Ultimatum = toxisch oder legitim?

Hallo liebe Community,

ich hab die Situation, dass mein Freund und ich eine schwierige Phase durchmachen und das liegt nicht ohnehin daran, dass er von einer Freundin (die er seit nicht all zu langer Zeit kennt) beeinflusst wird.
Es sieht so aus, dass sie scheinbar eine schwierige Zeit durchmacht (Trennung) und deshalb auch (sehr) psychisch angeschlagen ist (Suizidgefährdet).

Das Ding ist, dass sie sich nicht helfen lassen will und Therapie ablehnt, das ganze aber meinen Freund so mitnimmt, dass er mittlerweile selber psychisch angeschlagen ist und „beziehungsunfähig“ geworden ist. Ich habe mich deshalb auch zurückgezogen und hab ihn auf allen Social Media Kanälen seit zwei Wochen blockiert, außer auf WhatsApp, weil es sonst mich genauso runterziehen würde.

Ich befinde mich grad in einer Phase bei der ich mich und das Geschehene reflektiere und ich muss mir ja auch die Frage stellen, wie ich damit umgehen soll und ob oder unter welchen Umständen ich diese Beziehung weiter führen kann.
Schließlich bekomme ich das Gefühl vermittelt weniger wichtig zu sein, bzw. werde ich garnicht beachtet und vernachlässigt (darüber habe ich sogar heute geträumt und den Schmerz gespürt).

Hinsichtlich einer Wiederaufnahme des Kontakts muss ich deshalb auch darüber nachdenken eventuell ein Ultimatum zu stellen, dass er sich von ihr lösen muss (eben nicht aus purem Egoismus, sondern im Endeffekt auch als Anstoß für sein eigenes Wohl und zum setzen von gesunden Grenzen).

Und daher meine Frage, ist das toxisch oder doch legitim?

Legitim 67%
Toxisch 17%
Graustufe 17%
Beziehungsprobleme, Ultimatum
Warum meint mein (noch) Freund, dass ich alleine sein soll?

Mein Freund (m, 18) und ich (m,17 [noch 3 Monate]) stehen gerade vor einem Scheideweg und ich bin echt verzweifelt. Wir führen eine Fernbeziehung von ca. 600km (BW-Berlin) und das seit fast 8 Monaten. Kennen tun wir uns seit Anfang März 2023 (10 Monate).

Um mich kurz zu fassen; er meinte gerade zu mir, dass er glaubt, dass ich allein sein soll und meine Ausbildung in Stuttgart starten soll.

Besonders hebt er immer die Familie hervor, dass ich meine nicht verlassen dürfe, dass Familie über alles ginge usw. Ich kann ihn da wirklich nicht nachvollziehen, denn durch meine Vergangenheit und der Trennung von meinen Eltern… ist meine Beziehung zu meinen Eltern (vor allem zu meinem Vater) gestört und ich habe nicht wirklich eine tiefe und freundschaftliche Beziehung zu ihnen, eher eine rein funktionale [der Chat mit meiner Mutter besteht rein aus Screenshots über meinen Kontostand oder ob sie mich beim kochen berücksichtigen soll].

Auch hab ich schon paar mal versucht eine bessere Beziehung zu meiner Mutter aufzubauen, aber ich kann einfach nicht wirklich mit ihr matchen (fundamental andere Lebensansichten/Philosophien…).

Ich habe zwar kein wirkliches Problem mit ihnen oder meiner restlichen Familie, aber ich weiß nicht wieso, ich fühle mich da einfach nicht wirklich 100% zugehörig.

Ganz anders fühle ich mich bei meinem Freund und seiner Familie, ich fühle mich hier einfach wirklich am richtigen Ort und zu 100% wohl.
Über die Sommerferien war ich auch wochenlang hier und ich hab gemerkt, hier ist mein „place to be“. Also nicht nur weil ich in der Nähe meines Freundes bin, sondern auch die ganze Umgebung und das Gesamtpaket.

Ich hab das Gefühl, dass ich zu seiner Mutter selbst eine bessere Beziehung hab als zu meiner eigenen, aber auch zu seinem Vater. Gerade auch bin ich so davon angetan, weil sie sich auch getrennt haben, aber dies friedlich ablief, ein wirkliches Familienleben existiert und sein Vater sich für ihn auch ernsthaft einsetzt (nicht wie mein Vater).
Auch sagen beide, dass wir wirklich gut zusammenpassen und ich sozusagen sein „Gegenpol“ der Vernunft/Ruhe… bin, den er brauche.

Und ich habe wirklich ausgiebig überlegt und bin davon überzeugt, dass es das richtige wäre gegebenenfalls meine Ausbildung hier zu starten und nächstes Jahr dafür herzuziehen (das wäre dann ca. nach 16 Monate).

Bloß sagt nun mein Freund, wie gesagt ich dürfe nicht meine Familie verlassen und ich würde mich hier doch nur wegen der Liebe wohlfühlen und mein Verstand wäre ausgeschalten…, aber das kann ich wirklich ausschließen.
Ich habe ihn ja gefragt, ob es ihm weh tue oder ob es es denn garnicht wollen würde oder so und gefühlsmäßig würde es das scheinbar schon wollen, aber er sagt es wäre nicht vernünftig.

Und der dahinterstehende Grund der mich verzweifeln lässt, ist, dass durch die Entfernung auf Dauer die Beziehung belastet wird und es ihm (aber auch mir) auf den Zeiger geht ständig für 6 Stunden oder mehr mit dem Zug jeweils zu fahren.

Was kann oder sollte ich denn jetzt tun, denn so wie ich es empfinde sind unsere Probleme lösbar und ich bin mit meinem inneren auch im reinen, dass ich das will und den Schritt… gehen will.
Es wäre doch einfach nur schade, wenn es deswegen jetzt scheitern würde, weil er aus (falscher) freundlicher Gutmütigkeit der Meinung ist, dass ich das nicht tun sollte. Er ist meine erste Beziehung überhaupt und auch ausgelebte Liebelei (also ich habe vorher noch nie mit jemanden gesprochen oder nur was freundschaftliches unternommen, den ich gemocht habe).

Ich will ihn nicht verlieren, er ist der erste Mensch bei dem ich mich sicher, respektiert und geliebt fühle. Auch wenn wir uns streiten behandeln wir uns noch mit Respekt und es gibt überhaupt keinen Hass oder Verachtung.

Wieso will er/sein Herz mich (merke ich an seinen Handlungen), aber irgendwie sein Kopf nicht so ganz.

Vielen Dank im Voraus.

Liebe, Verhalten, Beziehungsprobleme
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.