Es ist äußerst spannend, die Antworten hier zu lesen... mit welcher Vehemenz du da als unehrlicher Teufel an die Wand gestellt wirst ist erschreckend. Man könnte ja beinahe daraus den Schluss ziehen, dass einige Frauen einen so immensen Kinderwunsch haben, dass sie sich hintergangen fühlen, wenn ein Mann - selbst bei einem One Night Stand oder einem informellen Techtelmechtel - eine Verhütungsmethode wählt, die nicht von der Dame beeinflusst oder gar manipuliert werden kann. Wenn man ganz bösartig denkt, könnte man sogar den Gedanken aufgreifen, dass eine solche Partnerin auf biegen und brechen versucht schwanger zu werden, selbst wenn der permanente Partner dann halt nicht der (Er-)Zeuger ist - dann wird's halt bei einem Partner mit einer Vasektomie schwer, eine glaubwürdige Erklärung aufzutreiben.

Ob deine (Langzheit-)Partnerin brav ihre Pille nimmt oder den Gummiüberzieher perforiert oder des Nächtens wieder aus dem Müll fischt oder andere "hoppalas" passieren, wird dir als Mann nicht immer erzählt. Frauen haben bei allen Verhütungsmethoden einen gewissen Spielraum, um eine Schwangerschaft trotzdem zu begünstigen - natürlich sind diese vertrauenswürdigen Seelen ziemlich sauer, wenn sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden auf die sie keinen Einfluss mehr haben.

Aber jetzt lassen wir die Bösartigkeiten außen vor, denn ich möchte nicht annehmen, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Frauen so denkt oder gar handelt. Nüchtern betrachtet ist die Information ob du eine Vasektomie hattest oder nicht für eine lange zeit völlig belanglos, selbst wenn es über eine "Freundschaft mit Extras" hinausgeht: Ohne Kondom läuft ja so und so nix, denn erst wenn die Gesundheit beiderseits gesichert und eine exklusive Zweisamkeit hergestellt ist, ist man einigermaßen vor Krankheiten geschützt. In dieser Zeit stellt sich die Frage nach der Zeugungsfähigkeit nicht. Bist du in einer ernsthafteren Beziehung kommt die Frage nach Kinderwunsch so und so meist früher als später, und in dem Fall rate ich persönlich um bedingungslose Ehrlichkeit: entweder du hast eine Partnerin, die das akzeptiert und dann ist das Thema vom tisch - oder das ganze ich-bin-so-verliebt-in-dich-Gedöns war bestenfalls die halbe Wahrheit und ihr könnt beide sofort aufhören euch gegenseitig eure Zeit zu verschwenden. Sie kann sich einen Partner suchen, der ihr den Kinderwunsch erfüllt (und ihre Zeit tickt) und du kannst tun, was auch immer du zu tun gedenkst und darfst dich darüber freuen, dass du dir keine Langzeitkopfschmerzen mit einer solchen Beziehung eingehandelt hast.

Kurz: nein, ich würde das Thema nicht aktiv ansprechen, aber sobald die Partnerin das tut ist Ehrlichkeit und Offenheit der einzig korrekte Weg.

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Es ist Deine Entscheidung. Ganz abgesehen vom Gesprächs- und Vertrauensverhältnis zu deiner Partnerin und bereits bestehenden Kindern gibt es für Männer aktuell keine vertretbare Verhütungsmethode bei der nicht die Frau ein großes Stück Einfluss auf den Erfolg oder Miserfolg der Methode hat. Banal gesagt: wenn deine Partnerin entscheided auf biegen und brechen schwanger zu werden, guckst du in die Röhre. Und es geht hier um Jahrzehnte Deines Lebens sowie um einen finanziellen Einschnitt der durchgerechnet Deine Existenz betrifft - ganz nüchtern gesagt wirst du im Falle einer schwangerschaft rechtlich (und wohl auch moralisch) zwangsverpflichtet, ohne dass dein Einverständnis (oder das Fehlen dessen) einen Einfluss hat.

Wenn Du für Dich entschieden hast, dass du genug Kinder in die Welt gesetzt hast (und "null" kann auch genug sein ;-) ), ist es reine formsache ob und wie du deiner Partnerin das "mit der Bitte zur Kenntnisnahme" beibringst.

Sei dir allerdings sicher, ob du diesen Schritt gehen willst, denn eine Rückoperation ist zwar möglich, allerdings gelingt diese nur in ca 7/10 Fällen und selbst dann ist die Fruchtbarkeit g.g.F. eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden, da die Spermienanzahl und -qualität nach einer Vasektomie über die Jahre deutlich abnimmt. Ebenfalls zu bedenken ist hier der finanzielle Aspekt: eine Rück-OP schlägt in der Größenordnung von 7000€ zu Buche und Ärzte die das Anbieten sind unter Umständen nicht in deiner Nähe.

Meine ganz subjektive und persönliche Meinung: Wenn deine Partnerin die Beziehung deswegen beendet, kannst du nur froh darüber sein - jemand der dich für seine eigenen Interessen emotional zu erpressen versucht und dich in eine lebenslange Verantwortung zwingt ist so und so kein Partner fürs Leben und schon gar nicht die Mutter m-/deiner Kinder.

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