Sicherlich gibt es seitens der Maschinenbauer (bin selbst einer) und der BWLer immer Vorurteile gegen WIs, aber ich (und sicherlich auch Anderen) denken, dass ein Mensch aufgrund seiner Taten beurteilt werden sollte und nicht pauschal wegen seinem Abschluss. Das Vorweg. Zwar mögen WIs und reine Ings auf dem Papier unterschiedliche "Fähigkeiten" haben, aber in der Industrie wird des Öfteren auch eine Stelle mit dem Gegenstück besetzt. Ich würde also sagen, der Übergang ist eher fließend.
Die Firma, die einen WI ans Fließband stellt, ist entweder Bosch oder demnächst pleite. WIs und Ingenieure verdienen schon recht gut (42k Einstieg über Sklaventreiber (Dienstleister) bis zu 60k Einstieg bei einem großen und bekannten Automobilzulieferer), von daher hat dein Vater leider einfach nur Unrecht. Mich erinnert das stark an "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht", ohne deinen Vater als Bauer titulieren zu wollen.
Der WI soll die klaffende Lücke zwischen den Ings und den BWLern schließen, indem er von beiden Seiten die "Sprachen" berherrscht und von beiden Seiten Methoden und Denkweisen kennt. Wann immer ein Ingenieur gebraucht wird, der neben dem Technischen auch ein wenig von Wirtschaft versteht (und das passiert sicherlich ab und zu - man bedenken einen Konstrukteur, der auch kostenorientiert konstruieren soll oder einen Einwicklungsingenieur, der einen Produktentwicklungs oder -entstehungsprozess optimieren soll), wird ein WI benötigt. Du kannst abstrakte Sachen machen wie irgendwelchen Quellcode schreiben über CAD Konstrukte bis hin zur Entwicklung von Schiffen, Flugzeugen, Panzern, Space Shuttles oder Kugelschreibern.
Der (Wirtschafts) Ingenieur kann eigentlich alles machen, was er will, sofern es dort eine freie Stelle gibt. Lass dich nicht entmutigen. Geh deinen Weg und dir wird hoffentlich immer wieder auffallen, wie genial der Beruf als (Wirtschafts) Ingenieur ist. Mich begeistert es immer wieder!