Hallo lela025,

deine Frage ist zwar schon etwas länger her, trotzdem möchte ich Dir dazu auch eine Antwort geben, da ich mit den bisherigen Antworten nicht übereinstimme.

Ich trainiere selber seit 9 Jahren nach den Selbstverteidigungssystem des F.I.S.T. European Divison e.V. und kann der Antwort von rudim1950 nicht zustimmen. Ja es stimmt, das F.I.S.T.-System ist ein noch sehr junges Selbstverteidigungssystem, welches erst im Jahr 1991 gegründet wurde. Anders als von vielen angenommen sieht sich das System allerdings nicht als Konkurrenz zu traditionellen Kampfsportarten/Kampfkunst wie z.B Judo oder Karate. Es soll eher ergänzen. In den traditionellen Kampfsportarten werden nämlich Aspekte, wie z.B Verhalten und Kommunikation, Prävention, der Rahmen des Gesetztes und die Verhlältnismäßigkeit nicht ganz so große bis keine Beachtung geschenkt. Genau diese Aspekte versucht das F.I.S.T. System einzubauen. Dies geschieht durch einige "Rollenspiele". Dabei kommt es nicht auf die Sauberkeit der gelehrten Techniken an, sondern darauf, dass diese auf der Straße in Gefahrensituationen wirken.

Vor allem im Kinderbereich bekommt die Selbstbehauptung und Prävention von Selbstverteidigungssituationen einen enorm wichtigen Stellenwert. (Körperhaltung, Stimmeneinsatz etc)

Im Technischen Bereich basiert das System auf Techniken aus den bereichen Judo/ Karate/Kung fu/ Boxen. Es versucht, die für die Straße am einfachsten und effektivsten anwendbaren Techniken, aus verschiedenen Kampfsportarten zu verwenden.

Nicht selten wird von den Sportlern neben F.I.S.T. auch ein traditioneller Kampfsport trainiert. Dies spiegelt die von mir zuvor erwähnte Ergänzung und nicht die Konkurrenz zu andern Kampfsportarten wieder. Natürlich wird der Gründer des Systems, Jörg Knust als die Zentralfigur betrachtet. Trotzallem gilt im F.I.S.T. der Grundsatz, jeder kann von jedem lernen und es gibt für keine Situation ein Patentrezept.

Meiner Meinung nach hat aber jeder Kampfsport und jede Kampfkunst seine Vor- und Nachteile.Daher begrüße ich den regen Austausch verschiedener Kampfkünste auf Lehrgängen etc. In erster Linie sollte es den Kindern (natürlich auch Erwachsenen) Spaß machen, sodass diese gerne zum Training gehen. Da spielt es dann sogar fast keine Rolle welcher Sparte an Kampfsport die Kinder nachgehen.

Ich hoffe dir einen kleinen Einblick verschafft zu haben!

Sportlichen Gruß

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