Caesar als Alleinherrscher

Im Verlaufe seiner kurzen, aber ungeheuer wirkungsmächtigen Regierungszeit veränderte Caesar die Struktur des Reiches tiefgreifend. Er sorgte für die gewaltige Zäsur, den „Ruck“, der die Republik zerstören und den Grund für neues freilegen sollte. Brutal und rücksichtslos schuf er vollendete Tatsachen.

Reformen und Ehrungen

Bereits im Dezember 49 v. Chr. hatte Caesar erstmals die Diktatur inne, erließ mithilfe dieser ein Gesetz zur Schuldenregulierung, verlieh den Provinzen Gallia cisalpina und der spanischen Stadt Gades das römische Bürgerrecht. 48 sowie 46 v. Chr. wurde er dann für ein ganzes Jahr zum Diktator ernannt, hatte 48, 46, 45 und 44 sein zweites, drittes, viertes und fünftes Konsulat inne. Im Jahre 46 v. Chr. wurde ihm die Diktatur auf zehn Jahre verliehen, er begann die Veteranenversorgung in Italien und siedelte stadtrömische Besitzlose in außeritalischen Kolonien an, beschränkte die Zahl der städtischen Getreideempfänger auf 150.000, regelte die Gerichtspraxis neu, erweiterte den Senat bis zum Jahre 44 auf 900 Mitglieder und führte den julianischen Kalender auf Grundlage des Sonnenjahres ein, der bis zum Jahr 1582 Gültigkeit besitzen sollte.

Der Senat überhäufte Caesar mit Ehrungen, er war seit 44 v. Chr. Diktator auf Lebenszeit (dictator perpetuus), führte einen erblichen Imperatorentitel, durfte für die Hälfte der Magistrate bindende Wahlvorschläge machen und Patrizier ernennen, hatte tribunizische Ehrenrechte, erhielt den Titel pater patriae und als divus Iulius wurde ihm göttliche Verehrung zuteil. Sein Geburtstag wurde gefeiert und der Monat Quintilis in Iulius umbenannt.

Tausende begannen vom neuen System zu profitieren. Die Vorbereitungen für einen gewaltigen Partherfeldzug, mit dem der gefährliche Nachbar im Osten ein für allemal unschädlich gemacht werden sollte, liefen, der Staat Caesars nahm Formen an. Über seine tatsächlichen Ziele gehen die Ansichten bis heute weit auseinander, die einen sprechen ihm jede weitergehende Konzeption ab, die anderen dagegen sehen in ihm den Visionär, den Vorkämpfer einer römisch-hellenistischen Weltmonarchie, der die Geschichte in Bahnen lenkte, in die sie immer wieder zurückkehrte.

Baupolitik

Forum Iulium, Grundriss. Oben der Tempel der Venus Genetrix.Insbesondere in der Zeit seiner Alleinherrschaft entfaltete Caesar eine umfangreiche Bautätigkeit, vieles blieb jedoch aufgrund der Kürze seiner Regierung unvollendet oder in den Planungen stecken. Am bedeutsamsten ist hier das Forum Iulium, das ein etwa 160 x 75 Meter großes Gelände umfasste. Es enthielt unter anderem den Tempel der Venus Genetrix, Caesars persönlicher Schutzgöttin, die als Ahnherrin der Julier galt. In der Mitte des Forums stand eine Reiterstatue Caesar, ferner war dieses mit der Curia Iulia, dem neuen Sitzungsgebäude des Senats verbunden. Das Forum wurde 46 v. Chr. eingeweiht, aber erst durch Augustus vollständig fertiggestellt. Ein weiteres Feld für Caesars Bauprojekte war vor allem das Marsfeld, wo er einen repräsentativen Rahmen für die Volksversammlungen gestaltete, außerdem ein Amtsgebäude für die Zensoren errichten ließ. In augusteischer Zeit vollendet wurde die Basilica Iulia am Forum Romanum, außerdem von Agrippa die Saepta Iulia, eine große Wahlhalle für die plebs, errichtet, wie sie schon Caesar geplant hatte. Nicht mehr in Angriff genommen werden konnten Planungen zur Regulierung des Tibers, zur Schaffung eines neuen künstlichen Hafens an der Tibermündung. Die Stadt Rom, bei der Infrastruktur wie äußeres Erscheinungsbild aufgrund des ungehemmten baulichen Wildwuchses und einer praktisch nicht vorhandenen stadtplanerischen Konzeption in der Zeit der späten Republik zu wünschen übrig ließen, wollte er durch eine geordnete und ausgereifte Umgestaltung nach hellenistischem Muster erneuern. Insgesamt lässt sich konstatieren, dass seine Baupolitik nicht von Größenwahn, sondern von klar rationalen Prinzipien geleitet war.

Gesellschafts- und Sozialpolitik

Zu den wichtigsten und dauerhaftesten Maßnahmen seiner Alleinherrschaft zählt die Kolonisationspolitik, die sowohl für Rom selbst als auch die Entwicklung des Reiches von großer Bedeutung war. Caesars Beweggründe waren dabei zum einen eine Ansiedlung der Veteranen, zum anderen eine Verringerung des städtischen Proletariats. Etwa 80.000 römische Bürger fanden im Rahmen dieser Politik eine neue Heimat in neugegründeten Kolonien. So konnte die Zahl der Empfänger der unentgeltlichen Getreideversorgung in Rom von 320.000 auf 150.000 verringert werden. Bei der Auswahl dieser 150.000 wurden offenbar kinderreiche Väter bevorzugt. Außerdem verbot Caesar zur Erhaltung der Ordnung in der Hauptstadt alle politischen Vereine. Um die Italiker stärker an ihre Heimat zu binden, wurde darüber hinaus bestimmt, dass kein Bewohner Italiens länger als drei Jahre in Folge von Italien abwesend sein dürfe, ausgenommen waren hiervon Kriegsdienstleistende.

...zur Antwort

Ein großer Schritt in der Geschichte ist deine ausgezeichnete Frage.

Der Beginn seines Kampfes

1847 beginnt Bismarck in der deutschen Geschichte eine fast beispiellose politische Karriere. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. hatte den sogenannten "Vereinigten Landtag" einberufen. Der junge Gutsherr Otto von Bismarck-Schönhausen war für einen erkrankten Standesgenossen in den Landtag eingezogen und hielt am 17. Mai 1847 eine erste längere Rede. Sie rief bei vielen Abgeordneten einen Sturm der Entrüstung hervor. Bismarck wies die Forderungen, die die liberalen Parlamentarier an den König gestellt hatten, schroff zurück und hielt ihnen eine geschichtliche Lehrstunde. Ein solches Verhalten von einen noch so jungen Mann waren die Herren im Parlament nicht gewohnt. Fast schon über Nacht wurde der Name des Gutsherren im ganzen Land Preußens bekannt.

1848 - die Revolution die keine war

Nur zehn Monate später brach in Preußen und diversen anderen deutschen Staaten die Revolution 1848 aus. Die Motive der Aufständischen sahen auf den ersten Blick durchaus ehrenhaft aus: Sie wollten die deutsche Kleinstaaterei durchbrechen und die deutschen Fürsten und Könige, nicht selten auch mit weniger friedlichen Mitteln, dazu bewegen, ein einheitliches Reich aller Deutschen zu errichten. Bei näherer Betrachtung erwiesen sich die Revolutionäre allerdings als demokratische Phantasten, die ernsthaft beabsichtigten, über ein gewähltes Parlament ohne hinreichende Machtmittel die bisherigen deutschen Strukturen durch neue zu ersetzen; ihr Zeichen war die Fahne Schwarz-Rot-Gold. So wie kaum ein anderer Zeitgenosse war Bismarck entschlossen, sich diesem Ansinnen, auch gewaltsam, entgegenzustellen. Als im März 1848 auch in Schönhausen Demokraten versuchten, eine Revolutionsfahne zu hissen und die Macht an sich zu reißen, stellte sich Bismarck mit seinen bewaffneten Bauern gegen diese Leute und drohte offen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Seine Position war klar: Einerseits Befürwortung einer deutschen Einigung, andererseits Ablehnung einer schwächlichen demokratischen Republik. Die Zukunft sollte Bismarck recht geben. Die Revolution zerbrach schon wenig später an der inneren Zerrissenheit ihrer Triebkräfte, an der mangelnden Entschlußkraft ihrer Führer und nicht zuletzt an ihrer ungenügenden Akzeptanz im Volk. Bismarck sagte später, mit Mehrheitsbeschlüssen lasse sich eben kein Reich aufbauen; das sei der Fehler von 1848 gewesen. Zwar hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. Truppen nach Baden, Dresden und in die bayrische Pfalz geschickt, um dort mitzuhelfen, die lokalen Aufstände niederzuwerfen, doch zugleich setzt er auch alles daran, eine Union der deutschen Staaten als Vorstufe zum einheitlichen Reich aller Deutschen zu schaffen. Zwar hielt der König Bismarck nach dessen Auftritten für einen gefährlichen Hitzkopf, dessen Radikalität stets weit übers Ziel hinausschoß. Doch trotzdem setzt er Vertrauen in den jungen Mann und förderte seine Karriere nach Kräften. Er schickte ihn als Gesandten zum Frankfurter Bundestag, wo Bismarck Zeit und Gelegenheit erhielt, die Kräftverhältnisse im zersplitterten Deutschland eingehend zu studieren. 1857 übernahm Wilhelm I. die Regierungsgeschäfte von seinem Bruder Friedrich Wilhelm IV.. Ein Jahr später wurde er Regent und schließlich 1861 König von Preußen. Der neue König sollte für Bismarck zur Schicksalsfigur werden. Fleiß, gesunden Menschenverstand, Härte gegen sich selbst, völlige Anspruchlosigkeit und Liebe zur Heimat zeichneten den Monarchen aus. Zunächst schickte er Bismarck nach St. Petersburg, um dort am Zarenhof die Interessen Preußens zu vertreten. Bismarck hatte nun die Möglichkeit, seine diplomatischen Fähigkeiten auch auf internationalem Gebiet auszubauen. Die Zeit in Rußland hat der preußische Diplomat intensiv genutzt und sie hat ihn sicher auch geprägt. Ein festes Bündnis zwischen Deutschen und Russen galt für Bismarck fortan als lebenswichtig für die Zukunft des deutschen Landes. Dabei war es wohl nicht nur die Liebe zu den Menschen Rußlands, die ihn beeinflußt hat. Vor allem lernte er in seiner Zeit in St. Petersburg, die riesigen Kräfte dieses Landes zu respektieren. 1862 spitzte sich in Berlin eine Krise zwischen dem Parlament und dem König stetig weiter zu. Bismarck wurde aus Rußland abberufen und in die Hauptstadt Preußens zurückbeordert. Man deutete ihm an, seine Ernennung zum Ministerpräsidenten stehe womöglich bevor, er sollte den Streit zu Gunsten des Königs Wilhelm I. entscheiden. Aber dann wurde er "nur" zum Gesandten in Paris ernannt und dorthin entlassen. Der König zögerte noch, den Hitzkopf aus der preußischen Provinz mit dem zweitwichtigsten Amt im Staat zu betrauen. Mit Bismarck aus der Staatskrise .......

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.