Hallo liebe Community,

ich bin im Moment etwas ratlos und möchte mir deshalb so viele Meinungen wie möglich anhören..

Ich habe dieses Jahr im März Abitur gemacht und hatte schon länger den Plan, direkt im nächsten Wintersemester nach einem 3-monatigen Auslandsaufenthalt mit dem Studium zu beginnen. Mir war auch schon immer klar, dass ich an eine gute Uni gehen möchte, jedoch war mir die beste Uni, für das was ich studiere zu nah an meiner Heimatstadt (etwa 50 km Entfernung) und die Stadt an sich hat mir nie wirklich zugesagt. Also entschied ich mich für eine etwa 400 km von meiner Heimatstadt entfernten Stadt, wegen einem speziellen Studiengang, der mir ziemlich zusagte (und das auch bis heute tut) und weil diese Stadt für mich die beste Kombination aus lebenswerter Unistadt und guter Uni darstellte. Ich bin hier jetzt seit ca. 3 Monaten, 2 Wochenenden in dieser Zeit heimgefahren, aber ernsthaft am überlegen doch an die gute Uni in der Nähe meiner Heimatstadt zu wechseln. Der Grund dafür ist, dass ich denke, doch nicht der Mensch zu sein, der es als tolle Erfahrung wahrnehmen kann, weit weg von jahrelangen Freunden und Familie zu sein. Ich kannte das Gefühl von Einsamkeit bevor ich hierher kam vorher gar nicht, hatte meine Eltern, zu denen ich immer ein eher freundschaftliches und gutes Verhältnis hatte, viele gute Freunde und viele Bekanntschaften, doch jetzt fühle ich mich ständig irgendwie einsam. Anschluss gefunden hab ich hier von Anfang an ziemlich gut, paar Leute die ich als Freunde bezeichenen kann auch schon und unter der Woche ist ziemlich viel los, an den Wochenenden fährt jedoch fast jeder heim, was für mich nicht einfach so mal möglich ist. Das größte Problem ist jedoch, dass ich meinen Exfreund, mit dem dann Schluss war, als wir beide studieren gegangen sind (in 2 Städten die ca 6 Stunden voneinander entfernt sind) und meine jahrelangen, wirklich sehr guten Freunde einfach unglaublich vermisse und auch nicht glaube, dass ich mich in meinem Umkreis hier jemals so wohlfühlen werde wie in meinem früheren Umkreis.. Nach dem Abitur hatte jeder den Plan 'weit weg von zuhause' studieren zu gehen, im Endeffekt hat es fast niemand wirklich gemacht, jetzt verstehe ich auch wieso..

Was ich auch noch dazu sagen muss ist, dass immer davon die Rede ist wie viel selbstständiger man wird und wie sehr einen eine solche Erfahrung persönlich weiterbringt, jedoch muss ich ehrlich sagen, dass ich dieses Gerede als ziemlich übertrieben empfinde, weil ich nicht sagen würde, dass mich das jetzt irgendwie persönlich weitergebracht hätte. Eher im Gegenteil, mein Selbstbewusstsein leidet im Moment ziemlich unter der Situation..

Die Frage ist jetzt, ob die Entscheidung vielleicht doch zum nächsten Semester in die nähere Stadt zu wechseln in meiner Situation die richtige wäre oder ob ich das ganze einfach noch weiter durchziehen soll, obwohl es mich alles andere als glücklich macht..

Schon mal Danke für die Antworten ;)