Mein Freund ist manchmal so dumm- wie damit umgehen?

Mein Freund ist supersüß und wir lieben uns und kommen wunderbar miteinander aus. Bloß eine Sache stört mich: er kapiert ganz oft etwas nicht (auch simple Dinge) und dann streiten wir uns deswegen. Wir sind zum Beispiel oft unterwegs und müssen dann mit Bussen/Bahnen fahren und ich hab die nächste Haltestelle schon auf dem Schirm und weiß, wohin wir laufen müssen. Er behauptet aber, dass wir in die andere Richtung müssen. Dann diskutieren wir allen Ernstes wegen so etwas Dummen, und natürlich habe ich immer recht. Auch häufiger wegen Geld, ich rechne ihm etwas durch und er sagt "ne, das stimmt so nicht" und dann muss ich ihm fast auf ein Blatt Papier aufmalen, was ich meine, weil er es sonst nicht versteht. Oder beim Kochen, er behauptet irgendetwas (zB in Spinatsoße für Spagetti kommt saure statt süße Sahne -> falsch, saure Sahne flockt wenn man sie erhitzt, man benutzt süße) und dann haben wir wirklich eine Diskussion wegen sowas. Oder er behauptet der Mauerfall sei '98 gewesen. Oder ich frage "ist die Tür zu" und er sagt ja und in 99% der Fälle ist sie dann doch offen. Oder wir zocken zusammen ein Game und er macht die ganze Zeit irgendwelche total unsinnigen Bewegungen und ich erkläre ihm wie es effektiver geht aber er weigert sich und wir verlieren letztendlich. Er ist ein herzensguter Mensch und wir haben ansonsten auch keine Probleme miteinander, aber er kriegt vieles nicht auf die Kette und manchmal streiten wir uns wirklich deswegen, weil er auf seinem falschen (!) Standpunkt beharrt und ich wirklich manchmal mit dem Wikipedia-Artikel vor ihm rumfuchteln muss oder mich in größeren Städten einfach weigere, seine Umwege mitzulaufen und stehenbleibe. Wie geht man mit so etwas um?!

Liebe, Beziehung
Mir macht nichts Spaß!?

Ich bin von meiner Familie her, eigentlich gut sozialisiert aufgewachsen. Ich war im Schwimmen, im Rudern, Snowboarden, Surfen, Reiten, Turnen, Klavierspielen, Reisen in anderen Ländern, Tauchen in Ägypten, Judo, Radfahren, Tanzen, Zeichnen, Chor, Skifahren, sogar in einem Pappmachee Kurs. Kein Witz! Nichts davon habe ich lange durchgehalten. Nichts hat mir Spaß gemacht. Ich stand als Neunjährige heulend oben auf der Skihütte, um mich das glitzernde Winterparadies, und ich wollte nachhause. Ich habe geweint wenn ich zur Tauchschule musste, ins Schwimmbad usw. Wir waren campen in Frankreich - draußen das blau-glitzernde Meer, wunderbar heiß, viele andere Kinder zum Spielen - ich vergrub mich in meine Bücher im Campingbus. Ich wollte nichts von der historischen Stadt oder dem Meer sehen. Ein Eis essen gehen? Keine Lust. Nichts des vielfältigen Angebots, das mir meine Eltern boten - Hut ab dafür nochmal, Mama und Papa - bereitete mir Freude. Ich hasste alles. Zuhause baute ich Puppenhäuser, spielte mit meinen Plüschtieren oder sammelte Dinge..sowas machte mir Spaß. Meine Eltern waren schon ganz verzweifelt, was sie mit dem mürrischen kleinen Mädchen anfangen sollten, das einfach keine Lust auf nichts hatte und selbst die schönsten Urlaube eher ertrug als genoss.

Heute bin ich 21 und es ist dasselbe. Backpacken in Thailand, Festivaltour in Europa, Yogakurs, Skifahren in Ischgl?

Alles gemacht! Und sowas von keine Lust, Spaß oder Freude dran. Ich seh so viele, die dasselbe Leben führen wie ich, und es total abfeiern. Bloß ich kann dem gar nichts abgewinnen. Man kann mich mit einem Drink in eine Hängematte setzen und die Sonne im Meer vor mir versinken lassen - gibt mir nichts.

Inzwischen hab ich gar keine Lust mehr, noch groß Geld für etwas auszugeben. Nächsten Sommer wollen Freunde mit mir nach Indien. Ich könnte zwar mit, aber ich würde wohl dort nicht sehr viel Spaß haben, gemesssen an dem Geld, das so etwas kostet. Was ist bloß los mit mir?!

Leben, Psyche
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