teilnehmen, sondern auch für alle, dessen Kinder von der Einfahrt einfach auf die Straße rennen - immer dem Ball nach, dessen Hund nicht leinenführig ist und keine Impulskontrolle hat, jeder der am Fußgängerüberweg nicht vom Fahrrad absteigt, usw. Unfälle entstehen durch viele verschiedene Fehler. Selbst Fahrradfahrer knallen zusammen, weil einer auf der falschen Seite fährt. Und dann liegen sie da, mit blutiger Nase und gebrochenen Arm. Alles schon gesehen, mehrfach sogar.