Wir haben über schlussmachen geredet was tun?

Hallo!

ich bin m 29 sie w 26

sind seit knapp 3 jahren zusammen

wir führten ein unbeschwertes leben bis vor zwei monaten ihr halbbruder verstarb. Seitdem ist sie in einem Ausnahmezustand in dem man sie nicht einschätzen kann.

Sie verbirgt es , dass es ihr nicht gut geht wegen dem ereignis und wenn man ihr sagt ob man ihr helfen kann verneint sie es.

dazu kommt dass mir eine sache vor 3 wochen passiert ist die mich genauso aus der bahn geworfen hat.

Seitdem hab ich mich für zwei wochen Krankschreiben lassen weil es in der arbeit echt schwer war sich zu konzentrieren.

seitdem war ich jeden tag zuhause auch wenn ich mich unwohl gefühlt habe zuhause wollte ich nirgendswo hin weder zu meinen eltern oder sonst wohin.

Innerhalb dieser zwei wochen am anfang hat sie „versucht“ für mich da zu sein obwohl sie selber kämpft mit den gedanken. Ich wusste aber nicht dass sie sich wirklich noch wegen des ereignisses quält weil sie eben nichts sagt und erst nachdenkt und ich sowas immer erst ein bis zwei wochen später von ihr höre.

weil ich meist niemanden zu reden habe gegenüber dem ich mich öffnen kann habe ich eben mit ihr geredet.

Ab der zweiten woche hat sie sich immer am bettrand entlang hingelegt mit dem rücken zu mir bis sie aufsteht.

das habe ich dann mal angesprochen weil es mir eben auffiel weil sie sonst eben garnicht so ist.

Sie hat es immer gewollt mit mir zu kuscheln auch nachdem die sache mit ihrem bruder war.

Sie meinte dann ja mir sind einige Dinge aufgefallen mit denen ich in ruhe heute abend mit dir sprechen will.

dann war heute abend und sie hat garnichts angesprochen. Wir sind wie gewohnt dann wieder schlafen gegangen.

ein weiterer tag verging und ich dachte dass wir sprechen werden. Sie wollte einen film mit mir ansehen, das taten wir auch.

nach dem film hab ich sie gefragt wies aussieht, weil ich sowas lieber kläre als sich totzuschweigen obwohl etwas in der luft ist. sie meinte sie müsse immernoch nachdenken und da klingelten bei mir die glocken und ich fing an mit dem gespräch.

es hat sich herausgestellt dass sie in diesen zwei wochen gesehen hat dass es nicht klappt weil ich nicht belastbar sei.

sie hat einen abturn gehabt mich zu trösten und es sei das schlimmste für sie gewesen dass sie es tat. Sie hat ihren verlust mit meinen vorfall verglichen. So motto es gibt schlimmeres auf dieser Welt ich habe das und das und das erlebt und du bist mit dem kopf weg weil dir das passiert ist.

sie sagt liebt mich immernoch sehr aber sie müsse auf ihre eigene stimme hören und nachdenken über uns

wir haben auch das schlussmachen beredet ich habe gesagt es ist unnötig sowas aus dem nichts als entscheidung zu ziehen aber zu unserem wohl solle es das beste sein

habe dann zu ihr gesagt weisst du was, ich gehe zu meinen eltern und lass dich erstmal alleine (es war 1:30 morgens) weil ich mich bisschen fehl am platz fühlte.

und für mich wäre das auch kein Problem gewesen.

sie hielt meine hand beim aufstehen und sagte nein geh bitte nicht geh morgen.
ich sagte zu ihr aber das sollten wir machen erst recht wenn du deine zeit brauchst.

sie meinte ja aber bitte geh morgen.

nach kurzem nachdenken sagte ich ja

am nächsten tag haben wir garnicht geschrieben ausser gegen nachmittag kurz bevor ich von arbeit schluss hatte ob ich etwas brauchen würde was sie vor die tür stellt.

ich habe in der Zwischenzeit einen rosenstrauss geholt mit schokolade und einen kleinen brief wo ich ihr schrieb dass egal was ist egal wie sehr wir streiten und egal was uns im wege stehe, ich sie immer lieben würde. Dass ich hoffe dass sie den stillen krieg mit sich selbst gewinnt und ich sie als stärkste frau die ich kenne betrachte auch wenn wir jetzt getrennte wege gehen.

ich dachte an meinem laptop habe ihr auch geschrieben ob es okay für sie wäre dass ich den selber hol nach der arbeit weil ich nicht wollte dass mein teurer laptop vor ihrer haustür steht.

sie meinte ja.

wo ich heimkam lag sie im bett verweint.
kurz gesagt wir haben sehr lange geredet (4std) gelacht ich hab ihr die tränen aus den augen gewischt mit 3 tempos.

wir hatten dann auch sex der für beide seiten echt gut war.

und am ende des tages haben wir wieder zusammen geschlafen ganz eng und kuschelig.

sie hielt mich sehr stark fest beim schlafen und ich dachte mir okay das arme mädchen hat viel durchgemacht ich werde einfach für sie da sein.

ein tag später schrieb sie mir dass sie doch zeit bräuchte und nachdenken muss.
ich sagte kein problem ich bin dann bei meinen eltern.

seitdem ich bei meinen eltern bin schreibt sie mir garnicht. Sie schickt mir rundsnaps auf die ich nicht antworte.

ich überlege nun ihr eine woche zu geben und wenn von ihr nichts mehr kommt es selber zu beenden.

irgendwie braucht sie mich und ich sie aber irgendwie will es keiner zugeben.

sie meinte auch eine hälfte sagt bleib

die andere hälfte sagt geh

und ich fühle mich genauso..

was soll ich machen liebe leute?

ich möchte sie nicht verlieren und sie hat mir auch sehr oft gezeigt dass sie es auch nicht will.

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Das was du schreibst, erinnert mich an etwas - ich weiß ja nicht, ob ich mich täusche, aber ich fand, was du geschrieben hast, sehr interessant. Erstmal wird es sich bestimmt so anfühlen, als ob ich am Thema vorbei rede, aber vielleicht hilft es ja.

Ich habe mal ein Buch gelesen über den Unterschied zwischen Männern und Frauen, das heißt "Frauen brauchen Männer und umgekehrt" vom Psychologen Raphael Bonelli.

Ich schreibs mal in meinen eigenen Worten: Er hat da geschrieben, dass sich Frauen einen starken Mann wünschen, der um sie kämpft (anhand Fallbeispielen, die er in seiner Praxis erlebt hat)

Daher könnte ich mir vorstellen: Vielleicht hat sie so abweisend reagiert, als es dir nicht gut ging, weil sie dich da nicht (mehr) als so stark betrachtet hat. Ich zitiere einen Absatz aus deiner Frage: "sie hat einen abturn gehabt mich zu trösten und es sei das schlimmste für sie gewesen dass sie es tat. Sie hat ihren verlust mit meinen vorfall verglichen. So motto es gibt schlimmeres auf dieser Welt ich habe das und das und das erlebt und du bist mit dem kopf weg weil dir das passiert ist."

Später kam deine Aktion mit dem Strauß Blumen und deinem Brief, da hat sie sich vielleicht "begehrt" gefühlt und ihre Stimmung oder Haltung zu dir hat sich um 180 Grad gedreht.

Was kannst du jetzt machen? Ja das ist schwer. Jeder trauert unterschiedlich. Ich denke, wenn du zeigst, wie auch immer, du bist für sie da und unterstützt sie gerne, ist das gut. Aber die Erkenntnis hast du selbst ja schon gemacht.

Ich würde es versuchen ihr diese Botschaft zu vermitteln, ohne dies so direkt zu sagen. Das kann zum Beispiel sein: Wenn du merkst, sie ist traurig, mach was mit ihr, was ihr Spaß macht, koch Uhr Lieblingsessen, Bring eine Überraschung für sie mit heim. Muss manchmal nichts großes sein. Ich kann mir vorstellen: Die Freude über eine nette Geste kann dazu führen, dass sie sich öffnet und redet. Und wenn der Leidensdruck sehr groß wird, redet sie hoffentlich auch so.

Oder auch körperliche Zuwendung, wenn du merkst, es geht ihr nicht gut: n Kuss auf die Backe, eine Umarmung, ein liebes Wort.

Kann sein, dass ich mich täusche, aber vielleicht ist es wirklich so ein Männer-Frauen-Ding. Aber ich denke manchmal muss man bei Frauen (bin selbst eine) vielleicht n bisschen zwischen den Zeilen hören oder lesen. Manchmal schämen wir uns vielleicht, Dinge direkt anzusprechen und hoffen, dass der Partner sich selbst Gedanken macht.

Trotz all dem will ich aber auch sagen, dass es für dich nicht einfach ist und es darf nicht dazu kommen, dass sich alles um sie dreht (damit unterstelle ich ihr nichts aber manche hilfsbereite Leute vergessen sich selbst) Das heißt, wenn etwas zu viel für dich ist, sollst du dich auch bitte um dich kümmern.

Ach ja und was mir noch einfällt: Falls es dir mal nicht gut geht und du mit ihr darüber redest kannst du es ja so "anstellen", dass du ihr ehrlich sagst, dass es dir nicht gut geht und was du dagegen machen wirst. Dann ist sie nicht in der Tröster-Rolle und vielleicht übernimmt sie es dann von dir, wenn es ihr auch helfen sollte. Zum Beispiel "Ich bin heute wieder so down, ich glaube ich mach mir beim Sport/Spazieren gehen den Kopf frei./Ich rufe mal meinen Kumpel an und Red mit dem ein bisschen." Je nachdem was es ist, kannst du sie fragen, ob sie mitkommen will, wenn du das denn willst.

Letztendlich sind das alles nur Ideen. Jeder trauert unterschiedlich. Jede Person ist unterschiedlich. Vielleicht ist auch für euch total unpassend, was ich gerade geschrieben habe.

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