Das kennen wir nur zu gut. Wusstest du, dass Stottern eine anerkannte Behinderung ist und dir deshalb ein Nachteilsausgleich zusteht? Das ist keine Sonderbehandlung, sondern dein Recht, einen Nachteil auszugleichen.

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die du individuell mit den Lehrkräften besprechen kannst. Einige aus unserem Verein berichten zum Beispiel, dass es schon hilft, wenn die Leherer wissen, dass du stotterst und manchmal länger Zeit brauchst, um zu antworten (wenn du z.B. einen Block hast). Wenn der Druck raus ist, ist das schon erleichternd. Der Nachteilsausgleich wirkt im normalen Unterricht und auch in Prüfungssituationen.

Wenn du mehr zum Nachteilsausgleich wissen möchtest, kannst du dich individuell beraten lassen oder du schaust dir unsere Infoflyer an: https://www.bvss.de/angebote/infomaterial.

Alles Gute dir jedenfalls!

...zur Antwort

Es ist (leider) tatsächlich häufig, dass Stottern verschiedene Phasen hat und mal stärker und mal weniger zu Tage treten kann.

Tipp a): Erkläre deinen Mitschülern die Sache, nämlich dass Stottern eben etwas ist, dass nicht immer gleich stark und deutlich ist, damit sie dir glauben und dich ernst nehmen. Sag ihnen doch am besten auch, wie es für dich im Gespräch angenehm ist: sollen sie Blickkontakt halten, dich ausreden lassen usw.? Das hilft meist.

Tipp b): Sag es auch deinen Lehrern! Schau mal unter www.stottern-und-schule.de nach Infos. Die Seite kannst du auch der Schule empfehlen. Selbst wenn dein Stottern aktuell dich evtl. im Unterricht nicht bealstet, ist es wichtig, zeitig mit den Lehrkräften zu sprechen, damit sie Bescheid wissen. Sonst glauben sie dir am Ende (auch) nicht und vor allem können sie dich ja nur dann unterstützen und richtig einschätzen, wenn sie wissen, dass du eben die Redeflussstörung Stottern hast.

Tipp c): Ja, mach nochmal Logopädie. Wie alt bist du aktuell? Vermutlich Jugendlichenalter? Da macht man dann natürlich andere Übunge, als früher als Kind bei der Stottertherapie. Weißt du was über die Methoden? Schau mal unter www.bvss.de/stottern/therapie nach, da geben wir eine Übersicht (unten, in der blauen Infothek).

Tipp d). Du willst es schnell "in den Griff" bekommen und wünschst dir Tipps und Übungen. Hm. Immer der härterer Weg, es allein zu versuchen. Du könntest aber nach dem Buch "Selbsttherapie für Stotternde" von Malcom Fraser suchen. Das ist schon etwas älter und nicht teuer.

Außerdem kannst du andere Stotternde fragen, wie sie das gemacht haben. Junge Stotternde triffst du bei www.flow-sprechgruppe.de Dort kannst du auch in eine WhatsApp-Gruppe aufgenommen werden und Fragen stellen oder du loggst dich mal bei der Onlinegruppe ein, falls es vor Ort kein Treffen bei dir gibt.

Alles Gute!

...zur Antwort

Es gibt so viele Berufe.... Was sind denn generell deine Interessen? Willst du etwas Handwerkliches machen, vielleicht auch draußen oder "still und leise" am Computer arbeiten? Handwerk hat "goldenen Boden" sagt man heutzutage - vermutlich dauert das mit dem Geldverdienen aber auch eine Weile, bis du Meister bist oder so. Bei Computerarbeiten ist oft ein Studium gefragt, glaube ich und der Markt wird ziemlich eng sein, könnte ich mir vorstellen.

Vielleicht hilft dir das Online-Beurfsinformationszentrum, falls du es noch nicht kennst: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt/?pk_campaign=AusbildungKlarmachen&pk_source=google_paid&pk_medium=textad&pk_content=Performance

Generell würden wir dir natürlich wünschen, dass du nicht dein Stottern, sondern deine Kenntnisse und Interessen entscheiden lässt, welchen (gut bezahlten) Beruf du ergreifen möchtest. Dass man sich das zutraut, ist aber einfach nicht bei jedem Menschen so und manchmal dauert es auch eine Weile - und das alles ist ja auch vollkommen okay so.

Du könntest dich mit anderen stotternden jungen Leuten austauschen, welche Erfahrungen sie gemacht haben und welche Berufe sie planen oder schon haben. Unter www.flow-sprechgruppe.de findest du auch z.B. eine offene WhatsApp-Gruppe, an der du teilnehmen und dort einfach mal nach Tipps fragen kannst, wenn du magst.

Schlussendlich kannst du gerne auch mal bei uns auf der Homepage vorbeischauen, vielleicht erfährst du in Bezug auf dein Stottern auch noch etwas Neues: www.bvss.de

Tippfs für Bewerbungen haben wir übrigens auch auf der Seite, unter: www.bvss.de/stottern/arbeitsleben

Alles Gute!

...zur Antwort

Der Grad der Behinderung wird medizinisch festgestellt. Stottern kann ja individuell sehr unterschiedlich sein, daher würde ein Grad für alle Stotternde natürlich keinen Sinn ergeben.

Hier die Beschreibung und Einstufung, die der Gesetzgeber bei Stottern vorsieht:

+++++++++++++

Stottern

leicht.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 – 10

mittelgradig, situationsunabhängig.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

schwer, auffällige Mitbewegungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 – 40

mit unverständlicher Sprache.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Außergewöhnliche psychoreaktive Störungen einschließlich somatoformer

Störungen sind ggf. zusätzlich zu berücksichtigen.

Quelle: Publikationen
  • Ver­sor­gungs­me­di­zin-Ver­ord­nung mit den Ver­sor­gungs­me­di­zi­ni­schen Grund­sät­zen (Bro­schü­re) [PDF, 840KB]

++++++++++++

...zur Antwort

Hallo Landlubber,

deine Chancen auf eine Verordnung von Cannabis kann ich nicht gut einschätzen, würde sie aber auch als niedrig ansehen. Warum? Weil die Krankenkassen Therapien zur Behandlung von Stottern verordnen, d.h. Cannabis ist nicht deine einzige/letzte Chance.

Du schreibst, dass du schon 3 Therapien gemacht hast. Das tut mir leid, das ist sicher frustrierend Was war das genau, hat man dir die Methoden erklärt? Es gibt ja verschiedene Methoden und vielleicht passten die bisherigen einfach nicht zu dir und deinem Stottern. Schau doch auch mal hier www.bvss.de/therapie

Leider werden Betroffene bzw. die Eltern im Vorfeld nicht immer umfassend beraten, so dass viele gar nicht wissen, dass es unterschiedliche Ansätze gibt. Das ist schade, denn nicht bei jeder Logopädie wird die gleiche Methode angewendet, d.h. wenn man dann "einfach" eine Praxis im Ort aussucht und nicht informiert ist, weiß man mitunter gar nicht, was dort gemacht wird und ob das passt. Es ist also immer besser sich erst zu informieren und dann den tatsächlichen Behandler / eine Praxis auszuwählen.

Bitte ruf doch mal bei uns in der Fachberatung an. Da sprichst du mit einer erfahren Therapeutin, die übrigens auch stottert, also genau weiß, worum es geht :-) Die Beratung ist kostenlos, hier kannst du alles genauer erzählen, warum die Therapien blöd waren und/oder nicht geholfen haben und ihr findet gemeinsam einen "Anpack".

Telefonische Fachberatung der BVSS zu Stottertherapie und Selbsthilfe:

Durchwahl 0221 139 1108, Sprechzeiten donnerstags 17-20 Uhr, freitags 12-14 Uhr - einfach anrufen, ist kostenfrei. Du kannst allein anrufen, aber auch mit deiner Mutter oder deinem Vater, wenn dir das lieber ist.

Alles Gute

deine BVSS

PS: Wir, das ist die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. (BVSS), ein gemeinnütziger Verein, gegründet von stotternden Menschen für stotternde Menschen :-)

...zur Antwort

Stottern ist sehr individuell und du beschreibst auch schon, wie es sich z.B. in welcher Sprache bei dir unterschiedlich äußert/darstellt.

Wir hatten mal eine Anfrage im Verein bzgl. des Segelfliegerscheins. Ein Stotternder liebte das Segelfliegen, bekam aber schon im Vorfeld gesagt, dass es schwierig bis unmöglich sei, die Prüfung zu bestehen, wegen der Befürchtung, dass er Notrufe nicht flüssig absetzen könnte. Bei ihm hat es letztlich leider wirklich nicht geklappt.

ABER: Generell ist beruflich erst mal alles möglich finden und wissen wir, denn es gibt Stotternde, die in Stresssituationen "funktionieren" und flüssig sprechen ebenso wie das Gegenteil.

Wir kennen z.B. stotternde Menschen, die am Infopoint der Deutschen Bahn arbeiten oder bei der Berufsfeuerwerhr oder in einem Callcenter. Also, nur Mut! Und informiere dich auch weiter über seriöse Methoden der Stottertherapie. Infos findest du auch bei uns: www.bvss.de :-)

...zur Antwort

Es ist hilfreich sich VOR Antritt einer Stottertherapie genau über die verschiedenen Methoden und Ansätze zu informieren, damit du besser weißt, was auf dich zu kommt und ob dir das liegt und was/welche Therapie du nun machen möchtest.

Auch, ob etwas seriös ist, kannst du dann besser beurteilen (es tummeln sich leider auch unseriöse Anbeiter auf dem Markt der Stottertherapie).

Lass dich doch gleich von Menschen beraten, die genau wissen, wovoan sie reden, weil sie selbst stottern und sich seit Jahren mit den verschiedneen Möglichkeiten der Bewältigung von Stottern auseinandersetzen. Die Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe (www.bvss.de) tut das und bietet eine kostenfreie und vor allem unabhängige/neutrale Fachberatung an:

BVSS-Fachberatung Stottertherapie & -Selbsthilfe

Telefon 0221 - 139 1108,
jeden Donnerstag von 17 bis 20 Uhr und jeden Freitag von 12 bis 14 Uhr.

Und, keine Angst, wenn du am Telefon ins Stottern kommen solltest - wir kennen das :-)

Alles gute und viele Grüße, deine BVSS

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.