Ich würde ihr erklären, dass es mir weh tut (verletzt), dass mich das traurig macht und auch das Warum, vor allem bei deinen Dingen.
Und überlege dir was du ihr für Konsequenzen aufzeigen kannst (z.B. einen Spaziergang in den Zoo nicht machen, auf den sie sich schon gefreut hat / eine gerne gespieltes Spiel mal aussetzen / ein Lieblingsessen, dass es dann halt vorerst nicht gibt.)! Und das dann kompromisslos durchsetzten. Ist nicht einfach, aber das geht.
Ich habe jetzt nicht mitgelesen und bin auch nicht alleinerziehend gewesen. Aber mein Mann war nicht sehr oft zu Hause.
Wir habend es damals so geregelt, dass der Haushalt einfach nicht so wichtig war. Die Kinder durften von Anfang an im Haushalt altersgemäß sich am Haushalt beteiligen, z. B. ihre Wäsche selbst in den Wäschekorb schmeißen und später dann auch zusammengelegtes eigenständig in ihren Schrank verräumen etc. Das Saugen und Putzen habe ich oft nur einmal in der Woche gemacht und zwischen durch im Bedarfsfall gekehrt oder geputzt. Später durften auch da die Kinder mithelfen, zumindest in ihrem Zimmer.... Fenster habe ich meist nur ein- bis zweimal im Jahr geputzt usw. Einkaufen bin ich meist nur einmal in der Woche mit Einkaufszettel gefahren, wo es ging auch ohne meine Kinder (Oma, KiGa, Schulezeiten). Ich bin gesundheitlich immer schon angeschlagen gewesen und musste schon allein deswegen immer schauen das ich meine Zeit für mich genommen habe.
Wichtig ist vor allem dass du dir Zeit für dich nimmst. Es steht dir einfach zu!
Wenn keine Hilfe da ist einfach mit dem Kind mal fernsehen, Kuschelauszeiten mit Kind machen, evtl. eine Freundin bitten mit euch in den Zoo zu gehen, Kinderfreizeitprogramme in den Ferien nutzen etc.
Ich wünsche dir viel Kraft!
Wikipedia weis auch nicht alles!
Und ganz so einfach ist es nicht! - Die Linkshändigkeit hat sehr viel Auswirkung auf das Gehirn.
Und wenn man davon ausgeht, dass viele Linkshänder früher und leider oft auch heute noch umgeschult wurden bzw. werden, kann man getrost davon ausgehen, dass sie auch mit gesonderten Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Es gibt fast genauso viel Linkshänder wie Rechtshänder, nur ist das - bedingt durch Umschulungen - nicht so bekannt. Darunter gibt es auch viele berühmte Menschen (Erstes Deutsches Beratungszentrum für Linkshänder, Dr. Barbara Sattler)
Den ein Eingriff auf die Händigkeit ist auch ein Eingriff ins Gehirn! Von Konzentrationsmangel bis Aggressivität gibt es eine große Liste mit möglichen Schwierigkeiten, die man nicht unberücksichtigt lassen sollte.
Hallo sissy2302,
gut, du hast ihr ja jetzt schon Hausarrest gegeben, die Zeit ziehe am Besten auch durch.
Aber ohne Freunde!
- Ob du ihr jetzt noch das Handy / PC entziehst, wäre zu überlegen...
Auf alle Fälle, auch wenn es nicht ganz einfach ist, geh mit ihr zu diesem Laden - diese Peinlichkeit wird auch sie emfpfinden, vor allem wenn sie evtl. da auch nochmal zum Einkaufen hin muss!
Evtl. kann sie da ja mal als "Ausgleich" die Regale einräumen etc. - wenn der Inhaber damit einverstanden ist.Oder sie zahlt die gestohlene Ware mit ihrem Taschengeld ab.
Vor allem, rede mit deiner Tochter über dieses Geschehnis und frag sie warum sie das getan hat.
Sprich darüber (ich-Form) dass es dich verletzt hat...
Viel Glück!
SkyHope 62
Hallo,
ich finde die Antwort von Dahica sehr hilfreich.
Zudem ist der Tipp, die Tür nur für ein paar Sekunden zu schließen und diese Türschließ-Phasen langsam zu verlängern bis die 5 Minuten und später noch mehr Zeit erreicht sind, sehr sinnvoll.
Kennst du das "Traumfresserchen" von Michael Ende? - Es frißt Träume des Kindes.
Meinen hat das Buch dazu auch sehr geholfen:
Traumfresserchen, Traumfresserchen!
Komm mit dem Hornmesserchen!
Komm mit dem Glasgäbelchen!
Sperr auf dein Schnapp-Schnäbelchen!
Träume, die schrecken das Kind,
die lass dir schmecken geschwind!
Aber die schönen, die guten sind mein,drum lass sie sein!
Traumfresserchen, Traumfresserchen,
dich lad ich ein!
von Michael Ende, 1978
Liebe Grüße und ganz viel Kraft!
Skyhope62
Hallo,
es kann schon sein, dass du Linkshänder bist, dies hat laut
Dr. Johanna Barbara Sattler (http://www.linkshaender-beratung.de/)
jedoch nicht unbedingt etwas mit der Füßigkeit zutun!
Näheres erfährst Du unter o. g. Internetadresse.
Eine kurze Zusammenfassung: http://www.linkshaender-beratung.de/deutsch/Praxisergo.htm
Ansonsten habe ich bei mir hier im GuteFrage-net über Linkshändigkeit geschrieben, u. a. : https://www.gutefrage.net/nutzer/SkyHope62/antworten/hilfreichste/1
Meinem Sohn konnte ich über die Seite von Dr. Barbara Sattler helfen!
Gruß
SkyHope62
Hallo jasminromina,
nachdem bekannt ist, dass er Eigenschaften eines Autisten
aufweist, gehe ich davon aus, dass die Psychologen seinen Eltern Tipps zum
Umgang mit Autisten gegeben haben.
Soweit möglich, sollte versucht werden, die Tipps der
Psychotherapeuten/Psychologen umzusetzen, selbst wenn man nicht so gut mit Ihnen klar kommt.
Es kann durchaus mehrerer Ansätze bedürfen, ehe man einen
guten Therapeuten findet, bei dem dann die Chemie zwischen Eltern, Kind und
Therapeuten stimmt.
WISSEN:
Zudem muss man wissen um welchen Autismus es sich handelt – bzw.wie stark er ausgeprägt ist. Der Asperger Autismus hängt z. B. (manchmal) auch irgendwie mit AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit mit Bewegungsdrang bzw. Aufmerksamkeitsdefizit als sog. Träumerchen) zusammen.
Am besten wäre es, sich Informationen anhand von Büchern
oder über das Internet zu beschaffen, um sich selbst (die Eltern und du, wenn
du helfen willst) ein Bild über diese neurologische Entwicklungsstörung zu
machen.
Unter „Was ist Autismus?“ fand ich folgenden Link: „www.activebeat.co/deu.“
Hier dann „10 Anzeichen für Autismus“ suchen.
http://www.autismus.de/was-ist-autismus.html
Auszug:
"Das Asperger-Syndrom (F84.5.) unterscheidet sich von anderen Autismus-Spektrum-Störungen in erster Linie dadurch, dass oft keine Entwicklungsverzögerung bzw. kein Entwicklungsrückstand in der Sprache oder der kognitiven Entwicklung vorhanden ist. Die meisten Menschen mit Asperger-Syndrom besitzen eine normale allgemeine, in Teilgebieten besonders hohe Intelligenz. Hingegen sind in der psychomotorischen Entwicklung und der sozialen Interaktion Auffälligkeiten festzustellen.
Besonderheiten in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Umweltreizen und
Sinneseindrücken treten auch bei Menschen mit Asperger-Syndrom häufig auf.„
Nur mit dem Hintergrundwissen kann man Versuchen sich in
einen Authisten hineinzuversetzen. Nur so kann man meines Erachtens versuchen, ihm wirklich zu helfen.
Der weitere Weg wird nicht einfach sein, Mühe, Zeit und Geduld kosten. Konsequenz ist bei jeder Erziehung das oberste Gebot und
sicherlich auch nicht immer einfach. Zum Schluss zählt, was herauskommt und die Mühe wird sich schlussendlich doch lohnen.
- Was sagt der Kinderarzt?
- Die Psychologen/Therapeuten waren hoffentlich
nicht alle von einer Einrichtung? – denn manchmal sprechen diese sich
untereinander ab…
Entwicklungsverzögerung/Störung wie z. B. Leserechtschreibschwäche handeln? – diese kann man ja erst im Schulalter richtig diagnostizieren.
Die Lese-Rechtschreibschwäche/-Störung
kann oft auch wiederum mit AD(H)S zusammenhängen.
Bei seinem Übergewicht hilft nur Bewegung (als sog. "Vorbilder" bzw. Vertrauenspersonen auch mit den Eltern oder anderen vertrauten Personen) und
Reduzierung der Kalorien (viel Gemüse, weniger Fleisch, etwas Obst und weniger Süßes).
Viel Glück und viel Kraft
SkyHope
Früher, mit den Stoffwindeln, lagen die Kinder immer nass. Heute ist das zum Glück nicht mehr so! Aber damit haben Kinder auch weniger Anreiz, sauber zu werden, da sie die Nässe ja nicht mehr so häufig spüren.
Einen Versuch, ihr das Töpfchengehen beizubringen, kann gemacht werden, jedoch ohne Druck! - eher spielerisch. Unser zweites Kind hat damit mit ca. 17 Monaten von selbst angefangen, aber nur auf dem Toilettenaufsatz, das Töpfchen war gar nicht interessant. Das An- und Ausziehen haben wir bei beiden Kindern zugelassen, sobald sie dafür Interesse gezeigt haben.
Ein richtiges Alter dafür gibt es nicht, entscheidet (mit dem Kind) ganz intuitiv aus dem Bauch heraus.
LGSkyhope62
Hallo lona3082,
da steckt ihr ja ganz schön in der Klemme.
Ich würde auf jeden Fall nochmal mit der Schulpsychologin reden und ihr klar machen, dass es durchaus in meinem Sinn ist, dass er sich nicht alles gefallen lässt, weil dies das Problem sonst ja nur verschlechtert - dann bleibt er erst recht das Opfer.
Diese Aussage habe ich auch schon gegenüber dem Klassenlehrer und dem Rektor gemacht, diese haben dann schon vorsichtiger agiert. Mach du deutlich, dass dein Sohn momentan in einer Ausnahmesituation steht und du alle Anwesenden in ein Boot (sog. runder Tisch) bitten möchtest, da du ihre Mithilfe brauchst.
Setze deinen Arzt permanent unter Druck, und wenn du jeden Tag nachfragst (evtl. dann auch telefonisch), denn solche Bögen schreiben Ärzte ungern, weil sie nicht viel einbringen, aber jede Menge Zeit kosten. Mach ihm nochmal klar, wie wichtig das für dich ist!
Habt ihr ein Krankenhaus (evtl. für Kinder) vor Ort, welches auch eine psychologische Beratungsabteilung hat? Dann stelle dich evtl. dort nochmal vor - evtl. erstmal auch ohne deinen Sohn. Vielleicht können die dir mit einem Kurantrag weiterhelfen?
Unternimm so viel wie möglich mit deinem Sohn, evtl. hat ja auch dein Bruder Zeit.
Sprich dabei gelegentlich / sprecht mit ihm über deinen / euren Vater, aber nur, wenn die Situation gerade gut ist. Macht ihm dann deutlich, dass Abschied nehmen wichtig ist. Vielleicht möchte er sich ja dazu eine Schatzkiste anliegen mit allen Andenken an den Opa. Oder er legt z. B. einen kleinen Stein auf seinen Grabstein, schreibt einen "Brief an den Opa" und buddelt diesen im Grab ein (oder zerreist ihn hinterher) usw.
Schau dazu mal im Internet unter "Trauer / Trauerverarbeitung bei Kindern ...." nach.
Lass ihm Zeit und biete ihm jetzt nicht so viele Kurse zur Zerstreuung an, dass kommt vermutlich irgendwann wieder von selbst.
Rede nicht zuviel auf ihn selber ein, mein Kind hat dann total dicht gemacht. Versuche so viel wie möglich ohne ihn zu handeln, aber lass ihn auch nicht ganz außen vor.
Ich weis, das ist nicht einfach, darum wünsche ich dir ganz viel Kraft dafür!
Inwiefern habt ihr denn schon mit dem Klassenlehrer und dem Direktor gesprochen?
Als nächstes könntet Ihr euch dann auch noch an das Schulamt wenden, wenn von der Schule nichts kommt.
Macht euch auf jeden Fall Gesprächsnotizen, damit ihr auch was in der Hand habt und geht möglichst zu Zweit zu solchen Gesprächen (Zeugen!)
Ich wünsche dir viel Kraft und Ausdauer!
Skyhope
PS: unter meinen Antwortet findest du auch viel über dieses Thema
Hi Marrylou98,
du bist ein Mädchen und hast einen Bruder - frag deine Mama mal ob du ihr als Mädchen genauso viel wert bist wie dein Bruder! Rede mit ihr dabei in der ICH-Form: "Mamma, ich fühle mich so, als würdest du mich..." "Ich habe das Gefühl, dass du mich vernachlässigst." Kann es sein, dass du mich nicht so liebst wie... usw.
Die Ich-Form greift den Gesprächspartner nicht direkt persönlich an! - Notiere dir dazu bereits im Vorfeld einige Antworten - damit du sie dann schon im Kopf hast.
Normalerweise liebt eine Mutter beide Kinder. Doch meist steht eine Mutter dem Sohn, ein Vater der Tochter näher. Nur Nachteile... sollten dabei nicht entstehen. Denk auch bitte daran, dass dein Bruder zur Zeit vermutlich in einer starken Pupertätsphase steckt, was deiner Mutter sicher auch viel Kraft kostet. Außerdem könnte Sie eine evtl. Berufstätigkeit zusätzlich belasten usw. Oft sieht der Erwachsene es anders oder will es anders sehen. Gegebenenfalls such dir unter deiner Verwandschaft jemanden, dem du vertraust . Vielleicht hilft das.
Sicher, auch du bist in der Pupertät und hinterfragst dich. Wichtig ist, dass du versuchst so ruhig wie möglich, erst einmal am besten in Abwesenheit deines Bruders, mit deiner Mama, deinen Eltern, Gespräche zu führen. Vielleicht am Abend, wenn sie nichts mehr zu erledigen haben.
Und sprich es an - in ICH-Form - wenn du meinst, du wurdest gerade eben benachteiligt. D. h.: spirch es umgehend an.
Vielleicht hilft ja auch eine Familientherapie, aber dazu müssen deine Eltern mitmachen. Sprich Sie darauf an, dass du dir psychologische Hilfe suchen möchtest, vielleicht werden sie dann ja darauf aufmerksam, dass du ein Problem hast und Unterstützung brauchst. Frage dazu mal bei deinem Arzt noch - mit 14 könnte das auch ohne Einverständnis deiner Eltern möglich sein. Denk aber dran, sowohl Psychologe als Familientherapie haben meist lange Wartezeiten!
Viel Erfolg!
LG SkyHope
Du passt schon in diese Welt!
Nur, Menschen wie du und ich sind schwer zu finden. Mir ging es früher so und eines meiner Kinder hat nun das gleiche Problem, das andere tut sich etwas leichter, kennt diese Problematik aber auch ganz gut.
Wer nicht oberflächlich ist, hinterfragt, nicht in Schubladen denkt und sich in andere hineinversetzen kann tut sich halt leider schwerer.
Vermutlich wirst du von anderen gerne um deine Meinung gefragt!?
- Erinnere dich an deine Stärken.
- Versuche, andere so zu akzeptieren wie sie sind, auch wenn du mit ihnen nicht immer einer Meinung bist.
- Versuche, das Leben nicht zu ernst zu nehmen.
- Suche dir für Gespräche Gleichgesinnte.
- Lass dich nicht beirren und gehe deinen Weg. Er ist richtig!
Alles Gute SkyHope.
Hallo Franzii99, cyracus kann ich nur voll zustimmen.
- Versuche mit dem Klassenlehrer zu reden.
- Frage deine Mitschüler aus der alten Klasse ob sie was gehört haben.
- Setze dich mit dem Mobbing-Verein auseinander bzw. lese gut nach und führe ab sofort ein Mobbingtagebuch!
- Wenn es eine Vertrauenslehrkraft oder eine Sozialpädagogische Kraft an deiner Schule gibt wende dich an sie – aber sei auch da etwas vorsichtig, denn ich weis ja jetzt nicht inwiefern diese dann zu deinem Rektor steht (Mein Sohn hatte einen, der ein sehr überzeugender Redner war, dass er vielen ein x für ein u vormachen konnte) – Und schließlich sind sie ja auch Kollegen.
- Schalte auf jeden Fall auch deine Eltern ein!
- Versuche nochmal mit dem Rektor zu reden und mache ihm klar, dass es dir ernst ist! – Versuche möglichst alle Gespräche mit einem Elternteil oder zumindest mit einem Zeugen zu machen! Notiere diese Gespräche!
- Vielleicht kommt ja ein runder Tisch zusammen – mit Klassenlehrer, deinen Eltern, dem Rektor usw. und ggf. mit deinen jetzigen Mitschülern.
- Nur, unternimm was. Wenn alles nichts hilft wende dich an euer Schulamt, am besten in Begleitung deiner Eltern. Den Erstkontakt hier ruhig telefonisch herstellen, aber um eine schriftliche Äußerung bitte. Wenn es möglich ist auch hinfahren! – Aber hier immer auf schriftliches bestehen, sonst fällt dein Fall leicht unter den Tisch – also hartnäckig, aber höflich, bleiben!
Viel Erfolg!
SkyHope
Hallo dafjp12,
anbei habe ich euch als Bildanhang noch eine selbstgemachte Fotokarte eingestellt. Ich hoffe sie lässt sich ausdrucken.
LG SkyHope
Hallo dafjp12,
vielleicht hilft euch diese kleine Geschichte, die eigentlich einem kleinen Geschwisterchen erzhählt wird:
Der kurze Besuch eines Engels
Es war Abend. Nanina saß in ihrem Bett und sah sich ein Märchenbuch an. Das Bett war ein Klappsofa und gehörte Oma. Nanina war vier Wochen lang bei ihr zu Besuch.
Eben kam Oma hinein und brachte einen Schlaftrunk, einen Verveine-Tee (sinnlicher Kräutertee mit zitronigem Duft). Nanina nahm den Becher und sagte: "Jetzt kommt Mama bald und holt mich ab. "Woher weißt du das denn schon? Sie hat doch gar nicht angerufen".
Nanina verstand nicht, warum Oma so komisch fragte. "Ich weiß es eben" sagte sie und schien eifrig das Märchenbuch zu betrachten. Oma hatte ein feines Gespür für das, was wichtig war. "Ich möchte dir gerne eine Geschichte erzählen, "sagte sie. Nanina sah ins Märchenbuch.
"Es war einmal ein Engel", begann Oma, "der wollte gerne ein Mensch werden. Aber er wollte auch wieder nicht. Er wollte so gerne zu den guten Menschen auf der Erde. Aber er wollte nicht den Krieg und all das Kaputte. Das gefiel ihm nicht so. Darum wolle er nicht. Dann wollte er wieder. Dann wieder nicht. Er konnte sich einfach nicht entscheiden.
"Da ging es ihm ja, wie mir auch manchmal, wenn ich nicht weiss , was ich machen soll" sagte Nanina.
Der Engel fragte andere Engel, was er machen solle. "Geh mal zu Besuch. Dann wirst du schon sehen. Als der nächste Regenbogen kam, ging der Engel drauf zur Erde. Er ging zu Mama, weil die so nett ist. Es dauerte eine Weile. Es ist nämlich nicht leicht ein Mensch zu werden. Als er dann endlich ein Mensch war, gefiel es ihm nicht. Er merkte, dass er kein richtiger Mensch werden konnte. "Das ist doch aber schade "sagte Nanina. "Und Mama?“
" Mama gefiel er. Sie wollte ihn behalten, denn es sah so niedlich aus. Wie ein Engelchen eben. Sie hatte ganz vergessen, dass Besuch nie bleibt. Jeder weiß doch, dass Besuch kommt, mal länger mal kürzer bleibt und dann wieder geht. Der Engel blieb eine kleine Weile, und dann ging er wieder. Da haben Mama und Papa geweint. Der kleine Engel sagte: "Weint doch nicht. Wenn ihr so viel weint, dann kann ich nicht mehr fliegen. Dann sind meine Flügel zu schwer." Aber Papa und Mama mussten trotzdem weinen. Und damit nicht auch du weinst, darum bist du hier bei mir, damit ich dir alles erklären kann.“
Nanina rührte in ihrem Tee. "Haben sie jetzt aufgehört zu weinen?" fragte sie dann und ihre Stimme war ganz klein. "Ja", sagte Oma. Jetzt haben sie verstanden, dass sie für kurze Zeit einen Engel zu Besuch hatten." Nanina war ganz still geworden. Sie wunderte sich, woher Oma das alles wusste.
"Bin ich denn kein Engel gewesen? " fragte sie. "Nein, sagte Oma mit ihrer warmen Stimme. Du bist doch ein Menschenkind. Du gehörst auf die Erde. Aber Engel, weißt du, die kommen und gehen. Sie kommen oft aber sie können nicht auf der Erde wohnen.
"Ich bin froh, dass du mir das alles erzählt hast", sagte Nanina.
Oma wusste nicht so ganz, was sie davon halten sollte. Sie nahm Nanina den Becher ab und legte das Märchenbuch auf den Tisch. Aber gerade, als sie Nanina noch einmal in den Arm nehmen wollte, hatte die sich schon in ihr Kissen gekuschelt und war zufrieden eingeschlafen.
Oma schrieb die Engelsgeschichte auf. Als Mama am nächsten Tag kam, um Nanina abzuholen, gab Oma ihr die Geschichte mit. Das war für Mama und Papa ein großer Trost, denn nun mussten sie nicht verstummen und nichts verheimlichen, sondern fanden Worte, um auch mit Nanina über alles reden zu können, was sie bewegte.
In Gedanken bin ich bei Euch. Ich wünsche Euch viel Kraft!
SkyHope