Das ist nicht so selten. Und Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein.
Eltern haben oft Träume, die sie selber nicht verwirklichen konnten - diese sollen dann Ihre Kinder (bewusst oder unbewusst) für sie "wahr werden lassen". Wenn dann das Kind nicht diese "Wunscherfüllerrolle" übernimmt, sind die Eltern enttäuscht und können das manchmal auch nicht verbergen. Oft verbergen sie dann diese Enttäuschung hinter offenbarer Gehässigkeit oder Ungerecdhtigkeit. Und wenn dann natürlich mehrere Kinder da sind - und das eine NICHT dem Wunschbefehl folgt, das andere Kind aber genau dem (bewussten oder unbewussten - das will ich nochmals betonen) - dann ist es kein Wunder, das das "Wunschkind" das "Lieblingskind" wird.
Erschwerend kommt noch dazu, dan man (unbewusst) diesem "abtrünnigen" Kind wünscht, das es durch das "Nichtbefolgen" der elterlichen Ratschläge scheitert und dann ggf. zugeben muss, das die Eltern doch recht hatten. Und wenn dann dieses Scheitern NICHT eintritt sondern sogar noch dieses Kind erfolgreich sein Leben lebt, wird das ganze Weltbild der Eltern in Frage gestellt - und das wirkt auch nicht versöhnlich.
Ein anderer Grund für ein solches Verhalten kann aber auch einfach Neid darauf sein, das das Kind mehrr erreicht hat als man selber, glücklicher und zufriedener ist als man selber - OBWOHL es sich nicht den gesetzten Werten und Normen der Eltern "unterworfen" hat - die sie sich selber auch "früher" unterworfen haben.
Zusatz: meist unbewusst sind Mütter und Töchter immer Konkurrentinnen - das wird auch schon in den alten märchen wie Schneewittchen deutlich - in der Urform war es doert z.B. NICHT die Stiefmutter, die Schneewittchen töten wollte, sondern die leibliche Mutter - fast alle Stiefmütter in den Märchen waren ursprünglich die Mütter - auch ein literarisches Zeichen dafür, das diese Hass und Neidsituationen nichts neues sind...