Was kann ich tun, wenn man die Familie seines Freundes grässlich findet und zur Familienfeier eingeladen ist?

Liebe GF-Leute,

ich bin so traurig, weil ich die Familie meines Freundes so furchtbar finde und es wird schon seit langem nicht besser. Eher schlimmer. Er selbst findet, insbesondere seine Eltern (Ostalgiker, die von der guten alten Zeit schwärmen, als die Mauer noch stand und für alles und genau bescheid wissen, wer wie zu sein hat) und seinen Bruder (verkauft Kokain auf C-Promi-Partys und findet sich noch toll deswegen) auch zum Abgewöhnen, aber da er noch deren finanzielle Unterstützung braucht, muss er ca. 1 x pro Monat sowie zu Familienfesten hin.

Wir wohnen zusammen und sind seit ca. 3 Jahren ein Paar, um mal kurz einen gewissen Rahmen zu geben. Jedes mal, wenn er zu seiner Familie fährt, bleibe ich dann "lieber" zuhause (seit einem schlimmen Streit zwischen uns und seinen Eltern vor einigen Monaten, nachdem ich nun wirklich nicht mehr einfach gute Miene zum bösen Spiel machen kann).

Unglaublich, aber wahr: Reden hilft hier nicht! Wir haben es hier mit einem Elternpaar zu tun, dass** um jeden Preis** den schönen Schein von einer fröhlichen Familie aufrecht erhalten will und selbst nach heftigen Zerwürfnissen beim nächsten Treffen quasi so tut als wäre nichts geschehen. Wenn mein Freund und ich zur Klärung das Gespräch suchen, lassen sie sich teilweise auf einen Pesrpektivwechsel ein, um dann beim nächsten Mal wieder genau so weiter zu machen als hätte das Gespräch nie stattgefunden. Es ist zum verrückt werden.

Ich kann hier natürlich nicht beschreiben was genau im Einzelnen zwischen uns steht. Die Familie meines Freundes ist aber quasi das Gegenteil von mir und meiner Famiilie.

Wie soll ich damit umgehen, wenn z.B. Familienfeste kommen, bei denen ich dem Geburtstagskind (dem netten Opa meines Freundes) eigentlich gerne die Ehre erweisen würde, aber die Feier von den (für mich) furchtbaren Eltern ausgerichtet wird? Einfach trotzdem hingehen bedeutet, dass ich das Gastrecht der Eltern in Anspruch nehme, obwohl die mich auch schon offen abgelehnt haben und versucht haben meinen Freund und mich gegeneinander auszuspielen. Das möchte ich nicht. Ich möchte aber auch nicht außen vor sein und mich quasi selbst rausnehmen, sondern eigentlich souverän darüber stehen, ohne mich dafür allerdings selbst zu verraten.

Hat die Beziehung zu meinem Freund langfristig überhaupt eine Chance, wenn ich mit der Familie so im Clinch liege? Muss ich da jetzt über mich hinaus wachsen und "nur" erkennen, dass das was mich an denen so aufregt eigentlich abgespaltene Selbstanteile von mir sind (nach dem Schatten-Prinzip von C.G. Jung)?

Ach, vielleicht könnt ihr mir ja von eigenen Erfahrungen berichten oder einen guten Rat geben.

Danke!

Familie, Beziehung, Spiritualität, Eltern, Psychologie, Konflikt, Partnerschaft, Schwiegereltern, Streit
Woher weiß ich, ob mein Freund der Richtige zum Kinderkriegen ist?

Mein Freund und ich leben jetzt 3 Jahre zusammen und es kracht mindestens genauso oft wie wir zusammen glücklich und zufrieden sind. Wir betrachten Beziehung auch als "Ort der möglichen Heilung", in dem wir jeweils die Chance haben die schwierigen Eigenschaften des Anderen lieben zu lernen, anstatt sie generell abzulehnen und so selbst zu wachsen - falls jemand weiß, was ich meine.

Wir haben uns im gemeinsamen Nest eingerichtet, sind beide um die 30 und fühlen uns manchmal etwas einsam, so ganz ohne Kinder. Ich traue mich aber noch nicht so recht mich fortzupflanzen, weil ich eigentlich mitten im Selbstfindungsprozess (richtig erwachsen werden) bin und auch immer wieder in die "Projektionsfalle" tappe, in der ich meinem Freund ganz gerne die Schuld für sämtliche meiner Unzufriedenheiten gebe.

Dann machen mir auch öfter ganz banale Sachen zu schaffen: zum Beispiel, wenn mir gerade mal wieder nicht gefällt wie sein Haar sitzt oder er komisch redet oder sich komisch bewegt. Dann frage ich mich, ob ich nicht besser einen anderen Mann finden sollte, der insgesamt attraktiver für mich ist.. (Wir hatten uns damals übers Internet kennen gelernt und alleine nach dem Aussehen hätte ich mich nie in ihn verliebt. Ich verliebte mich damals in sein Wesen und dachte das Optik-"Problem" würde sich mit der Zeit in Luft auflösen - tut es aber bisher nicht).

Die sexuelle Anziehungskraft war meinerseits zu ihm nie besonders groß, aber sie hat seit ca. 2 Jahren extrem nachgelassen. Auch bedingt durch einige Verletzungen, die mich doch sehr erschreckt haben (schlimme Streite).

Dass ich ihn dennoch sehr liebe, merke ich an dem Zusammengehörigkeits-Gefühl, der Geborgenheit und dem Aufgefangensein was er mir vermittelt. Ich fühl mich wirklich verstanden! Und daran wie sehr ich mich freue, wenn er nach Hause kommt oder auch daran wie unglücklich ich bin, wenn wir uns streiten. Nur verliebt bin ich halt garnicht mehr. Und bewundern oder ähnliches tu' ich ihn auch nicht.

Ein etwas ernsteres Problem ist die Tatsache, dass seine Eltern und ich uns überhaupt nicht verstehen - da prallen Welten aufeinander, die völlig unvereinbar sind. Wir haben uns in den vergangenen Jahren Mühe gegeben behutsam ein Miteinander zu ermöglichen, aber das ging voll in die Hose und endete mit einem Kontaktabbruch.

Meine Eltern können widerrum nichts mit meinem Freund anfangen und ich habe eh sehr wenig Kontakt zu ihnen. Unsere zukünftigen Kinder würden also eigentlich ohne richtige Großeltern aufwachsen, was ich zutiefst bedaure.

Er liebt mich, steht voll zu mir und möchte, so sagt er immer wieder, sein Leben lang mit mir zusammen sein.

Ich bin eine sehr überlegte, zweifelnde und prüfende junge Frau, die von anderen Frauen gerne wüsste wie es sich anfühlt, wenn man sich traut den eigenen Freund zum Vater der eigenen Kinder zu machen und so eine lebenslange Bindung zu diesem Menschen herzustellen?

Welche Aspekte waren euch wirklich wichtig bei der Entscheidung ein gemeinsames Kind zu haben?

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