Mein Sohn ( 23 J.) wohnt seit Mitte des Jahres in einer " Facheineinrichtung für medizinische Rehabilitation". Der Aufenthalt dauert zwischen drei Monaten und einem Jahr. Zur Zeit wohnen etwa 15-18 Patient/innen mit unterschiedlichen Erkrankungen, u.a. Depressionen, Angststörungen, Borderline, in dem Haus.
Die Psychologin meines Sohnes hat beim zweiten Gespräch tatsächlich vorgeschlagen, seine Katze mitzubringen. Er hängt sehr an ihr. Ich habe sie im Alter von acht Tagen als Waisenkatze bekommen und mit der Flasche aufgezogen. Inzwischen ist sie neun Jahre alt. Ich fand diesen Vorschlag wirklich klasse und war völlig überrascht, da die allermeisten Therapieeinrichtungen keine Tiere mit aufnehmen. In unserem Fall liegt es an der Therapeutin selbst. Die hat sich einfach über die gängigen Regeln hinweggesetzt, weil sie bemerkt hat, wie wichtig ihm seine Katze ist. Die Therapeutin ( Trauma-Therapeutin) ist einfach toll. Sie hat, zusammen mit meinem Sohn, im Sommer bei fast 40° alle möglichen Ämter aufgesucht um ihn zu unterstützen. Dabei ist sie schon längst im Rentenalter und könnte es viel langsamer angehen lassen. Er hat sich übrigens entschieden, seine Katze lieber bei uns zu lassen. In ihrer gewohnten Umgebung, sie ist Freigänger. Aber wir wohnen nur 15 Minuten entfernt voneinander und er kann sie jederzeit besuchen.
Also: ich würde die Therapieeinrichtungen, die für dich infrage kommen, anrufen. Oder noch besser, beim Vorgespräch von deiner Katze berichten und den Therapeuten erklären, wie wichtig das Tier für dich ist. Manchmal hat man Glück und gerät an einen Therapeuten, der sehr tierlieb ist und Verständnis hat. Wie in unserem Fall. Auch bei uns stand nichts dergleichen auf der Homepage und die Katze meines Sohnes wäre das einzige Tier im Haus gewesen.