Spontan, ohne dass ich googeln muss: Beruht auf alten Legenden über Gottheiten, Eulen und Nachtdämonen aus vielen Kulturen. Seit dem frühen Mittelalter gilt sie als Adams erste Frau, der Entwurf erwies sich als inkompatibel, weil sie sich ihm nicht unterordnen wollte, also verließ sie das Paradies und wurde durch die vermeintlich gefügigere Eva ersetzt (falls Eva tatsächlich gefügiger ist, dürfte Lilith die Adams ja reihenweise vom Fließband weg gefressen haben, aber das ist nur mein Eindruck). Dafür wurde sie bestraft, indem Gott ihre dämonischen Kinder in Massen sterben lässt, und sie rächt sich dafür, indem sie in Massen die Kinder der Menschen tötet (was zu dem Schluss führt, dass Gott und Teufel beides ziemliche Asis sind, doch das ist wiederum nur mein Eindruck).

Die Figur erwies sich als so faszinierend, dass sie später mit jeder möglichen Bedeutung gefüllt wurde, von Satans Ober-Bitch bis zur Ikone des Feminismus. Heutzutage jobbt sie öfters als Popkultur-Vampir, warum auch nicht. Das heißt, wenn sie dich wirklich interessiert, hast du sehr viel Lektüre vor dir.

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Ich habe etwas Verwandtes: Wenn ich die Augen verschließe, verschwimmt das mentale Foto sofort, verändert sich, zerfließt. Ich kann also Bilder sehen, aber verschwommen, flackernd und unscharf, niemals so lange, dass ich Details erkennen könnte.

Anscheinend versucht mein Hirn, das Bild doch noch zu erkennen, indem es beträchtliche Mengen an (vagen) Erinnerungen durchforstet und zusammenzupuzzeln versucht. Meine Aphantasie führt also zu mehr Phantasie, ich kann mich an nichts genau erinnern, dafür schnell Zusammenhänge zwischen scheinbar weit entfernten Dingen erkennen. Zum Beispiel die Frage stellen, inwiefern das „innere Auge“ des Menschen evolutionär mit dem Scheitelauge des Reptils verwandt ist.

Schau auch du bei dir, ob deine Aphantasie durch die Verstärkung anderer Fähigkeiten kompensiert wird.

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