Visuelle Belästigung durch Sex

Ich wohne seit kurzem mit meinem Partner im dritten Stock (dem höchsten) eines Mietshauses. In der Wohnung existieren noch keine Gardinen und keine Rollos, außer im Schlafzimmer, und uns gegenüber befindet sich ein weiterer Mietsblock, der allerdings fünf Stockwerke hat. Natürlich praktizieren wir auch Geschlechtsverkehr, grundlegend meistens im Schlafzimmer, aber da es nunmal die eigene Wohnung ist und ein Bett nicht immer den Ansprüchen genügt, gibt es durchaus auch andere Räume, die für diese Tätigkeit genutzt werden.

Nun habe ich heute im Briefkasten einen nettten Zettel von einem der gegenüber wohnenden Mieter gefunden (vermutlich eine Frau, wenn ich mir das Schriftbild und die Ausdrucksweise anschaue), in dem ich dazu aufgefordert werde, mir Gardinen oder Rollos anzuschaffen, damit sie und ihre minderjährigen Kinder "diese visuelle Belästigung nicht mehr ertragen müssen". Dazwischen noch nähere Ausführungen, wie widerlich rücksichtslos unser Verhalten sei und dass wir das einzustellen haben. Als letzten Satz schrieb sie, dass sollte unser "Fehlverhalten nicht korrigiert werden", sie sich "dazu gezwungen sieht, rechtliche Schritte einzuleiten". Meine Frage lautet nun: Ist das möglich? Kann man jemanden anzeigen, weil er in der eigenen Wohnung (von meinem Standpunkt aus) Sex hat? Ich wusste durchaus, dass man Lärmbelästigung zur Anzeige bringen kann, aber was das betrifft hat sich noch niemand bei mir beschwert.

Freundliche Grüße und mit Hoffnung auf eine hilfreiche Antwort, eine zunehmends verwirrte, aber belustigte, Dame.

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Auch wer Sex in seiner Wohnung hat, sollte für ausreichenden Sichtschutz sorgen. Es gibt Menschen, die sich dadurch belästigt fühlen. Ausserdem, was Erwachsene sehen, wenn sie aus dem Fenster gucken, können auch Kinder sehen. Muss das wirklich sein? Niemand will euch den Sex vermiesen, aber es ist nicht nötig, dass man die ganze Nachbarschaft visuell und akustisch daran teilhaben lässt.

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Ich kenne das von früher her so, dass man Nachbarn grundsätzlich grüsste. Wenn jemand normalerweise grüsst und einmal nicht,weil er in Gedanken war, oder einen von der anderen Strassenseite nicht gesehen hat, ist das kein Thema. Viele neue Nachbarn, die hier hinzugezogen sind, grüssen grundsätzlich gar nicht. Das wirkt sich auf die gesamte Stimmung in der Nachbarschaft aus. Die zwischenmenschliche Atmosphäre ist grundsätzlich kälter geworden. Wenn jemand grundsätzlich nicht grüsst, mache ich das auch nicht mehr und gut ist. Auch wenn ich diese Entwicklung wirklich bedauerlich finde.

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Auch Hass hat noch nie zu etwas Gutem geführt und zu Gerechtigkeit schon gar nicht. Du bist ja selbst nicht gerecht, wenn du deinen Hass auf alle gleichermassen projizierst, egal ob sie nett sind oder nicht. So gibst du ja niemandem eine Chance, noch nicht mal dir selbst. Die Chance im Leben auch positive Erfahrungen mit Menschen zu machen.

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Es ist dein gutes Recht, dir einen Partner zu suchen, den du für dich als kompatibel empfindest. Welche Kriterien du auch immer dafür ansetzt, liegt ja an deinen persönlichen Bedürfnissen. Das ist jetzt hier auch glaube ich, nicht das Problem. Er kann aber durch die Gespräche mit dir intellektuell eine Menge aufholen, wenn du ihm die Chance dazu gibst und er willens ist, dazuzulernen.

Ich habe nicht studiert und habe ebenfalls die Arroganz von Akademikern zu spüren bekommen. Ein Beispiel: In einem "Gespräch" mit der Lehrerin meiner Tochter, in dem ich ein schulisches Problem ansprechen wollte, meinte diese zu mir einfach nur, sie würde den perfekten Unterricht machen, drehte sich um, liess mich einfach stehen und damit war für sie das Gespräch beendet. Für mich völlig irrational, da ich mir heute immer noch sicher bin, dass ich sie persönlich gar nicht kritisiert hatte. Da merkt man gleich, dass solche Menschen einen nicht auf Augenhöhe sehen, sondern von ihrem "Olymp" auf einen heruntersehen. Von manchen wird man aber auch von oben herab behandelt, wenn man eine kontroverse Meinung hat. Leider wird einem da manchmal der Eindruck serviert, dass der Akademiker meint, seine Meinung hätte den höheren Stellenwert, selbst da, wo es sich nicht um seine Fachrichtung handelt.

Nicht jeder wird vom Leben so gut behandelt, dass er die Möglichkeit hat, Abitur zu machen und zu studieren. Manchmal sind die Probleme und Gründe sehr vielfältig, die dazu führen, dass einem diese Chance nicht geboten wird. Und die haben nicht immer mit geringerer Intelligenz zu tun. An alle die das können und konnten: Seid dankbar für diese Möglichkeiten, die euch im Leben geboten werden und dafür das ihr was aus eurem Leben machen könnt und konntet .

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