Nein, diese Behauptung ist wissenschaftlich nicht fundiert und wird in der modernen Forschung als veraltet oder schlicht falsch angesehen.
Die sexuelle Orientierung, egal ob hetero-, homo- oder bisexuell, wird als komplexes Zusammenspiel biologischer, genetischer, hormoneller und möglicherweise auch sozialer Faktoren verstanden. Es gibt bisher keine belastbaren Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen spezifischen negativen Erfahrungen und einer späteren homosexuellen Orientierung nachweisen konnten. Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren und pränatale Hormone eine Rolle bei der Entwicklung der sexuellen Orientierung spielen. Diese Einflüsse sind jedoch komplex und nicht deterministisch.
In der Vergangenheit haben einige psychologische Theorien versucht, die sexuelle Orientierung auf Traumata oder familiäre Verhältnisse zurückzuführen. Solche Theorien, wie die von Freud oder der reparativen Therapie, sind heute überholt und in Fachkreisen stark kritisiert, da sie keine empirische Basis haben. Studien zeigen, dass Opfer sexueller Gewalt in ihrer sexuellen Orientierung nicht "umgeprägt" werden. Solche Erlebnisse können jedoch das psychische Wohlbefinden und die Beziehungsgestaltung beeinflussen, unabhängig von der Orientierung.
Es gibt auch keine wissenschaftliche Grundlage, die zeigt, dass Ablehnung durch Frauen bei Jungen oder Männern homosexuelle Orientierung auslöst. Viele homosexuelle Männer hatten positive Beziehungen zu Frauen und umgekehrt gibt es viele heterosexuelle Männer, die negative Erfahrungen gemacht haben. Die Gesellschaft muss also unbedingt mit solchen ideologischen Mythen aufräumen, da sie oft dazu genutzt werden, Vorurteile oder Diskriminierung zu rechtfertigen.