Afghan123
03.10.2017, 14:18
Welcher Afghane würde eine geschiedene Frau heiraten?

Salam an alle Afghanen! Als halb Afghanin, halb Deutsche wollte ich schon immer einen Afghanen heiraten. Vor 5 Jahren kam es dennoch dazu, dass ich einen Araber heiratete, von dem ich einen Antrag bekam und wir bekamen 2 Kinder. Mein Mann schränkt mich sehr ein. Ich darf nichts tun, was mit Afghanistan zu tun hat (afghanische Musik hören, den Kindern über Afghanistan erzählen, afghanisch vor den Kindern sprechen usw.). Auch ist er extrem mißtrauisch. Ich darf kein Internet nutzen, er macht ständig das WLAN aus und er muss immer alles unter Kontrolle haben. Seit 5 Jahre leide ich enorm darunter, habe mein Lachen verloren und das vor allem deswegen, da ich so eine starke Verbindung zu Afghanistan habe, wie niemand in meiner Familie. 5 Jahre lang hat er immer wieder davon gesprochen, sich von mir scheiden zu lassen, während ich nie daran gedacht habe. Vor kurzem hatte ich eine Fehlgeburt. Die Trauer um das verlorene Kind war schon unerträglich, da hat er mir sogar Ehebruch vorgeworfen. Als ich 5 Jahre lang das Kopftuch auf afghanische Art und Weise getragen habe, sagte er mir ständig, entweder solle ich es richtig tragen oder garnicht (da meine Haare rausschauten). Da habe ich es ausgezogen. Bin nur zu Hause, er will sich sogar nicht mit mir in der Öffentlichkeit zeigen, weil das in seinem Land unüblich ist. Zwar hat er auch gute Seiten, z.B. ist er ein guter Vater, aber ich halte es nicht mehr aus. Bin inzwischen schon untergewichtig und gehe ihm immer aus den Weg. Das Problem ist, dass ich mich scheiden lassen möchte, es wegen der Kinder aber nicht übers Herz bringe, da sie uns beide sehr lieben. Glaubt ihr, ich habe eine Chance, als geschiedene Frau mit zwei Kleinkinder einen anständigen Afghanen zu heiraten? Ich stamme aus einer sehr angesehenen Familie, die mich nach einem kurzen Schock sicher unterstützen würde, aber habe dennoch Angst vor einem solchen Schritt, da es meiner Vorstellung von "einmal heiraten" komplett widerspricht.

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Antwort
von Roman0729
19.01.2019, 02:35

Hallo,

also ist schon bisschen schwierig. Von allen zugewanderten Afghanen würd ich die Hände lassen. Die meisten müssen sich die ersten 5-10 Jahre erstmal einleben und sich anpassen an die gesellschaftlichen Normen und an die Verpflichtungen hier in Deutschland (den Kulturschock überleben) Ich weiß nicht wie es in eurer Familie gehandhabt wird, ich bin selbst Afghane und im „heiratsfähigem“ Alter und aus „gutem“ Haus bzw sind weltoffen. bin in Deutschland nicht geboren aber aufgewachsen. Ich könnte keine geschiedene Frau heiraten, erst recht nicht wenn sie schon von einem „nicht-Afghanen“ Kinder hat. Versteht mich nicht falsch, auch wenn ich es wollen würde, ginge das nicht. Was die meisten Menschen aus anderen Kulturen nicht kennen, ist, dass man als Afghane sehr viele Verpflichtjngen seiner Familie und seinen Verwandten gegenüber hat. Man ist dafür verantwortlich seine Familie keinen Kummer oder Sorgen zu bereiten, erst recht wenn die Eltern schon im Rentenalter sind auch wenn man persönlich was dafür opfern muss. Mein Tipp ist es, aufjeden Fall diesen Diktator und Kontrollfreak zu verlassen. Deine beiden Kinder haben ein viel besseres Leben verdient und wenn sie älter werden, werden sie genau wie du darunter leiden. Für das Wohl deiner Kinder würd ich mich an deiner Stelle scheiden lassen. Informier dich zuerst und sichere dich vorab ab, denn dein Mann wird es nicht zulassen wollen. Aber einen Vernünftigen afghanen, mit dem du ein Leben aufbauen möchtest, zu heiraten, wird fast unmöglich sein. Da Afghanen, aus guten Familien immer hohe Ansprüche haben, nicht an die Frau selbst (was man eher nachvollziehen könnte) sondern an deren Lebenssituation und an deren Familie. Lass dich erstmal scheiden, fang ein neues Leben mit deinen beiden hübschen Kindern an, steh auf eigenen Füßen, finde deine Motivation und dein Lachen wieder dann kommt der Rest von alleine. Vielleicht kann dir deine Familie da weiter helfen. Inshallah wird sich schon was ergeben. Man braucht anfangs kein Ziel um den ersten Schritt in die richtige Richtung zu setzen.

Ps: auch wenns bisschen zu spät kommt, wollt ich das mal los werden

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