Ich habe bereits den fünften Schäferhund. 2 schwarz-gelbe, 2 rein schwarze und nun 1 weißen Schäferhund von 14 Monaten. Er ist sehr zurückhaltend Fremden gegenüber. Was aber kein Nachteil sein sollte. Der Weiße Schäferhund ist bei seinen Besitzern bereits berüchtigt für seine Anhänglichkeit. Was ich nur bestätigen kann. Diese ist bei anderen Rassen sicherlich auch vorhanden, aber diese Spezies schafft es, fast alles zu überbieten. Die kleinsten Ecken werden ausgenutzt, um nur an den Füßen des Herrchens/ Frauchens liegen zu können. Er entwickelt, was sein Rudel angeht, eine erstaunliche Schutzfunktion. Das ist bei diesem Hund Rassespezifisch. Dazu gehört auch, dass sensibel ist. Er mag nicht angeschrien zu werden. Was aber gar nichts mit einer Nervenschwäche zu tun hat. Kein Hund mag es dass man Ihn laut anschreit. Kommandos geben, heißt nicht anschreien. Fremden gegenüber sind die meisten Hunde sehr reserviert. Streicheln nicht unbedingt erwünscht. Tut man es dennoch, wird der Hund nicht aggressiv, sondern er weicht zurück. Danach übermannt ihn seine Neugierde und er macht von sich aus einen Annährungsversuch, wenn man ihm die Zeit dazu lässt. Hat er jemanden ins Herz geschlossen, ist der vor Liebesbekundungen niemals sicher.
Um einen Weißen Schäferhund zu erziehen, braucht man viel Liebe, ein geduldiges, aber konsequentes Händchen und Ruhe. Die Weißen sind sehr sensible Hunde, mit Schreierei und Kasernenhofton erreicht man hier wenig bis gar nichts. Der Hund wird verängstigt und wird mit angelegten Ohren und in geduckter Körperhaltung die Befehle ausführen.
Zu den Kosten ist ja auch schon alles gesagt. Man muss so mit 1000€ aufwärts rechnen.
Bei der Ernährung ist dann Vorsicht geboten. Er neigt dazu schnell gelbe oder bräunliche Stellen zu bekommen. Hier streiten sich auch die „Gelehrten“. Ich persönlich achte darauf, dass das Futter nicht zu viel Kupfer enthält. Auch Zusätze wie Möhren und alles was eine Verfärbung des Felles bringen könnte versuche ich zu vermeiden. Wie gesagt, das ist meine ganz persönliche Erfahrung.
Nun zu der Behauptung:
---Diese haben eher eine Nervenschwäche und ich denke, die Schäferhundezüchter, die damals mal ab und an einen weißen im Wurf hatten, haben die zu recht getötet.—
Diese Aussage halt ich für völlig daneben.
Die ersten Deutschen Schäferhunde trugen alle weiße Gene und es ist nachgewiesen, dass sehr viele der zunächst genutzten Linien entweder weiße Hunde beinhalteten oder zumindest das Gen für die Farbe weiß weiter vererbten. Zunächst galt es als „normal“, dass weiße Schäferhunde in den Würfen fielen. Das Wissen der Genetik war zu dieser Zeit noch nicht so umfangreich wie heute und so wurde aus diversen Gründen im Jahr 1933 die Farbe „weiß“ aus dem Standard des Deutschen Schäferhundes gestrichen.
Die Farbe „Weiß“ an sich kommt bei vielen Rassen vor, bereits in der Geschichte wurden weiße Hütehunde bevorzugt, weil man sie von den vorwiegend in der Dämmerung angreifenden Wölfen unterscheiden konnte. Somit ist es unverständlich, warum gerade die Farbe „weiß“ bei den Schäferhunden unerwünscht war und ist.